IdeaTab A2107 & S2110 im Test: Eineinhalb Android-Tablets von Lenovo
4/6Performance & Oberfläche
Lenovo setzt bei beiden Tablets auf das nicht mehr aktuelle Android 4.0.3, auf Funktionen wie das mit 4.1 eingeführte Google Now oder die Mehrbenutzerverwaltung (4.2) muss man somit verzichten. Zudem erschwert der Hersteller mit einer eigenen Oberfläche den Update-Prozess. Diese fügt verschiedene grafische Effekte ein, unter anderem einen 3D-artigen Wechsel zwischen den Homescreens sowie den einzelnen Seiten in der App-Ansicht. Darüber hinaus sind zahlreiche Programme vorinstalliert, darunter verschiedene Spiele, Widgets sowie ein Datei-Explorer. Konkrete Angaben zu geplanten Software-Aktualisierungen gibt es bislang nicht.
Grundsätzlich sei dazu auch in diesem Fall zunächst vermerkt, dass wir dem Thema „Benchmarks“ im Bereich der Smartphones mit Skepsis gegenüberstehen und das nicht nur, weil die Aussagekraft von (synthetischen) Benchmarks selbst in einer homogenen Geräte-Gruppe mit gleichem Betriebssystem zumindest diskussionswürdig ist. Hinzu kommt, dass eine effektive Messung über die unterschiedlichen Plattformen methodisch schwierig ist – ein weiterer Faktor, der verstärkend zu der Feststellung beiträgt, dass die hier wie anderswo präsentierten Ergebnisse nur als Richtwert, nicht aber als ultimativ-objektive Darstellung der Realität angesehen werden müssen.
Die Auswahl der Benchmarks leitet sich wie gewohnt nicht nur von der Beliebtheit, sondern auch von den Schwerpunkten ab: Während Smartbench und CF-Bench auf die Gesamt- und GLBenchmark auf die GPU-Performance abzielen, ermittelt Linpack die pure Rechenpower und SunSpider und BrowserMark zielen auf die Performance des Browsers ab, sodass alle relevanten Aspekte abgedeckt werden. Gelistet werden fast ausschließlich Geräte, die einem Test unterzogen wurden.
Gemessen wurde gleich nach der ersten Geräte-Einrichtung, wobei aus jeweils drei Messungen je Benchmark der schnellste Wert in die Wertung einfließt. Nach der Installation der Benchmarks wurde das Gerät neugestartet und für einige Minuten im Idle belassen; zwischen den Durchläufen je Benchmark wurde das Gerät ebenfalls jeweils neugestartet.
Lenovo IdeaTab A2107
Ein – wenn man es so nennen möchte – Alleinstellungsmerkmal des A2107 ist sicherlich der verwendete SoC. Dieser stammt von Mediatek und hört auf die Bezeichnung MTK6575. Zu den wesentlichen Bestandteilen des Chips gehören ein mit einem Gigahertz getakteter ARM-Cortex-A9-Kern sowie eine GPU der SGX5-Reihe aus dem Hause PowerVR. Schon das Vorhandensein eines einzelnen CPU-Kerns gibt gute Hinweise darauf, wie es um die Leistung des kleinen Tablets bestellt ist.
Mit aktuellen Zweikernlösungen kann der MTK6575 in vielen Bereichen nicht mithalten, je nach Benchmark reichen die Ergebnisse von schlecht bis durchschnittlich. Im Alltag stören phasenweise lange Reaktions- und Ladezeiten. Während der Internet-Nutzung muss man sich zudem gerade bei aufwändigeren Seiten auf Wartezeiten einstellen. Ein wenig anders sieht es hingegen bei GPU-fordernden Aufgaben aus. Hier kann der SoC Punkte gutmachen, auch wenn es nicht für mehr als Mittelmaß ausreicht. Mit einem Gigabyte Arbeitsspeicher sowie einem erweiterbaren 16 Gigabyte großen internen Speicher fällt die Ausstattung überraschend gut aus.
Lenovo IdeaTab S2110
Etwas weniger untypisch sieht es beim IdeaTab S2110 aus. Hier setzt Lenovo auf Qualcomms MSM8260A mit seinen beiden 1,5 Gigahertz schnelle Krait-Kernen sowie der Adreno-225-GPU. Der SoC, der so unter anderem auch im Sony Xperia T und HTC 8X zum Einsatz kommt, zeigt auch hier deutlich, zu welchen Leistungen er im Stande ist. In den CPU-lastigen Tests kann sich das S2110 fast überall an der Spitze oder zumindest in der Spitzengruppe platzieren, einzig unter SunSpider muss man Android-fremde Konkurrenz in Form der beiden iOS-Vertreter iPad 3 und iPad mini sowie das Windows-RT-Tablet Asus Vivo Tab RT passieren lassen.
Ein gänzlich anderes Bild ergibt sich in Szenarien, in denen es vorrangig um die Leistung der Grafikeinheit geht. In diesen sind nicht nur verschiedene Android-Tablets schneller, auch die neueren iPads erreichen mühelos bessere Werte. Auswirkungen auf den alltäglichen – und somit praktischen – Einsatz hat dies aber nur in sehr geringem Maße, solange das Tablet nicht als Ersatz für eine Spielekonsole herhalten muss. Programmstarts erfolgen schnell, beim Aufrufen von Internet-Seiten kommt es zu keinen größeren Verzögerungen und die Oberfläche reagiert abgesehen von einigen sehr wenigen Aussetzern nahezu ruckelfrei.
Mit einem Gigabyte fällt der Arbeitsspeicher genauso groß wie beim kleineren A2107 aus, der interne Speicher fasst mit 32 Gigabyte jedoch das Doppelte. Dieser kann zudem erweitert werden, allerdings nur über das Dock. Hier steht zum einen ein Kartenleser bereit, der auch mit SD-Karten umgehen kann, zum anderen können aber auch USB-Speichermedien über einen der zwei USB-2.0-Ports angesprochen werden.