Assassin's Creed 3 im Test: Desmond ist am Ende
5/5Fazit
Im Vorangegangenen wurde deutlich, dass wir sehr kritisch an „Assassin's Creed 3“ herangegangen sind. Der Grund hierfür ist, dass die Reihe wirklich dringend einen mittelgroßen Neustart gebraucht hat und die Entwickler genau diesen versprochen haben. Insofern waren wir, wie wahrscheinlich die Mehrheit der Spielerschaft, für genau diese Aspekte stark sensibilisiert.
Und es kann abschließend festgehalten werden, dass die anvisierte Abgrenzung von den Vorgängern auf der einen Seite durchaus erreicht wird. Dies liegt zum Einen an der nennenswerten technischen Weiterentwicklung, vor allem aber an dem neuen, mutigen und wunderbar passenden Setting. AC in der Neuen Welt – das funktioniert richtig gut, wobei obendrein auch noch ein passables Ende des Kapitels „Desmond“ geliefert wird.
Auf dieser Basis hätte „Assassin's Creed 3“ ein wirklich außergewöhnliches Spiel werden können. Das wirklich Besondere wird allerdings nicht erreicht, weil sich die Verantwortlichen – so mutig sie inhaltlich waren – spielerisch einfach zu wenig zutrauen. Dies gilt vor allem für das Kampf- und Bewegungssystem, mit dem sich – kurz und knapp – für den tatsächlichen Neustart der Reihe nur ein Wunsch formulieren lässt: Mehr Herausforderung, weniger Autopilot, bitte!
Und so gestaltet sich AC 3 genau so, wie manch' anderer Titel des Spielejahres 2012: Während man inhaltlich bestens bedient wird, bleibt der Kern, das Spielen an sich, irgendwie auf der Strecke. Dies gilt in diesem Falle zwar längst nicht so extrem wie bei dem dahingehend letzten Schocker, „Call of Duty: Black Ops 2“, aber dennoch: AC 3 könnte so viel besser und packender sein, wenn man sich nicht nur primär wegen der Handlung und der Umgebung, sondern auch wegen des Spielens an sich auf die nächsten Sequenzen freuen würde.
Auf dieser Basis ist AC 3 letztlich kein exzellentes, sondern nur noch ein gutes Spiel, was all' jenen, die ähnliche Sympathie für die Marke hegen wie wir, aufgrund des so leichtfertig verschenkten Potentials wehtun muss.
Vor diesem Hintergrund lautet die abschließende Empfehlung schweren Herzens: Das Ende des Kapitels „Desmond“ hätte fulminant ausfallen und sich so eine uneingeschränkte Empfehlung einhandeln können. Statt dieses Blankoschecks können wir „Assassin's Creed 3“ nur zwei Gruppen empfehlen: Jenen, die Desmonds Werdegang ohnehin schon immer verfolgt haben, und jenen, die sich mit dem gegenwärtigen Industrie-Standard längst abgefunden haben und ein Spiel vor allem wegen der Handlung und weniger aufgrund von ausgefeilten, fordernden Spielmechaniken spielen.
Kopier- & Jugendschutz
„Assassin's Creed 3“ funktioniert über einen kostenfreien uPlay-Account. Zur Aktivierung wird einmalig zwingend eine Internetverbindung benötigt. Danach kann der Einzelspielermodus „offline“ gespielt werden. Eine solche Konzeption hat wie gewohnt zur Folge, dass keine DVD im Laufwerk liegen muss und Patches automatisch und zeitnah aufgespielt werden; ein Wiederverkauf wird dadurch aber genauso wie bei anderen Plattformen quasi unmöglich gemacht.
In Sachen Jugendschutz gilt es zu erwähnen, dass das Spiel von der USK die Einstufung „ab 16“ erhalten hat.
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