Gerüchteküche: Aktuelles zu PlayStation 4 und Xbox 720
An der Entwicklung einer neuen Konsolengeneration durch Microsoft und Sony besteht längst kein Zweifel mehr, konkrete Details sind jedoch immer noch Mangelware. In den vergangenen Tagen sind erneut zahlreiche, unbestätigte Gerüchte in Umlauf geraten, die einen Ausblick auf Erscheinungstermin, Preis und Hardware versprechen.
Im Rahmen der CES 2013 entstandene Analysen von Baird Equity, über die Gamesindustry berichtet, machen Angaben zum Starttermin sowie dem Konzept der Konsolen. Den Aussagen des Analysten Colin Sebastian zufolge werden die Next-Gen-Geräte während oder vor der E3 im Juni vorgestellt – was bisherige Gerüchte aufgreift – um den schwächelnden Konsolenmarkt zu stützen und im Oktober (PlayStation) beziehungsweise November (Xbox) in den Handel gelangen. Speziell letzteres zirkuliert dabei allerdings schon eine geraume Weile.
Hinsichtlich der Hardware sollen handelsübliche „High-End-PC-Komponenten“ verbaut werden, ergänzt um einen Mix aus physischen und digitalen Vertriebsmodellen, Stimmeingabe, Motion-Control und Multi-Media-Fähigkeiten. Gerade letztere waren ein Schwerpunkt eines im Juni letztes Jahr in Umlauf gelangten Design-Dokumentes der kommenden Xbox, das die Konsole als rundes Home-Entertainment-System zeigte. Der Rückgriff auf Hardware von der Stange hat nach Sebastian mehrere Vorteile: Zum einen sei die Lernkurve für Softwareentwickler kleiner, zum anderen wären die Produktionskosten geringer, was sich auf die Preisgestaltung auswirken werde. Beide Konsolen werden laut dem Analysten in einem Rahmen von 350 bis 400 US-Dollar erhältlich sein, was zumindest die PlayStation 4 verglichen mit dem letzten Generationenwechsel billiger als ihr Vorgängermodell machen würde. Die Vorzüge der einheitlichen Hardwareplattform werde zudem den Aufbau von Online-Diensten, möglicherweise dem neuen Online-Store von Sony sowie bereits eingeführten, neuen Media-Diensten, und Geschäftsmodellen wie Abos oder Free-to-Play ebenso wie Multimedia-Angebote erleichtern, was in Übereinstimmung mit dem Multimedia-Konzepten der Unterhaltungsriesen stehen würde. Speziell Microsoft könne laut Sebastian darüber hinaus von einer einfacheren Integration in das Windows-Betriebssystem profitieren.
Die Aussagen zur Vorstellung der neuen Konsolen werden in Teilen von Hiroshi Sakamoto, dem Vice President of Home Entertainment von Sony, bestätigt. Gegenüber der spanischen Webseite emol erklärte er, dass man an einer neuen PlayStation arbeite und sich derzeit auf die E3 konzentriere, eine entsprechende Ankündigung bezüglich des kommenden Projektes aber schon im Mai erfolgen könnte. Dort erwarte man, „große Neuigkeiten“ vorzustellen, was eigentlich nur auf eine neue Konsole bezogen werden kann. Laut Videogamer schreibt das Magazin GameInformer in seiner aktuellsten Ausgabe zudem, dass beide Unternehmen eine Pressekonferenz im Apple-Stil vorbereiten würden. Diese soll aber bereits auf der Game Developer Conference zwischen dem 25. und 29. März abgehalten werden, um den Konsolen mehr Aufmerksamkeit zu sichern. Der E3 sind dem Bericht zufolge Next-Gen-Spiele vorbehalten. An einem Verkaufsstart spätestens Ende des Jahres wird aber auch hier nicht gerüttelt – angesichts des lukrativen Weihnachtsgeschäftes, das sich kein Konzern entgehen lassen möchte, erscheint er in Verbindung mit der Zielgruppe der Geräte ohnehin weit weniger spekulativ als zahlreiche andere Gerüchte.
Über das chinesische Forum tgfcer will ein angeblicher, ehemaliger UbiSoft-Mitarbeiter außerdem die Hardwarekonfiguration der kommenden Xbox verraten haben. Demnach setzt der Konzern auf einen Prozessor mit acht Rechenkernen, acht Gigabyte Arbeitsspeicher und einer GPU der jüngst durch Rebranding kreierten HD-8800-Serie von AMD, was in etwa bereits kursierenden Gerüchten zur Ausstattung der neuen PlayStation entspricht. Außerdem verfügt das Gerät über eine 640 Gigabyte große Festplatte und ein Betriebssystem, das auf dem Windows-8-Kernel basiert. Eine gewisse, gerade durch die Google-Übersetzung dennoch mit Vorsicht zu genießende Glaubwürdigkeit gewinnt der „Leak“ durch einen anderen Nutzer, welcher dem Poster Konsequenzen androht. Ob diese Gerüchte nun ältere Spekulationen bestätigen oder lediglich neu aufgreifen, kann allerdings wie üblich nicht geklärt werden.