Sony Xperia J im Test: Mittelklasselangläufer mit Single-Core
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Das Display des Xperia J fällt mit einer Diagonalen von vier Zoll angenehm groß aus, so dass sich alle Bereiche der Anzeige ohne Probleme mit dem Daumen erreichen lassen. In Kombination mit einer Auflösung von 854 × 480 Bildpunkten ergibt sich eine Pixeldichte von 245 ppi.
Trotz des geringen Preises verfügt die Anzeige über einen guten Kontrast und eine nicht immer ausreichende Helligkeit. In normal beleuchteten Räumen reicht diese für eine gute Ablesbarkeit aus, im Freien treten bei direkter Sonneneinstrahlung aber Probleme auf. Auf eine automatische Regulierung der Helligkeit, wie sie von vielen anderen Geräten bekannt ist, wird vonseiten Sonys verzichtet. Dafür wirkt die Farbdarstellung kräftig, ohne dabei einen unnatürlichen Eindruck zu hinterlassen. Webseiten oder Texte lassen sich gut auf dem Gerät lesen.
Allerdings wirkt die Touch-Sensorik etwas unzuverlässig: Hin und wieder müssen Eingaben aufgrund einer ausbleibenden oder falsch interpretierten Erkennung wiederholt werden. Zudem zieht das mit Gorilla Glass versehene Display Staub und Fingerabdrücke nahezu magisch an.
In unseren Tests hinterließ das Display des Xperia J einen guten Eindruck. Die maximale Helligkeit lag bei 361 Candela/m², die minimale Helligkeit bei 47 Candela/m². Die Displays der High-End- und Premium-Geräte werden mit diesen Werten zwar nicht erreicht, für die Preisklasse des Xperia J sind sie aber recht ordentlich, auch wenn die maximale Helligkeit ruhig etwas höher hätte ausfallen können. Der Kontrastwert lag mit 1.031:1 und einem Schwarzwert von 0,35 ebenfalls in einem guten Bereich, welcher nicht immer von Budget-Geräten erreicht wird. Die Farbtemperatur wurde in der höchsten Helligkeitsstufe mit 6.900° Kelvin gemessen. Unabhängig vom Preis kann das Display des Xperia J als zufriedenstellend bezeichnet werden.
Als optimalen Weißpunkt sehen wir D65 an, also eine Farbtemperatur von 6.500 Kelvin (K). Dies entspricht nach gängiger Definition einem mittlerem Tageslicht und ist der Weißpunkt der gängigen Farbräume sRGB und AdobeRGB. Eine Abweichung von einigen hundert bis etwa 1000 K ist bei Mobiltelefonen als noch akzeptabel anzusehen, einige Displays – bauartbedingt vor allem OLED-Modelle – liegen allerdings beim Weiß und noch mehr bei Grautönen oft im Bereich um 10.000 K, was bereits als deutlicher Blaustich wahrnehmbar ist. Sehr viele Displays von Smartphones und Notebooks treffen zwar den Weißpunkt von 6.500 K relativ genau, weichen aber bei Grautönen und anderen mittleren Farbtönen deutlich mit einem Blaustich ab. Vor allem bei gleichzeitigem Auftreten von Grau und Weiß ist diese ungleichmäßige Graubalance wahrnehmbar.
Gegenüber der LCD-Technik weisen OLED-Bildschirme einige Besonderheiten auf, die sich teilweise in unseren Messungen niederschlagen und erklärungsbedürftig sind. Zum einen ist das der bekanntermaßen hohe Kontrast, der bei OLED durch die selbstleuchtenden Pixel möglich ist – es gibt hier kein Backlight, welches durch das Panel mehr oder weniger stark abgedunkelt wird, sondern ein schwarz angesteuerter Pixel ist tatsächlich komplett schwarz und leuchtet nicht. Da das Kontrastverhältnis den Quotienten zwischen der Helligkeit von Weiß und Schwarz angibt, ergibt die Kontrastmessung bei OLED-Displays theoretisch eine Division durch Null und damit ein nicht definiertes Ergebnis – in der Praxis gibt es bei der Schwarzmessung immer eine gewisse Resthelligkeit durch Streulicht und ein Signalrauschen beim Messgerät, sodass Kontrastergebnisse im fünfstelligen Bereich entstehen. Da die Darstellung dieser Kontrastwerte im Balkendiagramm den irreführenden Eindruck erzeugen, der Kontrast wäre bei OLED sichtbar um viele Größenordnungen besser, haben wir uns entschieden als Kontrast maximal 5000:1 darzustellen und auf diese Erklärung zu verweisen. Im Alltag ist der Unterschied allenfalls in sehr dunklen Umgebungen deutlich wahrnehmbar, bei Tageslicht sind Faktoren wie die Reflexionen der Displayoberfläche wesentlich wichtiger.
Die zweite Besonderheit ist die beim derzeitigen Stand der Technik verhältnismäßig geringe Lebensdauer der blauen Leuchtelemente bei OLED-Displays. Dies veranlasst die Hersteller dazu, zur Steigerung der Lebensdauer bei einigen Displays die klassische RGB-Subpixelmatrix durch alternative Anordnungen abzulösen. Bekannt ist dabei beispielsweise Samsungs „PenTile“-Matrix, deren Hauptmerkmal die Vergrößerung der blauen und roten Subpixel ist – allerdings bei gleichzeitiger Halbierung ihrer Anzahl. Das bedeutet, dass bei gleicher Nennauflösung diese Displays eine geringere Anzahl von Subpixeln aufweisen als Displays mit der bewährten RGB-Matrix. Jeder Pixel verfügt weiterhin über seinen eigenen grünen Subpixel, teilt sich aber den jeweiligen roten und blauen Subpixel mit seinem Nachbarpixel. Das ganze führt bei gleicher Nennauflösung zu einer geringeren tatsächlichen Auflösung und an Kontrastkanten zu Farbsäumen, die vor allem die Lesbarkeit von Text deutlich verringern können.