2-Terabyte-SSDs im klassischen Formfaktor kommen
Die höchsten Datenvolumen bei SSDs bieten bislang PCI-Express-Steckkarten, die weit über 1 Terabyte Speicherplatz erreichen. Im herkömmlichen Festplattenformat mit 2,5 oder 3,5 Zoll ist im deutschen Endkundenhandel hingegen aktuell bei 1 Terabyte Schluss. Allerdings kündigen sich erste SSDs mit 2 Terabyte in diesen Formaten an.
Auf der CES hatte zunächst der US-amerikanische Hardware-Anbieter Other World Computing (OWC) eine 3,5-Zoll-SSD mit 2 Terabyte Kapazität für Workstations präsentiert. Unter dem Namen „Mercury Viper“ bietet das Produkt ein blaues Aluminiumgehäuse, 240 Gigabyte bis hin zu 2 Terabyte Speicherplatz sowie sequenzielle Transferraten von bis zu „600 MB/s“ über SATA 3, wie die Kollegen von Arstechnica berichten. Angeblich sollen NAND-Flash-Speicherchips mit hoher Kapazität auf einer einzelnen Platine verbaut werden. Sicher würde das Volumen des 3,5-Zoll-Gehäuses aber auch mehreren Platinen Platz bieten, um die 2 Terabyte zu realisieren. Die hohe Kapazität soll allerdings auch ihren Preis haben: Ein OWC-Sprecher soll hierzu lediglich gemeint haben, dass „der Preis für solche Nutzer, die 6.000 US-Dollar für einen Computer ausgeben, angemessen sein wird“. In unserem Preisvergleich ist die OCZ Colossus mit 1 Terabyte die bislang größte 3,5-Zoll-SSD, was sich in einem Preis von derzeit 2.800 Euro niederschlägt.
Dass auch das kompaktere 2,5-Zoll-Format genug Platz für 2 Terabyte bietet, zeigt hingegen der kalifornische SSD-Spezialist Foremay. Laut Pressemitteilung sollen die für den industriellen OEM-Sektor konzipierten SSD-Serien SC199 und TC166 künftig mit bis zu 2 Terabyte bei 2,5 Zoll angeboten werden. Dabei spricht man von der „aktuell weltweit größten SSD im Standard-2,5-Zoll-SATA-Formfaktor“. Laut Foremay befinden sich die SSDs mit 1 und 2 Terabyte in Produktion. Ein Erscheinungstermin wird nicht genannt. Im deutschen Endkundenhandel liegt laut Preisvergleich erneut OCZ mit einer Octane-SSD mit 1 Terabyte in dieser Disziplin an der Spitze. Mit rund 2.000 Euro ist auch diese nichts für Sparfüchse.
Wer hingegen auf der Suche nach einer SSD mit Kapazitäten jenseits der 2 Terabyte ist, muss nach wie vor ein Auge auf die PCI-Express-Steckkarten werfen, welche in Form von OCZs Z-Drive R4 sogar bis zu 3,2 Terabyte vorweisen, mit rund 16.000 Euro allerdings für die meisten unerschwinglich sein dürften. Aus preislicher Sicht macht für Verbraucher ohnehin eine Kombination aus schneller SSD mit inzwischen erschwinglichen 128 oder 256 GByte für Betriebssystem und Programme sowie einer großen aber langsameren HDD für die Datensammlung derzeit noch am meisten Sinn.