Wavemaster Two im Test: Wir brauchen Bass!

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Jirko Alex
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Impressionen des Alltags

Klangeindrücke

Der Klang ist der wesentliche Punkt, auf den es beim Kauf von Lautsprechern ankommt. Dabei spielt auch die Erwartungshaltung des Hörers beziehungsweise potentiellen Käufers eine wichtige Rolle. Und gerade im Hinblick darauf muss man vorneweg festhalten, dass Wavemaster mit dem „Two“ ein optisch (und auch hinsichtlich des Preises) erwachsenes Lautsprechersystem im Sortiment führt. Entsprechend waren auch unsere Ansprüche an das System hoch – es sollte sich eben keine der typischen Schwächen von günstigen PC-Lautsprechersystemen leisten. Wie klang das Wavemaster Two also im Test?

Gut gefallen hat uns die Nüchternheit und Reife des Stereosystems. Das Wavemaster Two entsprach von Anfang an zumindest den Erwartungen an einen ausgeprägten Mitteltonbereich und allgemein einer ausgewogenen Abstimmung zwischen Hoch-, Mittel- und Tieftonwiedergabe. Obenrum nicht zu spitz, untenrum nicht zu dumpf – das sind auch Attribute, die das Wavemaster Two auf sich vereinen kann. Flankiert wird dieser Eindruck durch ein sehr gutes (weil nicht existentes) Grundrauschverhalten und eine hohe Pegelfestigkeit. Man kann sehr beherzt an dem Lautstärkeregler des Stereosets reißen und wird das Wavemaster Two dennoch nicht zu einer spitzen Wiedergabe oder einem übersteuernden Bass drängen können.

Beim Querhören verschiedener Genres und Stimmungen wird der gute Ersteindruck dann auch weitgehend bestätigt. Ob Klassiker von CCR, Tracy Chapman, Simon & Garfunkel und Rod Stewart oder neuere und andere Kost von Seed, Paul Kalkbrenner oder Austra – das Wavemaster Two gibt sich kaum eine Blöße. Vielmehr fallen immer wieder der gute Aufbau einer virtuellen Bühne nebst akkurater Detailwiedergabe einzelner Instrumente sowie ausgeprägte Qualitäten bei der Wiedergabe von (männlichem wie weiblichem) Gesang auf. Deutliche Schwächen offenbaren sich nicht.

Also alles in Butter? Fast. Es gibt dann doch eine Kleinigkeit, die das beinahe perfekte Gesamtbild zunichte macht: Es fällt nämlich immer wieder auf, dass der Bass des Wavemaster Two zwar „gut“, aber nicht so gut wie die restliche Wiedergabe ist. Obwohl keineswegs schwach, fehlen in danach lechzenden Stücken einfach der Druck und die Kontur. Es stellt sich das Gefühl ein, dass da noch mehr ginge, aber nicht kommt. Und das ist sehr schade, weil sich das System sonst keine nennenswerte Schwäche leistet. Es ist aber auch – und das muss man deutlich herausstellen – Kritik auf ziemlich hohem Niveau.