Aktualisierte Intel-Desktop-Prozessor-Roadmap bis Ende 2013
Nachdem in den vergangen Tagen nahezu alle Details zum Start-Line-up der „Haswell“-Prozessoren inklusive eines neuen Termins bekannt wurden, setzt eine neue Roadmap das ganze Prozedere jetzt noch einmal ins leicht überschaubare Bild.
Die aktuelle Desktop-Prozessor-Roadmap umfasst dabei das gesamte Jahr 2013. Erwartungsgemäß wird sich dabei in den ersten Monaten an der Spitze nichts tun, die bisherigen „Ivy Bridge“ und „Sandy Bridge-E“ an der Spitze des Portfolios bleiben auf dem Stand von Ende 2012 erhalten. Für überstürzten Optimismus sorgt die Eintragung bei den Sandy Bridge-E im zweiten Quartal: Dort könnten eventuell noch einmal schnellere Prozessoren aufgelegt werden, eh wenige Wochen später dann die Wachablösung durch die „Ivy Bridge-E“ erfolgt. Dieses Größer-Gleich-Symbol – welches Intel übrigens in nahezu jeder Roadmap nach dem Ablauf von zwei Quartalen bei vielen Prozessoren verwendet – ist jedoch nur eine Option, die man ziehen kann, aber nicht muss. Aus dem „Nachfolger“ des Core i7-3970X deshalb direkt einen Acht-Kern-Prozessor mit 3,5 GHz Basistakt und 4,1 GHz Turbo zu machen ist mehr als unrealistisch, agiert das Sechs-Kern-Modell doch bereits bei einer TDP von 150 Watt. Ein Achtkerner mit nahezu gleichen Taktraten müsste wohl jenseits der 200-Watt-Marke angesiedelt werden und würde damit alle Spezifikationen des Sockels LGA 2011 sprengen. Diesen Wunschgedanken sollte man deshalb direkt begraben und (wenn überhaupt) maximal von einer leichten Takterhöhung für sechs Kerne bei gleicher TDP ausgehen.
Acht Kerne im Desktop dürfte es frühstens mit „Ivy Bridge-E“ geben, da diese im Server-Umfeld als „Ivy Bridge-EP“ mit bis zu 12 Kernen und als „Ivy Bridge-EX“ eventuell gar mit bis zu 15 Kernen antreten sollen. Aufgrund der 22-nm-Fertigung und einem angepassten thermischen Budget könnte man im Desktop ohne größere Taktverluste im Vergleich zu „Sandy Bridge-E“ acht Kerne in die TDP von 130 bis maximal 150 Watt pressen.
Bei den Prozessoren für die Normalsterblichen bleibt alles wie gehabt: Maximal vier Kerne plus Hyper-Threading gibt es dort. Bei den „Haswell“-Prozessoren scheint dabei exakt das einzutreten, was bereits in den letzten Wochen publiziert wurde. Jeder aktuelle Proband auf Basis der „Ivy Bridge“ bekommt einen direkten Nachfolger, was wie üblich auch auf die Preisgestaltung zutreffen wird. Denn jeder Prozessor ist einem Segment zugeordnet (MS1, MS2, P1), in dem jeweils ein festes Preisgefüge herrscht. Die bisherigen Preise für die Core i5 und Core i7 dürften deshalb mit minimalen Abweichungen auch für die „Haswell“-CPUs gelten.
Auch im Preissegment bis knapp über die 100-Euro-Marke steht nach bisherigem Plan ab dem dritten Quartal die Einführung der „Haswell“-Prozessoren auf dem Programm. Diese neue Architektur soll dann sowohl bei den Core i3 als auch den Pentium die Grundlage für die zukünftigen Modelle bilden. Ende Januar sollen zuvor erst einmal die Pentium und Celeron in die 22-nm-Fertigung wechseln.
Keine große Bewegung gibt es in diesem Jahr am Ende der Tabelle, in der die Low-Cost-Modelle rund um die Atom-Prozessoren zugegen sind. Dies passt mit einer parallelen Meldung zusammen, die besagte, dass sich die neuen 22-nm-Atom-Prozessoren für den Desktop auf das Jahr 2014 verschieben. Bis dahin sollen dort lediglich etwas höher getaktete CPUs erscheinen – auch in dieser Roadmap wie üblich am Größer-Gleich-Symbol zu erkennen.