Amazon-Chef: Keine Zukunft für gedruckte Zeitungen

Andreas Frischholz
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Amazon-Chef Jeff Bezos glaubt nicht an eine Zukunft für gedruckte Tageszeitungen, diese werden seiner Ansicht nach in 20 Jahren bestenfalls noch als Luxusgut existieren. Der Vertrieb von Zeitungen werde stattdessen über Tablets ablaufen, sagte er in einem Interview mit der Berliner Zeitung.

Die Zeitungsverlage befinden sich laut Bezos immer noch in der bereits seit längerem andauernden Übergangsphase vom gedruckten hin zum digitalen Zeitungsvertrieb. Für Nachrichten an sich könnten die Verlage im Web kein Geld verlangen, das werde sich auch nicht mehr ändern. Tablets würden sich jedoch anbieten, um Zeitungen im digitalen Umfeld verkaufen zu können. Allerdings sind diese „noch nicht so verbreitet, dass man als Verlag damit zurzeit überleben könnte“.

Deswegen bereite die derzeitige Übergangsphase den Verlagen ökonomische Schwierigkeiten, erklärt Bezos, weil diese gleichzeitig gedruckte und digitale Ausgaben anbieten müssten, um Leser aus beiden Bereichen anzusprechen. Dass dieser Schritt nicht ohne weiteres möglich ist, zeigte sich jüngst im baldigen Ende der Financial Times Deutschland sowie der Insolvenz der Frankfurter Rundschau, deren Zukunft äußerst unsicher ist.

Dass Bezos den digitalen Zeitungsvertrieb über Tablets anpreist, ist jedoch wenig verwunderlich. Immerhin zählt Amazon mit dem Kindle zu den größten Tablet-Verkäufern im Markt. Die Verlage setzten vor einigen Jahren noch große Hoffnungen in den Tablet-Markt, insbesondere nach dem Start von Apples iPad. Die Erlöse mit Digital-Abos blieben allerdings hinter den Erwartungen zurück, die Absatzzahlen liegen bei den meisten Titeln lediglich im vier- bis fünfstelligen Bereich.

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