Windows RT im Test: Microsofts ARM-OS auf dem Asus Vivo Tab RT
7/7Fazit
Die endgültige Bewertung eines Produktes ist nie leicht, viele Faktoren sind zu berücksichtigen und zu gewichten. Ist die Laufzeit wirklich hervorragend? Reicht es in der Verarbeitung trotz kleinerer Mängel noch für ein „gut“? Ist das Display wirklich so schlecht, wie es die Messdaten ausdrücken? Das verwendete Betriebssystem spielt dabei nur selten eine Rolle, ebenso wird – so gut es geht – der Preis ignoriert. Beim Asus Vivo Tab RT ist das alles ein wenig anders. Denn hier muss man klar zwischen Hard- und Software unterscheiden.
Betrachtet man die Technik, gibt es nur wenig Anlass zur Kritik. Tastatur und Touchpad fallen zu klein aus, die Display-Auflösung könnte höher sein; im Gegenzug gefallen die Laufzeiten sowie das Dock-Konzept, ebenso die in Summe gute Verarbeitung. Lässt man die Software außen vor, schneidet das Asus-Tablet recht gut ab.
Doch leider muss man auch diesen Aspekt betrachten und berücksichtigen, der am Ende, dies kann vorweg genommen werden, eine Empfehlung nahezu unmöglich macht. Denn Windows RT ist im aktuellen Zustand in vielen Bereichen nur eingeschränkt nutzbar. Die Zahl der verfügbaren Programme bewegt sich im sehr niedrigen fünfstelligen Bereich, das Angebot erinnert zudem stark an die App Stores bei Smartphones, in denen es mehr Spreu als Weizen gibt. In diesem Bereich muss Windows RT deutlich zulegen, um auch nur annähernd zur Konkurrenz aufschließen zu können. Zudem dürfte viele Interessenten die Inkompatibilität beim Zubehör verunsichern, auch wenn diese nach unseren Erfahrungen letztlich im Wesentlichen nur Drucker und exotische Peripherie betrifft.
Unterm Strich bietet Microsofts Tablet-Betriebssystem nicht viel mehr als Android oder iOS – letzterem ähnelt es in vielen Punkten. Die einheitliche Oberfläche, die man in Redmond gerade als Stärke von Windows 8 und Windows RT ins Feld führt, entpuppt sich derzeit jedoch noch als Mogelpackung. Denn was wie Windows 8 aussieht, verhält sich gar nicht so. Der „normale“ Tablet-Nutzer wird im Alltag von den Einschränkungen des Betriebssystems und somit des Vivo Tab RT jedoch nicht viel mitbekommen. Das Surfen im Internet klappt ebenso reibungslos wie das Verfassen und Lesen von E-Mails oder das Tippen kürzerer Texte – auch für Unterhaltung ist durch einige Spiele gesorgt.
Doch – und hier kommt der Preis ins Spiel – das alles kann man in Kombination mit teils besserer Hardware für weniger Geld bekommen, selbst vom gleichen Hersteller. Das Transformer Pad Infinity ist bei sehr ähnlicher Ausstattung bereits für weniger als 700 Euro zu haben, Apples vierte iPad-Generation bringt es mit gleichem Speicherausbau, aber ohne Tastatur auf rund 660 Euro.
- helles Display
- sehr gute Akkulaufzeiten
- Tastatur und Touchpad zu klein
- USB-Port nur über Dock oder Adapter nutzbar
Wer hingegen ein Tablet mit Windows-8-Oberfläche nutzen möchte, sollte derzeit auf Modelle mit echtem Windows 8 zurückgreifen. In Frage kommen hier unter anderem Lenovos ThinkPad Tablet 2 zu Preisen ab etwa 615 Euro (64 Gigabyte) oder Acers Iconia Tab W510 für circa 600 Euro (64 Gigabyte).
Verfügbarkeit & Preise
Das Asus Vivo Tab RT ist in Deutschland seit wenigen Wochen erhältlich. Insgesamt stehen vier verschiedene Konfigurationen in je zwei Farben (Silber und Gold) zur Verfügung, die sich lediglich in der Mobilfunktauglichkeit sowie dem Tastatur-Dock unterscheiden.
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