XCOM: Enemy Unknown im Test: So funktioniert Rundenstrategie noch immer
5/5Fazit
„XCOM – Enemy Unknown“ wurde vor und nach der Veröffentlichung teilweise in den Himmel gelobt. Die Rettung des Genres „Strategie“, die Wiederbelegung des Sub-Genres „Rundenstrategie“, ein herausragendes Remake – so lassen sich die Lobgesänge zusammenfassen.
Diese Einschätzungen können wir überwiegend bestätigen. Allerdings: Auch hier ist nicht alles Gold, was glänzt. Zum einen werden Veteranen manche Neuerung betrauern, die nicht selten eine Vereinfachung mit sich bringt. So reicht beispielsweise eine einzige XCOM-Basis, um global gegen die Alien-Invasion zu kämpfen; und um das Inventar seiner Soldaten muss man sich auch keine allzu großen Sorgen mehr machen. Das neue „XCOM“ ist also durchaus ein Kind seiner Zeit, sodass sich auch ein Firaxis nicht traut, ein allzu komplexes Spiel auf den Markt zu bringen.
Diese Eigenschaft lässt sich aber verzeihen, da man den Entwicklern zugestehen kann, mit Blick auf den gegenwärtigen Status quo Inhalte zu liefern, die durchaus vielschichtig sind. Die weitere Kritik beschränkt sich deswegen auf Details, zu denen die vor allem optisch und eher weniger inhaltlich variierenden Missionen, eine ausgelutschte Handlung und eine insgesamt durchschnittliche visuelle Umsetzung gehören.
Doch auch hierbei handelt es sich letztlich um Kritik auf hohem Niveau, die nichts daran ändert, dass wir das neue „XCOM“ als „Rundenstrategie Deluxe“ bezeichnen würden. Aus diesem Grund steht am Ende folgendes Fazit: Wer das Genre mag wird „XCOM – Enemy Unknown“ höchstwahrscheinlich lieben.
Persönliches Fazit von Volker Rißka
„Früher war alles besser!“ – wer kennt diesen abgedroschenen Spruch nicht. Doch ab und an trifft er eben durchaus zu und dies gilt teilweise auch für die Neuauflage von XCOM. Zwar ist die Bezeichnung und auch ein Großteil des Spielprinzips recht ähnlich gestrickt wie beim Original von 1994, doch einige Dinge finden sich im Remake nicht wieder. Insgesamt gesehen wird es deutlich oberflächlicher, dadurch aber auch schnelllebiger – ein Umstand, der wohl den Spielgewohnheiten des Jahres 2012 geschuldet ist. So sind es überall kleine Dinge, die vermisst werden – angefangen bei spärlichen Munitionsclips, die im Original elementar wichtig waren, heute dem Protagonisten jedoch unbegrenzt zur Verfügung stehen. Damals hatte dies zudem weitreichendere Folgen, da alle Gegenstände auch ein Gewicht hatten. So durfte man beispielsweise nicht zu viele Munitionsclips mit sich führen, da dies die Reichweite in der eigenen Runde und die Möglichkeiten zur Aktion verringerte.
Letztlich ist die Neuauflage ein kurzweiliger Spaß, der an den guten Vorgänger erinnert. Mehr aber leider auch nicht. Ob man den neuen Teil wie den Vorgänger immer wieder durchspielen kann, ist zudem fraglich, denn die Möglichkeiten sich frei zu entfalten (Basisbau etc.) sind ungleich geringer als beim Original. Beim Original von 1994 konnte man ein halbes Dutzend Teams ausbilden und an unterschiedlichen Schauplätzen der Welt agieren, heute sind es maximal sechs Mann, für die sich die gesamte Welt lediglich ein Transportflugzeug leisten kann. An diesen Stellen werden die Einschränkungen am deutlichsten und es wird klar, dass man viel Potential verschenkt hat. Schade.
Kopier- & Jugendschutz
„XCOM – Enemy Unknown“ muss zu Beginn über Steam aktiviert werden und funktioniert auch danach als Spiel der Valve-Plattform nur in Verbindung mit dem entsprechenden Account. Wie von Steam-Spielen gewohnt, muss auch in diesem Fall keine DVD im Laufwerk liegen; ein Wiederverkauf wird durch die Bindung an Steam aber quasi unmöglich gemacht.
In Sachen Jugendschutz gilt es zu erwähnen, dass das Spiel von der USK eine Freigabe „ab 16“ erhalten hat.
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