Windows RT im Test: Microsofts ARM-OS auf dem Asus Vivo Tab RT
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Beim Display bietet Asus zumindest in puncto Auflösung nur das, was Microsoft für RT-Geräte als Minimum nennt. Mit 1.366 × 768 Pixeln bietet man im Vergleich zu anderen Tablets nur durchschnittliches, die Pixeldichte von 155 ppi ist angesichts von Geräten wie dem aktuellen iPad oder dem Nexus 10 weit davon entfernt, bahnbrechend oder besonders hervorhebenswert zu sein. Immerhin orientiert man sich mit einer Diagonalen von 10,1 Zoll am Standard.
Der Anzeige zugrunde liegt ein von Asus als Super IPS+ bezeichnetes Panel, das mit einer guten Farbdarstellung sowie IPS-bedingt großzügigen Blickwinkeln punktet. Zudem erreicht die Hintergrundbeleuchtung mit 517 Candela pro Quadratmeter eine gute Maximalhelligkeit, die das Arbeiten auch im Freien möglich macht. In diesem Zusammenhang gefällt auch die adaptive Anpassung der Beleuchtung, die gut auf das Umgebungslicht reagiert. Etwas weniger gut gefällt hingegen der Kontrast, der mit 957:1 etwas hinter den Spitzenreitern zurückbleibt. Die gute Farbdarstellung sowie die überzeugende Touch-Sensorik, die Ein- und Mehrfingergesten problemlos erkennt und umsetzt, reichen am Ende aber nicht aus, um die geringe Auflösung auszugleichen. Hier mag man anführen, dass diese auch bei deutlich größeren Notebook-Display häufig anzutreffen ist, insgesamt zeigt die Konkurrenz jedoch, was möglich ist.
Als optimalen Weißpunkt sehen wir D65 an, also eine Farbtemperatur von 6.500 Kelvin (K). Dies entspricht nach gängiger Definition einem mittlerem Tageslicht und ist der Weißpunkt der gängigen Farbräume sRGB und AdobeRGB. Eine Abweichung von einigen hundert bis etwa 1000 K ist bei Mobiltelefonen als noch akzeptabel anzusehen, einige Displays – bauartbedingt vor allem OLED-Modelle – liegen allerdings beim Weiß und noch mehr bei Grautönen oft im Bereich um 10.000 K, was bereits als deutlicher Blaustich wahrnehmbar ist. Sehr viele Displays von Smartphones und Notebooks treffen zwar den Weißpunkt von 6.500 K relativ genau, weichen aber bei Grautönen und anderen mittleren Farbtönen deutlich mit einem Blaustich ab. Vor allem bei gleichzeitigem Auftreten von Grau und Weiß ist diese ungleichmäßige Graubalance wahrnehmbar.
Gegenüber der LCD-Technik weisen OLED-Bildschirme einige Besonderheiten auf, die sich teilweise in unseren Messungen niederschlagen und erklärungsbedürftig sind. Zum einen ist das der bekanntermaßen hohe Kontrast, der bei OLED durch die selbstleuchtenden Pixel möglich ist – es gibt hier kein Backlight, welches durch das Panel mehr oder weniger stark abgedunkelt wird, sondern ein schwarz angesteuerter Pixel ist tatsächlich komplett schwarz und leuchtet nicht. Da das Kontrastverhältnis den Quotienten zwischen der Helligkeit von Weiß und Schwarz angibt, ergibt die Kontrastmessung bei OLED-Displays theoretisch eine Division durch Null und damit ein nicht definiertes Ergebnis – in der Praxis gibt es bei der Schwarzmessung immer eine gewisse Resthelligkeit durch Streulicht und ein Signalrauschen beim Messgerät, sodass Kontrastergebnisse im fünfstelligen Bereich entstehen. Da die Darstellung dieser Kontrastwerte im Balkendiagramm den irreführenden Eindruck erzeugen, der Kontrast wäre bei OLED sichtbar um viele Größenordnungen besser, haben wir uns entschieden als Kontrast maximal 5000:1 darzustellen und auf diese Erklärung zu verweisen. Im Alltag ist der Unterschied allenfalls in sehr dunklen Umgebungen deutlich wahrnehmbar, bei Tageslicht sind Faktoren wie die Reflexionen der Displayoberfläche wesentlich wichtiger.
Die zweite Besonderheit ist die beim derzeitigen Stand der Technik verhältnismäßig geringe Lebensdauer der blauen Leuchtelemente bei OLED-Displays. Dies veranlasst die Hersteller dazu, zur Steigerung der Lebensdauer bei einigen Displays die klassische RGB-Subpixelmatrix durch alternative Anordnungen abzulösen. Bekannt ist dabei beispielsweise Samsungs „PenTile“-Matrix, deren Hauptmerkmal die Vergrößerung der blauen und roten Subpixel ist – allerdings bei gleichzeitiger Halbierung ihrer Anzahl. Das bedeutet, dass bei gleicher Nennauflösung diese Displays eine geringere Anzahl von Subpixeln aufweisen als Displays mit der bewährten RGB-Matrix. Jeder Pixel verfügt weiterhin über seinen eigenen grünen Subpixel, teilt sich aber den jeweiligen roten und blauen Subpixel mit seinem Nachbarpixel. Das ganze führt bei gleicher Nennauflösung zu einer geringeren tatsächlichen Auflösung und an Kontrastkanten zu Farbsäumen, die vor allem die Lesbarkeit von Text deutlich verringern können.