Trinity vs. Ivy Bridge im CPU-Test: A10-5800K gegen Core i3-3220
2/17Überblick
Zum Einstieg wollen wir direkt auf den ersten Artikel zu „Trinity“ verweisen, schließlich haben wir dort bereits einen Blick auf die Änderungen der Architektur geworfen. Gegenüber dem Vorgänger „Llano“ werden die alten K10-Kerne über Board geworfen, stattdessen setzt man auf das Modulkozept der „Bulldozer“, allerdings in der zweiten Version mit Codenamen „Piledriver“. Dort wurden einige Optimierungen gegenüber dem Ursprungsdesign vorgenommen, sodass unterm Strich mehr CPU-Leistung in allen Lagen zum Vorschein kommen soll. Doch der Prozessorteil ist nur eine Seite, denn die größere entfällt auf die Grafikeinheit. Diese basiert auf der VLIW4-Generation, besser bekannt als „Northern Island“. Die weiteren Dinge auf dem Die entsprechen dem Vorgänger „Llano“.
Desktop-Modelle
Insgesamt neun Modelle offenbart der Hersteller dabei, sechs siedeln sich in der A-Klasse an, drei weitere werden als Athlon vermarktet. Gleich vier der neun Probanden sind zudem als K-Modell angesetzt, sie können also bis zum Multiplikator 63 – entsprechende Kühlung vorausgesetzt – übertaktet werden.
Auffällig ist dabei direkt, dass man auf sehr hohe Taktraten setzt – und das durch die Bank weg. War mit „Llano“ bei 3,0 GHz bereits Schluss – und das auch erst in der zweiten Runde – geht „Trinity“ einen ganz anderen Weg. Der Grund dafür ist in der Architektur zu suchen. Bereits „Bulldozer“ war massiv auf hohe Taktraten angewiesen. Da die Anpassungen bei „Piledriver“ nur kleinerer Natur sind und dazu der L3-Cache des Originaldesigns bei den APUs nicht genutzt wird, ist der Takt eines der gewichtigsten Argumente der neuen Modelle. Garniert wird dies noch durch die dritte Generation des AMD TurboCore, der noch schärfer agieren soll und erstmals bidirektional von CPU und GPU genutzt wird. Werden die Reserven beim CPU-Teil gebraucht, taktet die Grafikeinheit nur mit normalem Takt, ebenso funktioniert das Prozedere andersherum. Dabei sind die Abstufungen sehr fein gewählt, um auch das maximal mögliche herauszuholen.
Modell | Module / Threads |
Takt / mit Turbo |
L2-Cache | Grafik | Shader | TDP | Preis |
---|---|---|---|---|---|---|---|
A10-5800K | 2 / 4 | 3,8 / 4,2 GHz | 4 MB | HD 7660D | 384 | 100 W | $122 |
A10-5700 | 2 / 4 | 3,4 / 4,0 GHz | 4 MB | HD 7660D | 384 | 65 W | $122 |
A8-5600K | 2 / 4 | 3,6 / 3,9 GHz | 4 MB | HD 7560D | 256 | 100 W | $101 |
A8-5500 | 2 / 4 | 3,2 / 3,7 GHz | 4 MB | HD 7560D | 256 | 65 W | $101 |
A6-5400K | 1 / 2 | 3,6 / 3,8 GHz | 1 MB | HD 7540D | 192 | 65 W | $67 |
A4-5300 | 1 / 2 | 3,4 / 3,6 GHz | 1 MB | HD 7480D | 128 | 65 W | $53 |
Athlon X4 750K | 2 / 4 | 3,4 / 4,0 GHz | 4 MB | – | – | 100 W | $81 |
Athlon X4 740 | 2 / 4 | 3,2 / 3,7 GHz | 4 MB | – | – | 65 W | $71 |
Athlon X2 340 | 1 / 2 | 3,2 / 3,6 GHz | 1 MB | – | – | 65 W | k.A. |
Neben den hohen Taktraten sind es jedoch weitere Dinge, die nicht auf den ersten Blick zu sehen sind, die vor allem gegenüber dem Vorgänger Boni einfahren sollen. Da wäre an erster Stelle die komplette Palette an Zusatzinstruktionen zu nennen, die Trinity durch das teilweise Erbe der „Bulldozer“-Architektur bieten kann. Hier sind nicht nur aktuellste Instruktionen wie AES, AVX und FMA mit von der Partie, sondern auch ältere wie SSE4.1/4.2, auf die AMD bis zu „Llano“ nie zurückgreifen durfte, komplettieren die Palette. Die Mischung aus eben diesen kompletten Befehlssätzen und dem hohen Takt sollen am Ende dafür sorgen, dass unterm Strich mehr als beim Vorgänger herauskommt.
„Trinity“ ist aber weiterhin kein kleiner Prozessor. Mit 246 mm² ist er leicht größer als der Vorgänger „Llano“, der Konkurrenz von Intel jedoch um Welten hinterher. Der Hauptgrund dafür liegt jedoch in der Fertigungsweise, denn während AMD weiterhin auf Globalfoundries 32-nm-Fertigung vertraut, verwendet Intel 22-nm-Strukturen, sodass am Ende der Core i3-3220 als preislicher Gegenspieler mit 118 mm² Die-Fläche nicht einmal halb so groß ist. AMD weiß um dieses Dilemma, weshalb die „Trinity“ mit lediglich einem Modul und der kleineren Grafikeinheit auch einen separaten nativen Die bekommen. Wie groß dieser ist, wollte man genau wie Intel offiziell nicht verraten.