Cooler Master Eisberg Prestige 240L im Test: Modulare Flüssigkeitskühlung

 10/10
Martin Eckardt
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Fazit

Cooler Master hat sich mit dem Eisberg Prestige hohe Ziele gesetzt und die „neue Referenz, wenn es um Prozessorkühlung geht“ anvisiert. Nach unseren Tests blicken wir mit gemischten Gefühlen auf die ambitionierte Kampfansage.

Legt man die reine Rohleistung der Kühlkombination zugrunde, so ist der Eisberg Prestige ohne Zweifel jedem derzeit verfügbaren, herkömmlichen CPU-Luftkühler überlegen. Je nach verwirklichtem Systemkonzept, Hardwarekonstellation und Grad der Übertaktung kann der Vorteil für die Flüssigkeitskühlung dabei deutlich ausfallen. Dass dies weniger den stumpfen Waffen der Luftkühler als vielmehr der guten Performance des Eisberg Prestige geschuldet ist, zeigt unser Vergleich der „Single“-Variation mit der hochkarätigen Wasserblock-Konkurrenz. Hier besticht das Coolermaster-Produkt durch ausgezeichnete Kühlergebnisse nahe der Bestmarken und selbst bei Verwendung der integrierten Pumpe sind die Kühlresultate noch immer beachtlich. Auch im Reich der all-in-one-Wasserkühlungen gibt es derzeit keine leistungsstärkeren Alternativen, wenngleich der Abstand zum bisherigen Klassenprimus, Corsair H100, nur gering ausfällt.

Coolermaster Eisberg Prestige 240L – zwischen Referenz und Rasenmäher
Coolermaster Eisberg Prestige 240L – zwischen Referenz und Rasenmäher

Doch was nützen der kühlste Prozessor und die beste Kühlleistung, wenn aufgrund der unerträglichen und nervenaufreibenden Lautstärke kein konzentriertes Arbeiten am Computer mehr möglich ist? Leider gelingt es Cooler Master trotz des umworbenen „German Engineerings“ nicht, die Lärmcharakteristik der Eisberg-Pumpe auch nur annähernd zeitgemäß zu gestalten. Selbst bei entsprechender Drehzahldrosselung, welche praktisch unumgänglich ist (will man seinen PC akustisch von einem Elektrorasenmäher unterscheiden können), agiert die Einheit fernab jeglicher Silent-Tauglichkeit. Angesichts des hohen Produktpreises ein enttäuschendes Zeugnis.

Unterm Strich hätte der Cooler Master Eisberg Prestige also durchaus Referenzpotential gehabt, zumal man in puncto Flexibilität und Erweiterbarkeit des Kreislaufes jedem bisherigen all-in-one-Konzept überlegen ist. Angesichts des üppigen Anschaffungspreises von etwa 150 Euro darf man jedoch auch akustisch Alltagstauglichkeit erwarten, die in der momentanen Ausführung selbst durch Leistungsdrosselung per Spannungsadapter nur bedingt gegeben ist. Wir hoffen sehr, dass sich Cooler Master dieser begründeten Kritik annimmt und der Lärmproblematik der Pumpeneinheit in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Entwicklern Herr wird. Bis dato könnte sich speziell für akustisch sensible Gemüter die Zusammenstellung einer eigenständigen, günstigen Wasserkühlung als zielführende, bessere Alternative im vergleichbaren Preisrahmen erweisen. Schade.

Update 2.11.2012
Aufgrund der kritisierten, ernüchternden Lärmproblematik, welche laut Cooler Master unter anderem auf Qualitätsschwankungen bei der Fertigung zurückzuführen sein soll, wird die Eisberg-Pumpeneinheit derzeit nochmals überarbeitet. Der geplante Verkaufsstart des Eisberg Prestige wird damit auf Ende November verschoben. Die finale Verkaufsversion soll laut Cooler Master insbesondere hinsichtlich ihrer Lautstärke, aber auch in puncto Kühlleistung Verbesserungen aufweisen. Wir werden diesem Versprechen mit einem Nachtest zu gegebener Zeit auf den Zahn fühlen.

Cooler Master Eisberg Prestige 240L
02.11.2012
  • Sehr gute Kühlleistung
  • Hohe Komponentenqualität
  • Hohe Flexibilität des Kreislaufes (G1/4“-Standard)
  • Ordentliches Montagekonzept
  • Lärmcharakter der Pumpe
  • Keine Drehzahlregulierung der Lüfter vorgesehen
  • Illustrationen der Installationsanleitung
  • Hoher Gesamtpreis

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