Netflix inoffiziell auf Ubuntu lauffähig
In den letzten Tagen gab es zwei erfreuliche Nachrichten zum Video-Streaming-Service Netflix: Erstmals gelang es einem Open Source-Entwickler Netflix unter WINE lauffähig zu bekommen, die zweite Meldung betrifft Jobangebote bei Netflix, bei denen man kürzlich unter anderem deutsche Übersetzer für „anvisierte Märkte“ suchte.
Da stellt sich dann jedoch wie üblich die Frage, wann Netflix in Deutschland verfügbar sein wird. Dazu gibt es – ebenfalls wie üblich – derzeit noch keine Aussagen. Zum Jahresende erfolgt jedoch der Start in Norwegen, Schweden, Dänemark und Finnland.
Wenn es dann in Deutschland soweit ist, ist ein Client, auch für Linux verfügbar – zumindest inoffiziell. Wie das Technik-Blog The Var Guy berichtet, hat der Entwickler Erich Hoover vor Kurzem eine auf WINE aufsetzende Lösung für einen Linux-Desktop-Client für Netflix gefunden. Bisher waren solche Versuche meist an der benötigten Microsoft-Software Silverlight gescheitert. Diese Erweiterung für den Browser zum Einbinden von beispielsweise „Drag and Drop“, 3D-Effekten, Animationen und der Unterstützung verschiedenster Videoformate machte bisherige Versuche der Portierung sehr fehleranfällig. Der Linux-Clone Moonlight, der auf dem Mono-Framework aufsetzt, ist eingestellt worden.
Hoover hat nun WINE so gepatcht, dass Silverlight in Version 4 mit Netflix zusammenarbeitet. Mittlerweile gibt es dazu auch ein Paket, dass unter Ubuntu-32-Bit und anderen Distributionen, die das Debian-Paketformat unterstützen, läuft. Eine Anleitung zur Installation und Inbetriebnahme gibt es auf der Seite iheartubuntu. Die dort angehängten Notizen und auch die 250 bisherigen Kommentare enthalten hilfreiche Tipps, falls die Software noch nicht genau das macht, was sie soll. Die Software befindet sich noch in einem sehr frühen Stadium.
Der Entwickler verspricht, Fehler zeitnah auszubügeln, die ihm gemeldet werden. Bis irgendwann Netflix auch bei uns angeboten wird, sollte die Linux-Unterstützung stabil funktionieren.