Windows 8 im Test: Alle Neuerungen im Überblick
2/26Windows RT – Windows on ARM
Mit dem neuen Betriebssystem geht Microsoft aber auch (fast) komplett neue Wege. Während Windows 8 weiterhin auf die x86/x64-Architektur setzt, unterstützt Windows RT die ARM-Architektur, die bei mobilen Geräten wie Android-Tablets oder Apples iPad bereits als Unterbau fungiert. Durch die Unterstützung von ARM-Prozessoren kann Windows auch auf energieeffizienteren Plattformen eingesetzt werden, als sie die klassische Architektur bisher ermöglichen. Auf diesen mobilen Tablets kommt dann auch die Modern UI von Windows RT voll zur Geltung und kann ihr neues Bedienkonzept ausspielen.
Abgesehen von der unterschiedlichen Architektur, die Windows 8 und Windows RT aufgrund der unterschiedlichen Hardware zugrunde liegt, liegt der größte Unterschied für den Endkunden auf den ersten Blick darin, dass unter Windows RT natürlich keine x86-Programme im Desktop-Modus benutzt werden können. Anwendungen für den Desktop-Modus in Windows RT müssen zunächst in einer speziellen Version für die ARM-Architektur vorliegen, um sie unter Windows RT nutzen zu können. Großer Vorteil der Modern UI ist hingegen, dass alle Windows-8-Apps auch unter Windows RT genutzt werden können. Microsoft schränkt die Nutzung von Apps auf Windows RT jedoch dahingehend ein, dass diese nur über den Windows Store bezogen werden können. Darüber hinaus stattet Microsoft Windows RT direkt mit einer speziellen Version von Microsoft Office mit Word, Excel, PowerPoint und OneNote aus, um den möglichen Produktiveinsatz der mobilen Geräte zu betonen.
Darüber hinaus wurde bereits im Vorfeld bekannt, dass Windows RT mit Druckerproblemen zu kämpfen hat, da auf der neuen Plattform eine neue Druckertreiber-Architektur erforderlich war, weshalb einige Drucker beispielsweise von Dell und Hewlett Packard inkompatibel sind. Inwiefern dies die einzigen Kompatibilitätsprobleme sind, mit denen Windows RT zu kämpfen haben wird, bleibt derzeit noch abzuwarten und müssen erste Tests im Alltag zeigen.
Unterschiede zur Release Preview
Die Unterschiede zur vorab bereits für jeden zugänglichen Release Preview von Windows 8 halten sich insgesamt sehr im Rahmen. Die finale Version wurde am 25. Juli kompiliert und trägt die Build-Nummer 9200 – die Release Preview trug zum Vergleich noch die Build-Nummer 8400. Die auffälligste Änderung ist die mit der finalen Version nicht mehr vorhandene Aero-Oberfläche im Desktop-Modus, die Microsoft mit Windows Vista eingeführt hatte. Ein Großteil der seit Jahren bekannten Transparenzeffekte und Farbverläufe wurde somit aus der finalen Version des neuen Betriebssystems gestrichen. Windows 8 setzt wieder auf stärkere Kontraste und schärfere Kanten. Das wirkt modern, im ersten Moment aber ungewohnt. Darüber hinaus hat Microsoft der finalen Version ein paar neue Hintergründe für die Startseite und den Sperrbildschirm beschert. So kann der Startscreen von Modern UI beispielsweise mit 20 neuen Mustern versehen werden.
Im Explorer wurden zudem das Ribbon-Menü, die Navigationspfeile und Icons noch einmal aktualisiert, um besser zu Modern UI zu passen. Im Windows Store stehen darüber hinaus nicht mehr nur kostenlose Anwendungen zum Download bereit, sondern der Kunde kann nun auch auf kostenpflichtige Inhalte zugreifen. Über die Update-Funktion im Windows Store werden des Weiteren einige Aktualisierungen für bereits vorinstallierte Anwendungen gefunden, die kurz vor dem Start des neuen Betriebssystems von Microsoft noch einmal aktualisiert wurden. Auch der Internet Explorer 10 kommt noch einmal in einer neueren Version daher.
Darüber hinaus sind die Minianwendungen (Gadgets), die erstmals mit Windows Vista in der Sidebar und später mit Windows 7 überall auf dem Desktop genutzt werden konnten, in der finalen Version von Windows 8 entfernt worden. Microsoft stuft diese selbst mittlerweile als Sicherheitsrisiko ein und empfiehlt auch bei den älteren Betriebssystemen, diese Funktion zu deaktivieren. Unter Windows 8 soll der Nutzer stattdessen auf die neuen Anwendungen in Modern UI zurückgreifen.