Apple schaltet E-Mail-Push bei iOS für weitere Dienste ab
Bereits Anfang Februar 2012 hat das Landgericht Mannheim entschieden, dass Apple mit iCloud und den kompatiblen Endgeräten Patente von Motorola verletzt, woraufhin der Konzern aus Cupertino in Deutschland die beanstandete E-Mail-Push-Funktion im MobileMe- beziehungsweise iCloud-Mail-Dienst deaktiviert hat.
Doch nun geht aus einem Support-Dokument von Apple hervor, dass man nun auch bei weiteren Anbietern die Übermittlung von neuen Nachrichten via Push-Verfahren auf allen iOS-Geräten wie iPhone, iPod touch und iPad deaktiviert hat. War in einer früheren Version nur der hauseigene E-Mail-Dienst von Apple aufgeführt, müssen der neuen Ausführung zufolge nun zudem auch Nutzer der Dienste von Yahoo!, AOL, QQ sowie NetEase auf die Push-E-Mails verzichten.
„Aufgrund einer kürzlichen Patentklage von Motorola Mobility können Benutzer von iCloud ihre E-Mail derzeit nicht auf ihre iOS-Geräte pushen lassen, wenn sie sich innerhalb Deutschlands befinden.“
Apple im Februar 2012:
„Aufgrund eines Rechtsstreits mit Motorola war Apple gezwungen, die Push-E-Mail-Zustellung für iCloud, Yahoo!, AOL, QQ und NetEase in Deutschland zu deaktivieren. Wir arbeiten daran, die Push-E-Mail-Zustellung für Yahoo!, AOL, QQ und NetEase in einem kommenden Software-Update in alternativer Form wieder verfügbar zu machen.“
Apple im November 2012:
Man arbeite aber laut Apple daran, die Push-Mail-Zustellung bei diesen Anbietern mit einem kommenden Update „in alternativer Form“ wiederherzustellen, wovon iCloud scheinbar jedoch ausgenommen ist. Zudem hat der US-amerikanische Konzern den Hinweis darauf, dass der iPhone-Hersteller das Motorola-Patent für ungültig halte, in der Neufassung des genannten Support-Dokuments gestrichen.
Keinen Einfluss hat der Patentstreit auf Microsoft-Exchange-Postfächer, da Apple die für den Exchange-Push-Dienst genutzte ActiveSync-Technik offiziell vom Redmonder Konzern lizenziert. Aber auch kostenlose E-Mail-Dienste wie Windows-Live-Mail von Microsoft oder Gmail vom Suchmaschinenbetreiber Google lassen sich auf dem Smartphone oder Tablet als Exchange-Postfach einrichten, sodass die hier eingehende elektronische Post in Echtzeit auf den mobilen Begleiter übertragen wird.
Nutzer der betroffenen Anbieter können ihre Nachrichten entweder auf eine E-Mail-Adresse umleiten, bei der der Datenabgleich in Echtzeit weiterhin unterstützt wird, oder stattdessen ein festes Abrufintervall festsetzen beziehungsweise manuell nach neuen E-Mails Ausschau halten.