AMD Trinity im Test: Alle Desktop-APUs im GPU-Vergleich
9/11Sonstige Tests
Der Boxed-Kühler
Bei teureren CPUs greifen die meisten direkt zu einem separaten Kühler, der den Hauptprozessor je nach Wahl kühl oder leise hält, beziehungsweise am Besten gleich beides zu gleich. Deutlich komplizierter wird die Überlegung jedoch bei einer günstigen APU, da selbst der teuerste A10-5800K mit 110 Euro nicht gerade teuer ist – und dann mit einem separaten (guten) Kühler die Kosten schnell auf die 150-Euro-Barriere zusteuern würde.
AMDs Trinity-APUs kommen mit zwei verschiedenen Boxed-Kühlern daher: Sämtliche APUs mit einer TDP von 65 Watt sind mit einem zwei Zentimeter großen Kühlblock aus Aluminium und zahlreichen Lamellen zur schnelleren Wärmeübertragung ausgestattet. Der verbaute Axial-Lüfter weist einen Durchmesser von 65 mm auf. Optisch gibt es bei der 100-Watt-Version zwar kaum Unterschiede, der Kühlkörper ist jedoch einen Zentimeter höher. Zudem ist das Lüfterprofil leicht unterschiedlich: Es gibt zwar ebenso neun Lüfterblätter, diese sind aber steiler angeordnet. Dies ist wahrscheinlich notwendig, um den größeren Kühlkörper ausreichend anströmen zu können.
Anhand der Messwerte wird schnell ersichtlich, dass beide Trinity-Boxed-Kühler ohne eine Lüftersteuerung unbrauchbar sind. Beide Lüfter drehen mit 3.100 Umdrehungen pro Minute, was durchweg zu laut ist – und auch störend. Dabei ist es gleichgültig, ob sich die APU im Leerlauf befindet oder komplett ausgelastet wird.
Mit aktivierter Lüftersteuerung, die jedoch im BIOS/EFI des Mainboards manuell aktiviert werden und zudem von diesem gut umgesetzt sein muss, ist der 65-Watt-Kühler deutlich leiser. Im Leerlauf messen wir 39 Dezibel, unter Last 43 Dezibel. Deutlich weniger als ohne Lüftersteuerung und durchaus zu ertragen. Der 100-Watt-Boxed-Kühler ist dann jedoch vor allem unter Last mit 47 Dezibel wieder zu laut.
Leistungsaufnahme
Die Leistungsaufnahme beim reinen CPU-Einsatz haben wir uns bereits in unserem CPU-Part genauer angeschaut. Doch was geschieht, wenn man zusätzlich die integrierte Grafikeinheit benutzt?
AMDs Trinity-APUs weisen durch die Bank eine sehr niedrige Leistungsaufnahme unter Windows auf. So zieht selbst der A10-5800K mit 34 Watt (gemeint ist der gesamte PC) minimal weniger Strom aus der Steckdose als Llano beziehungsweise Ivy-Bridge. Und die kleineren APUs sind in der Disziplin mit 33 bis 32 Watt gar noch etwas besser.
In Spielen dreht sich das Bild dann um und Trinity kann nicht mehr überzeugen. So entspricht zum Beispiel der A8-5600K der 100-Watt-TDP-Angabe und ist mit 117 Watt genau so stromhungrig wie das Trinity-Flaggschiff. Die 65-Watt-Modelle liefern zwar bessere Ergebnisse, ziehen schlussendlich aber immer noch zu viel Strom aus der Steckdose. So benötigt selbst der A6-5400K mit 95 Watt noch zwei Watt mehr als die schnellere Llano-APU A8-3870K.
Immerhin bringt die niedriger angesetzte TDP ein wenig Ersparnis. Der A10-5700 ist zum Beispiel bei einer kaum niedrigeren Performance zwölf Watt sparsamer als der A10-5800K. Im Vergleich des A8-5600K und A8-5500 sind es bei fast identischer Geschwindigkeit dann 15 Watt. Schlussendlich schafft es immerhin der A4-5300 mit 90 Watt auf denselben Wert zu kommen wie Intels Core i7-3770K – der aber selbst in Grafikanwendungen zügiger unterwegs ist.
Übertaktbarkeit
Sowohl die Radeon HD 7560D auf dem A8-5600K als auch die Radeon HD 7540D auf dem A6-5400K lassen sich sehr gut übertakten, denn beide GPUs machen eine Frequenz von 1.050 MHz mit, was einem Plus von hohen 290 MHz entspricht. Dementsprechend steigt die Leistung spürbar.
Auf der Radeon HD 7560D lässt sich so die Performance je nach Spiel um 27 bis 33 Prozent erhöhen, auf der Radeon HD 7540D sind es zwölf bis 24 Prozent. Trotz der um den gleichen Faktor erhöhten Taktfrequenz gibt es aufgrund der CPU größere Unterschiede in Anno 2070. Der Prozessor auf dem A6-5400K limitiert in diesem Fall, sodass die höhere Grafikleistung nicht vollständig umgesetzt werden kann.
Die Leistungsaufnahme ist durch die höheren Frequenzen um fünf Watt auf dem A8-5600K und um sieben Watt auf dem A4-5400K angestiegen. Auf Übertaktungsversuche des A10-5700 sowie des A6-5500 und des A4-5300 haben wir absichtlich verzichtet, da sich bei den „Nicht-K“-Versionen der GPU-Takt nicht erhöhen lässt. Die Radeon HD 7660D haben wir bereits in unserem Launch-Artikel zum A10-5800K übertaktet.