Sony Xperia S wird aus dem AOSP entfernt
Einen kleinen Rückschritt müssen Besitzer des Xperia S im Bezug auf eine mögliche Veröffentlichung einer AOSP-Version von Android machen. Das Gerät wird zukünftig nicht mehr Teil des Android Open Source Project (AOSP) sein, die Entwicklung soll aber in Eigenregie von Sony weiterhin vorangetrieben werden.
Erst in der zweiten Hälfte des Augusts wurde das Sony Xperia S als erstes Nicht-Nexus-Gerät in das AOSP aufgenommen. Googles Jean-Baptiste Quéru diente als Leiter des neu geschaffenen Entwicklungszweiges. Nachdem dann wenig später erste Fortschritte vermeldet wurden und das Gerät zum ersten Boot bereit war, folgt jetzt die Ankündigung, dass das Gerät in Zukunft nicht länger ein Teil des AOSP sein wird, weil die Unvereinbarkeit mit proprietären Dateien dies nicht zulasse. Bisher konnte das Smartphone gestartet werden, das WLAN und die SD-Karte funktionierten und alle Sensoren waren in Betrieb. In einem Video, das nur zu Demonstrationszwecken dient, ist zu erkennen, dass auch das Modem und die Audio-Sektion funktionierten. Dafür sind aber besagte proprietären Dateien notwendig, die Sony aus lizenztechnischen Gründen nicht zum AOSP hinzufügen kann.
Da das AOSP aber nur quelloffenen Code zulässt, musste das Xperia S von seiner Position weichen und wird nun von Sony in Eigenregie auf GitHub weiter in Richtung AOSP entwickelt. Man werde als nächsten Schritt versuchen, den Quellcode einiger wichtiger Dateien zur Verfügung zu stellen. Details dazu nennt Sony nicht, denn womöglich müssen dafür erst noch Lizenzabkommen mit den Chipherstellern abgeschlossen werden.
Trotzdem sehen Jean-Baptiste Quéru und das Sony-Team den bisherigen Stand als Erfolg an. Die positiven Reaktionen aus der Community sollen Ansporn für eine Fortführung des Projekts gewesen sein. Mit dem Start der Entwicklung von Android 4.2 für das Xperia S, wird man sich vom AOSP verabschieden müssen, kann mittels GitHub aber zukünftig weiterhin bei der Problembewältigung mithelfen beziehungsweise aktiv Code dazu beisteuern. Man sei gespannt auf den Einfluss von externen Partnern und Entwicklern. Zuständig für die Aufrechterhaltung des Projekts sind die Sony-Mitarbeiter Johan Redestig und Björn Andersson.