Cooler Master Eisberg Prestige 240L im Test: Modulare Flüssigkeitskühlung

 2/10
Martin Eckardt
64 Kommentare

Kühler im Detail

Pumpen- & Kühlermodul

Die Lieferung des Cooler Master Eisberg Prestige erfolgt in einer typisch gestalteten, großzügig ausgelegten Retail-Kartonage mit schützender Einzelanordnung der Komponenten. Der bereits vormontierten und einsatzbereit befüllten Kühler-Pumpen-Radiatoreinheit werden dabei zwei Serienlüfter im 120-mm-Format samt entkoppelnder Abstandhalter sowie plattformübergreifendes Montagematerial für AMD- und Intel-Sockel inklusive einer Spritze Wärmeleitpaste zur Seite gestellt. Abgerundet werden die Beigaben durch eine gedruckten Installationsanleitung mit deutschsprachigen Passagen, welche aufgrund ihrer sehr kleinen Abbildungen und Schriften allerdings erhebliches Optimierungspotential aufweist, sowie ein 9-Volt-Adapter zur Drosselung der Pumpenleistung.

Coolermaster Eisberg Prestige 240 L Verpackung
Coolermaster Eisberg Prestige 240 L Verpackung
Serienlüfter-Duo mit üppigen Gummi-Entkopplern („Shrouds“)
Serienlüfter-Duo mit üppigen Gummi-Entkopplern („Shrouds“)
Zubehör zur Sockel- und Lüftermontage
Zubehör zur Sockel- und Lüftermontage

Prunkstück der Neuentwicklung ist natürlich die Prestige-Kühlereinheit mit integrierter Pumpe und Ausgleichsbehälter. Entgegen des aktuellen Trends, dieses Ensemble möglichst platzsparend und kompakt zu konstruieren, fällt die Eisberg-Entwicklung vergleichsweise großformatig aus. Insbesondere die Bauhöhe von 67 Millimetern (ohne Anschlüsse oder Schläuche) bei einer Grundfläche von 65,6 × 65,6 Millimetern ist in Relation zu den neuen Asetek-Modellen (etwa 30 bis 40 Millimeter Höhe) auffällig. Rechnet man noch die starren Ausläufer der Verschlauchung hinzu, schwinden natürlich die Argumente für die Eisbergkühlung bei raumengen Systemkonzepten etwas. Trotz ihrer Größe bringt die Kühleinheit mit 227 Gramm dabei nur ein geringes Gewicht auf die Waage.

Coolermaster Eisberg Prestige 240L
Coolermaster Eisberg Prestige 240L
Integrierte Pumpe und CPU-Kühlung
Integrierte Pumpe und CPU-Kühlung
Sichtfenster gibt Blick auf den AGB frei
Sichtfenster gibt Blick auf den AGB frei

Der obere Teil der Einheit ist ganz im Zeichen der Pumpe gestaltet. Hier verbirgt sich eine bis zu 3.600 U/min schnelle Radialpumpe des deutschen Spezialisten Eheim. Laut Datenblatt fördert das keramikgelagerte Pendant bis zu 400 Liter Kühlflüssigkeit pro Stunde, was in der Praxis der zusammengestellten Eisberg-Kühlung jedoch kaum erreicht werden dürfte. Dennoch sollte die Leistung der Pumpe deutlich ausreichen, um den Wasserkreislauf mit weiteren Kühlkomponenten, etwa für die Grafikkarte oder das Mainboard, zu ergänzen.

Um den Füllstand des Kühlwassers in der Ausgleichsbehälter-Einheit des Kompaktkühlers zu überprüfen, gewährt Cooler Master seitliche Einblicke durch ein kleines Plexiglasfenster im POM-Kunststoffgehäuse. Kombiniert mit einer entsprechenden LED-Beleuchtung wäre der Effekt natürlich noch deutlich wirksamer, allerdings verzichtet der Hersteller auf eine entsprechende Illumination.

Kupferbodenplatte mit vier Kreuzschrauben fixiert
Kupferbodenplatte mit vier Kreuzschrauben fixiert
Mikrostruktur und gewellte Düsenplatte
Mikrostruktur und gewellte Düsenplatte
Kühlkern identisch zum Phobya UC-1 LT
Kühlkern identisch zum Phobya UC-1 LT

Die Pumpe beschleunigt das Kühlfluid durch einen zentral positionierten Auslass auf die kupferne, ebene Bodenplatte. Diese ist in ihrer Gestaltung sowie ihren Abmessungen von 55,9 × 55,9 × 2,9 Millimetern identisch zum Exemplar des kürzlich getesteten Phobya UC-2 LT. Auch die beim Phobya verbaute Kunststoff-Düsenplatte, welche eine weitere Forcierung der Kühlflüssigkeit bewirkt, und auf Basis ihrer zur Mikrostruktur gerichteten, wellenförmigen Aussparungen einen gewissen Wasseraustausch zwischen den einzelnen Kühlrinnen der Bodenplatte ermöglicht, finden wir beim Cooler Master Eisberg wieder. Nach der Wärmeaufnahme sammelt sich das Kühlwasser am großzügig gestalteten Auslass und wird seitlich abtransportiert.

An der Oberseite der Pumpeneinheit finden sich die versetzt platzierten Schlauchanschlüsse sowie eine Öffnung zur Befüllung des Kühlkreislaufes. Serienmäßig werden handelsübliche G1/4-Anschlussstücke in Kombination mit ungefähr 32 Zentimeter langen 11/8-mm-PVC-Schläuchen verwendet. Aufgrund der modularen Bauweise können diese aber problemlos gegen G1/4-Modelle mit größerem Durchmesser getauscht werden.

Als Kühlflüssigkeit setzt Cooler Master auf ein Standardgemisch aus destilliertem Wasser mit entsprechend zugesetztem Ethylenglycol, wie es auch die meisten Anwender für ihre Wasserkühlungen nutzen. Damit kann das Fluid ohne Probleme ergänzt oder gleichwertig ersetzt werden.