Huawei Ascend Y201 Pro im Test: Smartphone mit Android 4.0 für 99 Euro
2/6Y201 Pro im Überblick
Design & Verarbeitung
Das „Y“ im Namen des Y201 Pro steht für „Youth“ und soll dem geneigten Kunden über den Verkaufspreis hinausgehend andeuten, dass man es hier mit einem Einsteigergerät zu tun hat. Diesen Umstand sollte man tatsächlich immer im Hinterkopf behalten, da ein 100-Euro-Smartphone natürlicherweise nicht direkt mit einem hochpreisigen Konkurrenten verglichen werden kann. Will heißen, dass man bei einem solchen Testkandidaten unter Umständen immer wieder Abstriche machen muss. Die Frage lautet unterm Strich also nicht, ob das Y201 Pro mit Problemen zu kämpfen hat, sondern ob diese sich als frappierend und nervig entpuppen. Letztlich steht also bei einem solchen Gerät noch stärker als bei anderen vor allem das Preis-/Leistungsverhältnis im Zentrum des Interesses.
Besonders deutlich wird dieses Spannungsfeld schon beim Blick auf das Design und die Verarbeitung, wobei man es hier mit einem Punkt zu tun hat, der beim Y201 Pro vor einem Preis-/Leistungshintergrund wiederum voll in Ordnung geht.
Nicht nur auf den ersten Blick wirkt das Y201 Pro wie der kleinere Bruder des G300. So wird auch bei diesem das – mit 3,5 Zoll allerdings merklich kleinere – LC-Display von einem Klavierlackrahmen eingerahmt, der oberhalb ein dezentes Herstellerlogo und unterhalb die gängige Knopfreihe im Softtouch-Format beherbergt. Auch die leicht abgerundeten Ecken und der insgesamt kompakte Eindruck erinnern stark an den größeren und etwas älteren Bruder.
Etwas anders sieht es auf der Rückseite aus. An dieser Stelle kommt im Vergleich zum G300 zwar eine qualitativ nicht merklich schwächere Schale zum Einsatz, die ebenfalls aus Kunststoff ist. Dafür fällt die Aufteilung etwas anders aus, sodass der für die Kameralinse reservierte obere Bereich der Rückseite von einem robusten Kunststoffstreifen verstärkt wird, was auch zur Folge hat, dass die Schale komplett nach unten weg abnehmbar ist. Dabei verfügt die Schale über eine angenehme Riffelung, die das Gerät gut in der Hand liegen lässt. Zudem verwenden die Produktdesigner vergleichsweise dickes Material, was das Vertrauen in den Testkandidaten bestärkt.
An dieser Stelle findet sich ein kleiner Kritikpunkt: Auch wenn die Schale in der Vertikalen fast zu hundert Prozent Plan aufliegt (die Kameralinse steht kaum merklich ab), kann es bei eifrigen Eingaben im liegenden Zustand zu einigen Kipplern kommen. Dies ist auf die leicht bauchige Form der Rückseite zurückzuführen, die dazu führt, dass das Gerät in der Horizontalen nicht absolut gleichmäßig aufliegt, was beispielsweise Vieltipper stören dürfte, sofern sie das Gerät häufiger liegend bedienen möchten.
Abnehmbar ist die Schale, weil löblicherweise der Akku wechselbar ist. So positiv dies für ambitioniertere Anwender ist, bringt eine solche Konzeption auch in diesem Fall einige Spalten mit sich. Bei genauerer Betrachtung springen diese auf der Rückseite vor allem beim Übergang von Schale auf Kunststoff-Verstrebung durchaus ins Auge; von echten Problemzonen kann aber noch längst keine Rede sein.
Stattdessen lässt sich festhalten, dass die Verarbeitung insgesamt überzeugt – wir haben schon deutlich teurere Geräte gesehen, an denen sich mehr herummäkeln ließ. Und so lässt sich der Eindruck für den Bereich „Design & Verarbeitung“ dann auch wie folgt zusammenfassen: Zu einem nüchternen aber soliden Design gesellt sich eine ebenfalls überwiegend solide Verarbeitung, sodass es an dieser Stelle auch ohne den Blick auf das Preisgefüge keinen Grund zur Kritik gibt.