Nokia Lumia 820/920 im Test: Die neuen High-End-Modelle mit Windows Phone
7/7Fazit
Gerne würde man Nokia mit Lobeshymnen überschütten, denn die Finnen beweisen ein weiteres Mal, dass sie Smartphones bauen können, die sich in vielfacher Hinsicht nicht hinter der Konkurrenz verstecken müssen. Ganz im Gegenteil, denn beide Geräte wissen mit einer sehr guten Verarbeitung zu überzeugen und hinterlassen insgesamt einen sehr soliden Eindruck, was ihr Äußeres betrifft. Zudem hat man es trotz vieler Parallelen geschafft, beiden Modellen einen jeweils eigenen Charakter zu verleihen – mit Stärken und Schwächen.
Zu ersteren gehört bei beiden Geräten vor allem die Systemleistung, die über nahezu jeden Zweifel erhaben ist. Das neue Dual-Core-Herz, das in beiden Lumia schlägt, sorgt für einen aussetzerfreien Betrieb und ermöglicht im Vergleich zur Vorgängergeneration auch die flüssige Wiedergabe anspruchsvollerer Anwendungen und Spiele. Allerdings wird es noch einige Wochen und Monate dauern, bis die Entwickler das volle Potential ausschöpfen werden. Ebenfalls gut gefallen die beiden Kameras. Während Nokia sich beim Lumia 820 auf übliche Komponenten verlässt, setzen die Finnen beim größeren Lumia 920 zusätzlich auf einen optischen Bildstabilisator und PureView. Und in der Tat: Keines der beiden Smartphones muss sich in dieser Kategorie vor gleich teuren Konkurrenten verstecken.
- Akku austauschbar
- Speicher erweiterbar
- hohe Verarbeitungsqualität
- überzeugende Systemleistung
- hohes Gewicht
- Auflösung für obere Mittelklasse zu gering
Etwas differenzierter fallen die Bewertungen dann in den anderen Punkten aus. Denn während das neue Topmodell dank 1.280 × 768 Pixeln mit einer scharfen Darstellung punkten kann und gleichzeitig beim Kontrast Federn lässt, sieht es beim Lumia 820 genau andersherum aus: Hier enttäuscht die Kombination aus Auflösung und Bildschirmgröße, gleichzeitig gefällt das verbaute AMOLED-Display mit einem satten Schwarz und dem daraus resultierenden Kontrastverhältnis. Gerade noch „gut“ fallen die Laufzeiten aus: Wo das Lumia 820 die notwendigen Punkte unter hoher Belastung sammelt und im Alltag ein wenig schwächelt, kann das Lumia 920 genau andersherum überzeugen.
Gemeinsam haben beide Smartphones aber ein kleines Gewichtsproblem: Mit 160 und 185 Gramm handelt es sich um waschechte Schwergewichte, was sich nicht erst im direkten Vergleich mit der leichteren Konkurrenz bemerkbar macht. Letztlich zahlt man auf diesem Wege aber auch ein Stück weit den Tribut für die verbaute Technik, die mit LTE, NFC und drahtlosem Laden – wenn auch beim Lumia 820 nur optional – mehr als vollständig ist.
- hohe Verarbeitungsqualität
- überzeugende Systemleistung
- gute Kamera
- umfangreiche Ausstattung
- fest verbauter Akku
- Speicher nicht erweiterbar
- unterdurchschnittlicher Display-Kontrast
- sehr hohes Gewicht
Was jedoch bleibt unterm Strich zu sagen? Das Lumia 920 kann getrost als neues Windows-Phone-8-Flaggschiff bezeichnet werden – viel mehr Technik kann man derzeit nicht in ein Smartphone stecken. Dabei ist das Handy nicht frei von Fehlern, der nicht erweiterbare Speicher sowie das sehr hohe Gewicht seien hier als zwei Beispiele genannt. Dennoch kann das Lumia 920 empfohlen werden, ein besseres Gesamtpaket bieten nur wenige Konkurrenten. Anders sieht es beim Lumia 820 aus. Zwar bietet Nokia auch hier viel, patzt aber in der Disziplin Display. Da es auch nur unwesentlich kleiner und leichter als der große Bruder ausfällt, stellt dieser in der Summe der Eigenschaften die bessere Wahl dar. Mit dem HTC 8X steht zudem eine mögliche, preislich ähnlich gelagerte Alternative parat.
Verfügbarkeit & Preise
Die Modelle Nokia Lumia 820 und 920 sind in Deutschland seit November erhältlich und können bei verschiedenen Providern im Rahmen von unterschiedlichen Verträgen zu entsprechend variierenden Preisen erstanden werden. In der freien Variante muss aktuell mit Preisen ab ca. 450 beziehungsweise 620 Euro gerechnet werden.
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