Trinity vs. Ivy Bridge im GPU-Vergleich: Duell um die APU-Grafik-Krone
15/15Fazit
Soviel schon mal vorweg: Trinity ist eindeutig mehr Evolution als Revolution – mehr soll AMDs neue APU aber auch gar nicht sein. Bereits Llano hat sich als stärkeres Gesamtpaket als Ivy Bridge entpuppt (wenn auch mit teils deutlichen Schwächen) und dementsprechend kann es für Trinity nur weiter nach oben gehen.
Und so kommt es schlussendlich auch, wobei einige Llano-Schwächen leider weiter ausgebaut werden. Aber erst mal zu den positiven Seiten: Trinity in Form des A10-5800K baut den Performancevorsprung in GPU-intensiven Anwendungen zu Ivy Bridge weiter aus.
Die Spieleperformance ist deutlich besser als selbst beim etwa 150 Euro teureren Core i7-3770K. Der Vorsprung beläuft sich je nach Qualitätseinstellung auf 60 Prozent, womit Trinity in einer völlig anderen Liga spielt. Der Vorsprung zum vergleichbar teuren Core i3-3220 beträgt gar satte 185 Prozent. Gegenüber dem A8-3870K (Llano) legt der A10-5800K 18 Prozent zu und ist damit genauso schnell wie eine GeForce GT 430, liegt aber noch hinter der Radeon HD 6570 zurück.
In niedrigen Auflösungen und (teils stark) verringerten Details lässt sich mit Trinity also durchaus spielen. Aber nur, wenn ein flotter DDR3-Speicher vorhanden ist. DDR3-1600 muss es mindestens sein, besser noch DDR3-1866. Denn die GPU ist stark von der Speicherbandbreite abhängig und verliert mit DDR3-1333 zu viel Leistung. Selbst DDR3-2133 erhöht noch die Performance.
Ebenso eine starke Leistung kann der AMD A10-5800K in Programmen abseits vom 3D-Rendering für sich verbuchen, solange die GPU zum Einsatz kommt. Das gilt fürs GPU-Computing, aber genauso für Anwendungen wie vReveal oder WinZip, bei denen die AMD-APU in der Lage ist, den Core i3-3220 zu schlagen. Gegen Intels teureren Core i7-3770K verliert man teilweise die Duelle, was aber zu vernachlässigen ist.
In Sachen Rechenleistung kann Trinity beim GPU-Einsatz überzeugen, jedoch gibt es auch Schwachstellen. Dabei wollen wir auf die verhaltene CPU-Leistung nicht weiter eingehen, jedoch hat uns ebenso die Leistungsaufnahme unter Last nicht gefallen. Während diese im Leerlauf noch vorbildlich und sogar besser als bei der Konkurrenz ist, ist der Energiehunger unter Last (egal ob CPU- oder GPU-Anwendung) zu hoch. Nicht nur, dass Intels Ivy Bridge teils um Welten weniger Energie benötigt, auch Llano ist sparsamer – ein Schritt in die falsche Richtung, die wahrscheinlich durch die Bulldozer-Architektur begründet ist.
Wer darüber hinaus gedenkt, die 3D-Leistung durch eine separate Grafikkarte in Form von CrossFire zu verbessern, wird bei Trinity auf dieselben Probleme wie mit Llano stoßen. Die Mikroruckler sind derart intensiv, dass nur bei sehr hohen FPS-Raten Spielspaß aufkommt. Zudem müssen eben die Multi-GPU-Profile stimmen (was häufig nicht der Fall ist, denn „APU-CrossFire“ benötigt andere Profile als normales CrossFire) und selbst dann ist die Performance nicht mal im Ansatz verdoppelt.
Für günstige rund 110 Euro wird AMD den A10-5800K und damit Trinity für den Desktop ins Rennen schicken und kann die gleich teure Konkurrenz locker ausstechen. Auch gegenüber Llano hat es sinnvolle Verbesserungen gegeben. Wer also Software mit GPU-Unterstützung jeglicher Art nutzen und eine günstige APU haben und gleichzeitig kein Geld in eine separate Grafikkarte investieren möchte, macht mit AMDs A10-5800K nicht nur nichts verkehrt. Ganz im Gegenteil, denn Intel hat keine wirkliche Konkurrenz zu Trinity und auch der Vorgänger Llano ist der neuen APU (meistens) unterlegen.
Wer dagegen pure CPU-Leistung benötigt, sollte sich im Intel-Lager umsehen. Der gleich teure Core i3-3220 ist zwar nicht viel schneller, erledigt die Aufgaben aber bei einer viel geringeren Leistungsaufnahme. Dasselbe gilt übrigens auch, wenn primär Blu-rays abgespielt werden sollen – Stichwort: Stromsparender HTPC. In dem Fall sollte man „Ivy Bridge“ vorziehen. Für alles andere ist Trinity bei dem Preis die bessere Wahl.
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