SimCity soll teilweise in der Cloud berechnet werden

Philip Pfab
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Die voraussichtlich im März erscheinende Neuauflage von SimCity wird eine dauerhafte Verbindung zum Internet voraussetzen. Neben der Bindung an EA's Distributionsplattform Origin samt verpflichtender Aktivierung über diese Plattform soll ein Teil der Spielinhalte in der Cloud berechnet werden, um Schwarzkopien zu verhindern.

EA macht Ernst: Indem ein Teil der Berechnungen nicht auf dem Computer des Spielers, sondern auf Servern der Rechteinhaber durchgeführt wird, sollen unlizenzierte Kopien endgültig der Vergangenheit angehören. Die offizielle Begründung, man möchte durch die Auslagerung den Rechner des Spielers entlasten, ist wohl nur vorgeschoben: Rechenleistung in der Cloud ist nicht kostenlos verfügbar, den Computer des Kunden spürbar zu entlasten wäre wohl einfach zu teuer. Je nach dem, welche Spielinhalte online berechnet werden, steht EA zudem vor den gleichen Problemen wie andere Cloud-Gaming-Anbieter: Durch die Signallaufzeit der Übertragung und Paketverluste können Lags auftreten. Die Auslagerung in die Cloud wird daher nur wenige aufwändige Berechnungen betreffen und ergibt nur als Kopierschutz Sinn.

Wie gut das Verfahren in der Praxis funktionieren wird, wird sich erst nach der Einführung zeigen. Spielen ohne Internetverbindung wird jedoch grundsätzlich unmöglich sein. Hobbybürgermeister werden daher automatisch amtsunfähig, sobald ihre Internetverbindung unterbrochen wird. Schlimmstenfalls ist das Spiel zeitweise durch wiederholte Serverausfälle ähnlich wie diverse Ubisoft-Produkte nicht benutzbar. Zudem ist man als Käufer auf die Infrastruktur des Publishers angewiesen – schaltet der Anbieter seine Server ab, kann eine derart geschützte Software nicht mehr genutzt werden. Während dies bei gut verkauften Titeln erst beim Wiederspielen nach einigen Jahren ein Problem sein könnte, könnte die Unterstützung bei gefloppten Games zügig eingestellt werden. Auch bei einer Insolvenz von Entwickler und Publisher könnte der zahlende Kunde auf einem unbenutzbaren Produkt sitzen bleiben.

Inwiefern das Auslagern von Berechnungen in die Cloud Schwarzkopierer aufhält, ist zumindest längerfristig fraglich. Egal ob Datenträgerabfragen, Onlineaktivierung oder Dauer-Onlinezwang – alle Kopierschutzmechanismen wurden bisher ausgehebelt. Während der Schutz bei seiner Einführung zumindest die Hauptverkaufszeit der ersten Wochen überdauert, waren bei späteren Titeln mit der gleichen Schutztechnologie zügig passende Lösungen auf den einschlägigen Seiten verfügbar.

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