Razer Naga 2012 und Logitech G600 im Test: Vieltastenmäuse im Vergleich

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Martin Eckardt
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Fazit

Über drei Jahre lang konnte sich Razer mit der Spezial-Maus Naga relativ ungestört am Markt bewegen. Diese Zeiten sind nun vorbei, denn mit der G600 hat der schweizerische Peripherie-Riese Logitech eine absolut ernstzunehmende Konkurrenz für das kalifornische Nischenprodukt geschaffen, die der Naga in vielen Charakterzügen mindestens ebenbürtig gegenübertritt.

Zumindest aus ergonomischer Sicht bleibt die Naga jedoch auch in der aktuellen 2012-Edition die deutlich flexiblere Wahl. Mit ihrer schmalen Grundform und den wechselbaren Fingerablagen können viele Vorlieben im Bezug auf Handhaltung und Mausführung bedient werden. Die G600 könnte ob ihrer breiten Auflage hingegen insbesondere für kleinere Hände bereits etwas zu voluminös gestaltet sein. Auch im Blick auf ihre Agilität hat die Razer Naga 2012 leicht die Nase vorn, was sowohl durch die reibungsärmeren Gleitfüße als auch durch den Gewichtsvorteil von etwa 20 Gramm begründet werden kann.

Hinsichtlich ihrer Tastenausstattung bieten beiden Mäuse konzeptbedingt mit ihren zwölf Daumentasten Überdurchschnittliches. Allerdings sehen wir hier die G600 minimal im Vorteil, denn diese kann zusätzlich zu den recht unterschiedlich ausgeformten Daumentasten mit einem 4-Wege-Scrollrad sowie der Ring-Finger-Haupttaste aufwarten. Speziell letzte ermöglicht in Kombination mit der G-Shift-Zweitbelegung ein Höchstmaß an Konfigurationsfreiheit.

Mindestens ebenbürtig: Nur in wenigsten Disziplinen ist die Naga der G600 überlegen
Mindestens ebenbürtig: Nur in wenigsten Disziplinen ist die Naga der G600 überlegen

Einen weiteren Pluspunkt sichert sich die G600 im Themenbereich Sensorik. Zwar können beide MMO-Mäuse im Rahmen herkömmlicher Untergrundabtastung auf eine ausgesprochen zuverlässige, verzögerungsfreie und absolut präzise arbeitende Erfassung und Bewegungsdigitalisierung vertrauen, in speziellen Situationen zeigt sich der Phillips Twin-Eye-Sensor der Naga jedoch deutlich störanfälliger als das Avago-Pendant der Logitech. Besonders das sensible Verspringen des Zeigers beim Umsetzen der Naga werten wir dabei negativ.

Die softwareseitige Unterstützung der Logitech G600 ist gut gelungen. Die Applikation bietet ein umfangreiches Portfolio an Justiermöglichkeiten, insbesondere im Blick auf die Tastenbelegung. Durch den mausinternen Profilspeicher stehen die vorgenommenen Einstellungen auch am fremden PC zur Verfügung. Bei Razer tun wir uns hingegen schwer, Gefallen am Cloud-Netzwerk des Peripheriespezialisten zu finden. Neben der Onlinebindung inklusive Registrierung muss auch die entsprechende Software samt .NET-Umgebung überall dort installiert sein, wo man die abgelegten Profile der Naga 2012 nutzen möchte.

Qualitativ sind beide Widersacher ordentlich aufgestellt, müssen jedoch kleine Abstriche im Detail hinnehmen. Unser Exemplar der G600 hat mit leicht klappernden Haupttasten zu kämpfen und unsere Naga 2012 weist etwas seitliches Spiel beim Mausrad auf. Beide Erscheinungen sind letztlich nicht schwerwiegend und daher zu verkraften, angesichts der preislichen Orientierung der Mäuse jedoch allemal ärgerlich.

Unterm Strich bietet die Logitech G600 nach unseren Kriterien das leicht bessere Gesamtpaket. Je nach Präferenz kann sich dies individuell natürlich auch etwas anders darstellen. Zumindest der Preis dürfte bei der Entscheidung jedenfalls kaum eine Rolle spielen, denn hier liegen die beiden MMO-Spezialisten mit unverbindlichen Preisempfehlungen der Hersteller von jeweils 79 Euro und entsprechend knapp günstigeren Straßenpreisen auf Augenhöhe.

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