Huawei Ascend Y201 Pro im Test: Smartphone mit Android 4.0 für 99 Euro
5/6Multimedia
Es liegt auf der Hand, dass sich ein günstiges Preisgefüge auch auf die Multimedia-Eigenschaften eines Smartphones auswirken muss. Dies gilt allen voran für die Kamera, wobei das Y201 Pro hier nicht aus der Reihe tanzt. Wer seinen mobilen Begleiter als potentiellen Ersatz für die Digitalkamera ansieht, wird deswegen vom Testkandidaten enttäuscht sein, denn mit dessen 3,2-Megapixel-Kamera sind erwartungsgemäß nur Ergebnisse möglich, die Schnappschuss-Qualität haben. Doch auch hier muss wieder ganz deutlich darauf verwiesen werden, dass das Gebotene angesichts des Preises wirklich in Ordnung ist – „unterirdisch“ sieht jedenfalls anders aus.
Gleiches gilt auch für die Videos. Die Aufnahme von diesen macht aber letztlich doch deutlich weniger Freude, weil hier nur VGA-Qualität drin ist, sodass nur die direkte Wiedergabe über das Display des Y201 Pro akzeptabel ist. Wer seine Werke dagegen auf besser aufgelösten Geräten abspielt, wird mit Pixelbrei konfrontiert werden.
Insofern ist es dann auch nicht weiter tragisch, dass man das Gerät aufgrund von fehlenden Anschlüssen nicht direkt an einen Monitor oder einen Fernseher anschließen kann. Allerdings kann im Falle des Falls dank DLNA-Zertifizierung auf das kabellose Streamen zurückgegriffen werden, was sich zumindest für Fotos anbieten könnte.
Dass die Video-Wiedergabe wenig attraktiv ist, ist auch deswegen der Fall, weil hoher aufgelöstes Videomaterial das Y201 Pro kräftig ins Schwitzen bringt: 720p-Material ruckelt die ersten Minuten durchgängig, wobei auch die lokale Wiedergabe nicht nur wegen der schwachen nativen Auflösung, sondern auch wegen des im Vergleich mittlerweile eher kleinen Displays keine echte Freude bereitet.
Auch in puncto Sound muss man Abstriche machen. So liegen dem Y210 Pro zum einen keine Kopfhörer bei; zum anderen macht auch die Ausgabe über die integrierten Lautsprecher nur wenig Spaß.
Kommunikation
Auch bei der Kommunikationsausstattung macht sich das Segment, das das Y201 Pro bedienen soll, bemerkbar. Dementsprechend verfügt das Gerät zwar über WLAN-n, in puncto Bluetooth kommt dafür aber die ältere Version 2.1 samt A2DP zur drahtlosen Übertragung von Stereosignalen zum Einsatz. Komplettiert wird die Ausstattung von UMTS inklusive HSDPA, sodass auch mobil theoretisch mit bis zu 7,2 Mbit/s gearbeitet werden kann. Auch Tethering ist androidtypisch möglich.
Die Qualität der Telefonie fällt direkt am Ohr gut aus, wobei Gesprächspartner auf eine erhöhte, etwas blecherne Lautstärke der Stimme ihres Gegenübers hinwiesen.
Laufzeiten
Ein angestaubter SoC, ein mäßig helles Display und ein Akku mit 1.400 mAh: So richtig eindeutig ließ sich vorab nicht einschätzen, wie sich das Y201 Pro bei den Laufzeiten schlagen würde.
Nach gut zwei Wochen mit dem Gerät steht für uns fest: Eher schlecht als recht. Auch wenn das Gebotene auch in diesem Fall nicht für das Negativ-Prädikat „unterirdisch“ reicht, hätten wir uns doch etwas mehr erhofft. Zwar gehört es auch bei manchem Konkurrenten längst zum normalen Ton, dass ein Smartphone schon nach einem Arbeitstag nach der nächsten Steckdose lechzt – begeisternd ist ein solches Verhalten aber nach wie vor nicht.
Dabei gehen wir davon aus, dass die in dieser Hinsicht gerade noch so „durchschnittliche“ Performance des Testkandidaten vor allem von der Kombination von Hard- und Software herrührt: Eine veraltete Ausstattung buckelt ein top-aktuelles Betriebssystem – klar, dass erstere hier mächtig ins Schwitzen kommt und ihren Tribut fordert.
Auch bei den von uns ermittelten Akku-Laufzeiten gilt, dass diese nur als Richtwert angesehen werden sollten. Zudem darf nicht vergessen werden, dass sich die hier präsentierten Geräte teils deutlich unterscheiden. Ob bei der Größe und Helligkeit des Displays oder bei der Größe des Akkus: Es handelt sich um heterogenes Testfeld, sodass eine direkte Vergleichbarkeit nur selten möglich ist.
Zur Methode: Die Werte wurden bei maximaler Display-Helligkeit und aktiviertem WLAN ermittelt. Bluetooth und GPS waren deaktiviert. Sofern das Gerät über 3G verfügte (Smartphones, Tablets in der 3G-Version), war die entsprechende Verbindung aktiviert.
Insofern ist auch der 720p-Dauertest in diesem Fall mit besonderer Vorsicht zu genießen. YouTube-Videos mit Standard-Qualität wird man sicher deutlich länger abspielen können, als forderndes HQ-Material. Hier hat der Testkandidat einen komparativen Nachteil, der bei der Betrachtung der Werte unbedingt im Hinterkopf behalten werden muss, allerdings nichts daran ändert, dass die Laufzeiten auch in der täglichen Nutzung nicht berauschen.