Arctic MC101 im Test: AMDs Trinity-APU im HTPC
2/7MC101 im Überblick
Durch das nur 22,7 x 16,9 × 3,4 Zentimeter kleine Gehäuse nimmt das MC101 kaum mehr Raum ein als ein Buch im DIN-A5-Format. Im Gegensatz zum ähnlich großen MC001 fehlt allerdings das DVD-Laufwerk – für all diejenigen, die ihre Sammlung ohnehin digitalisiert haben und auf ein Laufwerk verzichten können, eine gute Entscheidung, ein integriertes Slimline-Slot-In-Modell hätte dem Käufer allerdings mehr Freiheiten erlaubt. Die Ausrichtung bleibt des Gehäuses ist fest vorgegeben, denn der Kleinrechner kann nur liegend betrieben werden – für Hi-Fi-Racks spielt das aber keine Rolle. Dafür verweist die silberne Hülle auf einen der größten Vorteile des Gehäuses, das zum größten Teil aus vier Millimeter dickem Aluminium gefertigt wurde. Was durch die gediegene Haptik und enorme Stabilität, frei nach dem derzeitigen Außenminister, „spätrömische Dekadenz“ verspricht, hat neben der gediegenen Anmutung gleich mehrere handfeste Gründe: Die schicke Haut dient sowohl als Erweiterung des Kühlsystems, entsorgt also die Abwärme des Rechners, als auch als Mainboard-Tray. Auf der Unterseite soll Schaumstoff für einen rutschfesten Stand sorgen, in unseren Tests gleitet das verwendete Material allerdings recht gut auf etwas raueren (Holz-)Oberflächen.
Auf der Rückseite liegen in eine verschraubte Aluminiumblende eingepasst neben dem Stecker für DVB-T-Antenne die Audio-Ein- und Ausgänge, zwei USB-3.0- und vier USB-2.0-Anschlüsse sowie ein LAN- und HDMI-Port. Weitere Eingänge sind zusammen mit dem Card-Reader an der linken Seite des Gehäuses untergebracht. Insbesondere die seitliche Positionierung der Schnittstellen vermag jedoch nicht vollends zu überzeugen: Sie gewährleistet zwar eine saubere Front und unterstützt die schlichte Optik des Gerätes, fordert aber auch in beengten Umgebungen Platz zur Seite und ist je nach Umgebung eher schwer einzusehen. Dies ist allerdings ein wenig gewichtiger Kritikpunkt, da die kompakten Dimensionen diesbezüglich eine Menge Spielraum ermöglichen. Eingeschaltet wird der Rechner über einen berührungsempfindlichen, weiß beleuchteten Schalter an der Oberseite oder über die Fernbedienung.
Um an die Innereien des schlanken Barebones zu gelangen, müssen an der I/O-Blende zunächst zwei Schrauben entfernt werden. Weitere fünf Schrauben sind anschließend am Unterboden zu entfernen, wonach man diesen entnehmen kann. Das erlaubt den Zugriff auf das HDD-Modul sowie die Rückseite des Mainboards, das über Abstandshalter direkt mit dem Aluminium-Gehäuse verschraubt ist. Um an die Vorderseite zu gelangen, etwa um den Arbeitsspeicher zu erweitern, muss die I/O-Blende komplett entfernt werden, was ebenso für alle sichtbaren Schrauben der Hautplatine inklusive derjenigen des Kühlers gilt.
Hiernach wird der Zugang zu den beiden SO-DIMM-Slots sowie die ebenfalls eingesteckten S-ATA-Anschlüsse sowie DVB-T- und WLAN-Karten möglich. Auf Temperatur gehalten wird das System über einen kleinen Radiallüfter, der unterstützt von einer Heatpipe einen kleinen Lamellenblock belüftet. Dieser Lamellenblock wurde direkt mit dem Gehäuse verbunden und kann nicht demontiert werden, was die für die Wärmeabfuhr zur Verfügung stehende Oberfläche deutlich vergrößert – Aluminium leitet Hitze recht effizient ab. Da der Abstand der einzelnen Lamellen von zwei Millimetern eher großzügig gewählt wurde, spielt auch der durchzugsschwache Lüfter eine untergeordnete Rolle. Durch den deshalb prinzipiell semipassiven Betrieb erwärmt sich die Außenseite der Edelmetall-Hülle im Gegenzug jedoch stark.