Intel stellt „Ivy Bridge“ mit 7 Watt SDP /13 Watt TDP vor
Wie erwartet hat Intel im Rahmen der CES 2013 auch die ersten „Ivy Bridge“ vorgestellt, die eine deutlich geringere SDP bieten. Die zum IDF 2012 angepeilte Angabe von zehn Watt wurde demnach sogar nochmals unterboten, die neuen Modelle werden mit der Klassifizierung von sieben Watt erscheinen. Doch es gibt einen Haken.
Ursprünglich waren diese Designvorgaben erst mit „Haswell“ angepeilt, die rasche Entwicklung des Marktes hin zu mobilen Geräten hat Intel jedoch zum Handeln gezwungen. Die US-Medien konnte man mit dieser Ankündigung sogar soweit überraschen, dass sie kurzerhand die Vorstellung von „Haswell“ vermeldeten.
Doch wie so oft wurde dort erst geschossen und dann die Frage gestellt respektive erst einmal überhaupt dem Vortrag der Pressekonferenz gelauscht. Denn hinter den neuen Modellen verstecken sich altbekannte Prozessoren aus der dritten Core-Generation, Codename „Ivy Bridge“. Diese hat Intel den bisherigen Ultrabook-Standards mit der TDP von 17 Watt entnommen und noch weiter aufs Stromsparen getrimmt. Am Ende sind Modelle dabei heraus gekommen, die mit einer SDP von sieben Watt spezifiziert werden – diese hat mit der TDP jedoch nicht mehr viel gemein. Vor wenigen Wochen waren bereits nahezu alle Spezifikationen zu diesen CPUs der Y-Serie bekannt geworden. Detaillierte Spezifikationen gab Intel bei der Pressekonferenz aber nicht preis.
Ganz ohne die echten „Haswell“, deren Vorstellung Intel für „die kommenden Monate“ ankündigte, ging es aber auch am heutigen Tage nicht. Wie üblich wurden mehrere Designstudien gezeigt (die so in der Regel nie auf den Markt kommen), in denen bereits „Haswell“-CPUs arbeiten sollen. Diese sollen helfen, die aktuelle Anzahl an Design-Wins für Ultrabooks, wo der Zähler bei 140 steht (40 davon mit Touch), weiter zu erhöhen.
Mittlerweile hat Intel die eigenen Produktdatenbanken aktualisiert und alle fünf neuen Prozessoren der Y-Serie werden dort aufgeführt. Der Einstieg für die CPUs beginnt mit dem Pentium 2129Y bei 150 US-Dollar, darauf folgen gleich drei Modelle mit exakt dem gleichen Preis von 250 US-Dollar.
Wie bereits im Vorfeld erwartet, kommt bei allen Modellen die im Frühjahr eingeführte Technik der konfigurierbaren TDP zum Einsatz. Hier können Hersteller die Prozessoren unter anderem im Takt nach unten anpassen und so die Verbrauchswerte senken und die Kühlung kleiner definieren (TDP). Exakt solch ein Prozessor, der mit weniger Takt arbeitet, fällt dann in das neue „Scenario Design Power“ (SDP) – mit dem Original hat er aber nur noch bedingte Gemeinheiten. So werden aus dem Basistakt von 1,5 GHz bei 13 Watt TDP nur noch 800 MHz bei einer SDP von 7 Watt. Der maximale Turbo von 2,6 GHz kann aber weiterhin erreicht werden. OEM-Partnern soll so die Möglichkeit gegeben werden, eine große Ladung an gleichen Chips zu ordern, diese dann jedoch nach ihrem Bedarf zu verbauen.
Der neu eingeführte Begriff SDP wird hier aber gerade zu Marketingzwecken mit TDP gemischt oder gar vergleichen, am Ende wird es zu einem undurchschaubarem Szenario. Denn so kann es ganz schnell passieren, dass ein Core i5-3439Y im ersten Gerät nicht so schnell ist wie im zweiten, obwohl sie vom gleichen Hersteller stammen.
Ob sich der neue Begriff SDP deshalb durchsetzt, bleibt fraglich. Das gleiche Problem hatte AMD vor einigen Jahren bei den Opteron-Prozessoren versucht, als man mit der Average CPU Power (ACP) eine realistischere Angabe im Vergleich zur TDP bieten wollte – dies wurde jedoch letztes Jahr wieder eingestellt, aufgrund der nicht durchschaubaren Vergleichbarkeit. Intel treibt es mit der neuen Angabe aber noch einen Schritt weiter, spätestens wenn nur noch mit „7 Watt“ ohne Angabe eines Systems geworben wird, ist die Vergleichbarkeit dahin und die Verwirrung komplett.
Jetzt hat Intel auf die Kritik in den Medien reagiert. Demnach sei die Präsentation im Rahmen der CES kurz und knapp gehalten worden, um die Neuheiten zu zeigen und keine vielfältigen technischen Details darzulegen. Die oberflächliche Vermischung von SDP und TDP stellt sich jedoch auch für Intel im Nachhinein als Fehler heraus, dort hätte man einen besseren Job machen können, betonte Intel gegenüber dem Inquirer.
If you read our press release we're a bit more precise and specific, where we say these processors run as low as 7W. For the purposes of Kirk's keynote, given the audience and everything we wanted to announce, we didn't want to get into the technical details between TDP and SDP and get into a lengthy explanation there. But we probably could have done a better job of caveating it or showing on the chart or using an asterisk or using the 'as low as' language as in the press release, so [it was] our fault there.
Adam King, Intel