Kaufberatung 2012: Tipps für den IT-Wunschzettel
8/14Grafikkarten
von Wolfgang Andermahr
Es gab wohl kaum ein Jahr zuvor, in dem sich so viel im Grafikkartensegment getan hat wie 2012. Sowohl AMD als auch Nvidia haben jeweils eine neue Generation vorgestellt, die auf die Bezeichnungen „Southern Island“ und „Kepler“ hören – so zählen wir im Jahr 2012 satte 17 Grafikkarten-Launch-Reviews; so viele wie nie zuvor!
Doch nicht nur die Anzahl der Neuheiten war beeindruckend, dasselbe gilt für die Qualität der Produkte. Uns hat dabei vor allem gefallen, dass sowohl AMD als auch Nvidia die Bildqualität sichtbar nach oben geschraubt haben – vor allem bei AMD war dies längst überfällig.
Auch wenn es durchaus Grafikkarten für deutlich weniger als 100 Euro gibt, so können wir diese nicht empfehlen, wenn auf dem heimischen Rechner auch gespielt werden soll. Ist dies dennoch der Fall, stellen entweder die AMD Radeon HD 7770 oder die Nvidia GeForce GTX 650 Ti, die für 97 Euro respektive 123 Euro den Besitzer wechseln, eine Möglichkeit für den Einstieg dar. Sorgenfrei ist man mit dieser Wahl im Hinblick auf Spiele jedoch nicht: Die Full-HD-Auflösung bei vollen Details läuft in aktuelleren Titeln nur selten flüssig und für zusätzliche Kantenglättung reicht die Leistung in aller Regel nicht aus.
Deutlich besser sieht es aus, wenn etwas mehr Geld investiert wird: Für 170 Euro gibt es eine [b]Radeon HD 7850 mit 2.048 MB[/b], die selbe Speicherausstattung bei der GeForce GTX 660 kostet 178 Euro. Bei gleichen Kosten sehen wir aktuell die Nvidia-Karte aufgrund einer höheren Geschwindigkeit vorne. Bei beiden 3D-Beschleunigern ist die Darstellung von 1920x1080 kein Problem mehr, für Kantenglättung ist die Leistung aber nur selten ausreichend. Die Radeon HD 7870 schlägt in dieselbe Kerbe, doch Anti-Aliasing ist fast durchweg darstellbar. Für 195 Euro ein gutes Angebot – vielleicht das beste derzeit.
Wer auch in Zukunft auf Anti-Aliasing nicht verzichten möchte oder überlegt, höhere Auflösungen als Full HD (zum Beispiel 2560x1440) zu fahren, sollte mindestens zu einer GeForce GTX 660 Ti (246 Euro) oder einer Radeon HD 7950 (263 Euro) greifen. Beide Karten haben ihre Vor- sowie Nachteile, wobei wir schlussendlich aber einen dritten Kandidaten vorne sehen: Die [b]Radeon HD 7950 mit Boost[/b], die etwas schneller arbeitet, aber dasselbe kostet.
Auch in Zukunft (zumindest einige Zeit) sorgenfrei ist man mit einer Radeon HD 7970 oder einer GeForce GTX 670, bei denen auch Auflösungen ab 2560x1440 sinnvoll nutzbar werden – vor allem die AMD-Karte fühlt sich in dieser Auflösung pudelwohl. Das Kepler-Produkt bevorzugt dagegen eher die Full-HD-Auflösung – unter anderem wegen des 1.024 MB kleineren Speichers. Die AMD-Karte wechselt für 345 Euro den Besitzer, für das Nvidia-Pendant sind 319 Euro zu zahlen.
Zu guter Letzt gibt es noch die Radeon HD 7970 GHz Edition und die GeForce GTX 680, die beide noch ein wenig mehr Geschwindigkeit bieten als die kleineren Brüder. Dabei hat die Radeon HD 7970 GHz Edition schlussendlich die Nase vorn, die vor allem in höheren Auflösungen der Konkurrenz davon rennt. Mit 385 Euro ist die Hardware auch etwas günstiger als die 417 Euro teure GeForce GTX 680.