Motorola RAZR i im Test: Aluminium outside, Intel inside
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Motorola verbaut im RAZR i einen Sensor, der Fotos mit acht Megapixeln schießt. Zugegebenermaßen kann die Kamera an einem typisch deutschen und damit tristen Herbsttag ihre Fähigkeiten nicht ganz ausschöpfen. Trotzdem gelingen selbst bei schlechten Lichtverhältnissen noch relativ gute Bilder. Es mangelt zwar etwas an Farbintensität, doch auch die sehr neutralen Bilder wissen zu gefallen. Des Weiteren fehlt in Großaufnahmen eine gewisse Portion Schärfe. Bis zu einer bestimmte Distanz zum Objekt der Begierde gelingen bei Nahaufnahmen sogar sehr ansehnliche Aufnahmen, die auch ein gutes Schärfe-Niveau erreichen.
Im Großen und Ganzen geht die Qualität der Videoaufnahmen in Ordnung, ist aber kein Anlass für Freudensprünge. In bis zu 1.080p nimmt die Kamera auf und liefert dabei ein ähnliches Bild wie bei Fotos. Auffallend ist aber erneut die teils fehlende Schärfe, die sich in diesem Fall etwas ausgebreitet hat. Das gesamte Bild neigt zur Blöckchenbildung und verschlechtert sich bei Schwenks weiter. Positiv fallen auch hier die guten Ergebnisse im Nahbereich auf.
Bei der nur mit VGA-Auflösung aufnehmenden Frontkamera heißt es mit Abstrichen leben zu müssen. Die geringe Pixelanzahl führt im Vollbild-Modus zu einer Klötzchen-Optik erster Güte, doch erstaunlicherweise kommen die Farben etwas besser zur Geltung als es die Hauptkamera zu lösen vermag. In nativer Auflösung ist das Bild deutlich ansehnlicher und genügt für Dinge wie ein schnelles Selbstporträt. Die gleichen Eigenschaften treffen auf den Video-Modus zu, sodass auch Skype problemlos genutzt werden kann. Für gute Lichtverhältnisse sollte aber in jedem Fall gesorgt sein.
Beim Abspielen von Musik oder Videos leistet sich das Telefon kaum Patzer, allerdings nur dann, wenn nachträglich ein alternativer Audio- und Videoplayer installiert wird. Ursache ist der relativ spärliche Funktionsumfang in Sachen Audio-Codecs und Videoformaten, den Google mitliefert. Die starke Anlehnung an ein „Vanilla-Android“ kann demnach auch Nachteile haben. Deutlich mehr wird in dieser Hinsicht zum Beispiel auf Samsungs Geräten geboten, die ab Werk mit einer Vielzahl von Formaten zurechtkommen. Neben den bereits genannten Schwächen des Displays, sieht interpoliertes HD-Material zudem leicht krisselig auf dem Gerät aus, wohingegen die Farben dank der OLED-Technik sehr lebendig wirken. Je nach persönlicher Vorliebe, kann dies als kleiner Ausgleich gesehen werden.
Die etwas höhere Lautstärke des Lautsprechers weiß zu gefallen. Auch die Qualität gibt keinen großen Anlass zur Kritik, wenngleich ein leicht blecherner Eindruck entsteht und es insgesamt an Auflösungsvermögen mangelt. Die beigelegten Kopfhörer überzeugen indes nicht. Der Klang muss als mangelhaft bezeichnet werden. Die unbeschrifteten Ohrhörer sitzen zudem zu locker im Ohr und vermitteln einen Klang, der aus einem fünf Meter entfernten Blechfass zu entweichen scheint. Es fehlt an Klarheit und selbst der Bass kann nicht überzeugen. Mit besseren Kopfhörern kann das RAZR i in dieser Disziplin zwar besser abschneiden, audiophil veranlagte Naturen werden aber auch hier nicht voll auf ihre Kosten kommen. Da liefert ein altes Samsung Galaxy S die bessere Tonqualität.
Der vorinstallierte Browser entspricht dem, was man von Google gewöhnt ist. Er arbeitet schnell und lädt auch die Desktop-Version von Webseiten angenehm zügig. Bei sehr aufwendigen Seiten legt das Gerät beim Scrollen aber ab und zu eine minimale Denkpause ein. Ein im Alltag durchaus verschmerzbares Hindernis. Da es sich beim RAZR i nicht um ein Flash-zertifiziertes Gerät handelt, wird der Download unter Google Play auch nicht angeboten.
Motorola beweist Mut und stattet das Smartphone ab Werk nur mit einer minimalen Anzahl an Apps aus. Wirft man einen Blick auf die zur Verfügung stehenden 5,62 GByte Speicherplatz, dann haben die Verantwortlichen bei Motorola mit ihrer Entscheidung sicherlich richtig gelegen. Per microSD-Karte können bei einem Engpass aber bis zu 32 GByte hinzugefügt werden. Abgesehen von Googles Standardkost stehen QuickOffice und eine „SmartActions“ genannte Applikation zur Verfügung. Mit dieser lassen sich Einstellungen automatisieren oder gewisse Veränderung per Schnellzugriff konfigurieren.