Call of Duty: Black Ops 2 im Test: Um Innovation bemüht

 5/5
Sasan Abdi
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Fazit

Man kann Treyarch wirklich nicht vorwerfen, mit „Black Ops 2“ bloße „Markenmelkerei“ betreiben zu wollen. Dementsprechend spürt man gleich an mehreren Stellen, dass die Verantwortlichen durchaus um Innovation bemüht sind.

Die dahingehend wichtigsten Merkmale finden sich überraschenderweise im Einzelspieler-Part. Hier glänzt vor allem eine vergleichsweise tiefsinnige, überwiegend abwechslungsreiche Handlung, die entscheidend dazu beiträgt, dass man gerne bis zum Ende der gewohnt kurzen Kampagne am Ball bleibt.

Weiterhin bemerkbar machen sich die Bemühungen beim Missionsdesign. Durch eine inhaltlich-zeitliche Zweiteilung, futuristische Gimmicks, den „Eingreiftruppen“-Modus und Details wie alternative Routen wird versucht, die allgemeine, da ebenso bestens bekannte CoD-Monotonie aufzubrechen. Dennoch: Trotz dieser Bemühungen versprüht das Konkrete von BO 2 – nämlich das Spielen – vornehmlich einen muffigen Charme; und damit letztlich wieder einige Monotonie.

Black Ops 2 im Test

Aus diesem Grund setzt schnell der traurige Effekt ein, dass man als Spieler vor allem wegen der Story, nicht aber so sehr wegen des Spielspaßes am Ball bleibt. Auf diesem Wege macht BO 2 schließlich besonders deutlich, woran es dem gesamten Genre dieser Tage mangelt: Neue, innovative Mechaniken müssen her, um nicht nur das Drumherum, sondern auch das Essentielle, das Spielen an sich, wieder spannend und spaßig zu gestalten. Ein Kniff wie die „Eingreiftruppen“-Missionen kann dabei einen ersten Schritt darstellen – aber bitte nur als ernst gemeintes, richtig solide umgesetztes Angebot!

Abseits davon kann zudem festgehalten werden, dass sich beim Multiplayer nicht allzu viel getan hat. Dennoch dürfte dieser und auch der Zombie-Modus für viele Spieler einen netten, wenn nicht den entscheidenden Zusatz zum Angebot darstellen.

Vor diesem Hintergrund steht schließlich folgende abschließende Empfehlung: Wer das Genre liebt, wird mit „Call of Duty: Black Ops 2“ definitiv einige unterhaltsame Stunden erleben. Für alle Anderen gilt dagegen, dass die „Call of Duty“-Reihe auch mit der 2012er-Auflage trotz merklicher Bemühungen von Seiten der Entwickler längst keinen Pflichtkauf für interessierte Spieler mehr darstellt.

Kopier- & Jugendschutz

„Call of Duty: Black Ops 2“ muss zu Beginn über Steam aktiviert werden und funktioniert auch danach als Spiel der Valve-Plattform nur in Verbindung mit dem entsprechenden Account. Wie von Steam-Spielen gewohnt, muss auch in diesem Fall keine DVD im Laufwerk liegen; ein Wiederverkauf wird durch die Bindung an Steam aber quasi unmöglich gemacht.

In Sachen Jugendschutz gilt es zu erwähnen, dass das Spiel von der USK keine Jugendfreigabe („ab 18 Jahren“) erhalten hat.

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Ergänzungen aus der Community

  • gwuerzer 18.11.2012 10:21
    Warum nur fesselt mich ein Ur-Unreal trotz gar nicht mehr "innovativer Mechaniken" heute noch wie kein fast zweites Spiel das ich kenne? Die Antwort ist ganz einfach: weil es mit Hingabe entwickelt wurde von Menschen mit echten Gefühlen, und weil man das an allen Ecken und Enden merkt. Weil die Stimmung perfekt eingefangen ist (auch die geniale Musik trägt einen enorm wichtigen Teil dazu bei).
    DARAN mangelt es 100% der aktuellen Spiele im Vergleich zu sicher mehreren Spielen aus der Vergangenheit: an der Echtheit, dem Enthusiasmus der Entwickler den man im Spiel spürt (oder eben auch nicht), eine glaubwürdige, lebendige Welt mit Herz zu erschaffen. Und da braucht es weder immer noch ausgefeiltere Grafikeffekte, noch innovative Mechaniken. Was fehlt, ist das Herz.