Nvidia kontert Rebrand-Aktion von AMD
AMDs groß angelegte Umbenennungsaktion des gestrigen Tages, durch die sich Karten der Serien Radeon HD 5000, HD 6000 und HD 7000 ab sofort als HD 8000 wiederfinden können, hat binnen weniger Stunden den Konter seitens Nvidia erfahren. Dort fängt man an, Notebook-Grafikchips „aufzuwerten“.
Wie bereits im November des letzten Jahres vermutet, als die Modelle GeForce GT 730M und 710M zum ersten Mal aufgetaucht sind, macht Nvidia im OEM-Segment dort weiter, wo man die letzten Jahre aufgehört hat. Gerade bei den Einsteigerlösungen werden alte Chips auf die nächst höhere Bezeichnung umbenannt, sonst ändert sich nichts. Die Grafikkartenhersteller betonen dabei stets, dass die OEM-Hersteller dies so wollen, vermutlich um die Verkäufe mit einem Schaf im Wolfspelz anzukurbeln. Doch unterm Strich dürfte es wohl beiden helfen.
Nvidias Homepage führt deshalb seit gestern die neue GeForce GT 730M und die Variante 710M. Technische Spezifikationen hält man zurück, lediglich ein quasi nichtsaussagendes PDF-Dokument findet sich hinter der Beschreibung der Modelle. Anhand diesem lassen sich jedoch einige Rückschlüsse ziehen. So wird die GeForce 710M nicht auf „Kepler“, sondern noch auf „Fermi“ basieren (kein PCIe 3.0, kein TXAA, usw.). Dies ist nicht die erste Weiterverwendung von „Fermi“, auch bei der aktuellen 600er-Serie der mobilen Grafiklösungen sind im Einsteigerbereich „Fermis“ unterwegs, die ihren Ursprung bekanntlich bei der GeForce 400 und 500 haben.
Hinter der GeForce GT 730M dürfte sich letztlich eine GT 640M auf Basis des „Kepler“ verstecken. Hier bleibt sich Nvidia zumindest treu und reduziert die Nummerierung um eine Dezimalstelle, bei AMD ist gestern aus einer HD 7950 schlichtweg eine HD 8950 geworden.
Die beiden ersten Modelle der 700er-Serie von Nvidia dürften, wie schon in den letzten Jahren ebenso, jedoch nur die Spitze des Eisberges in der Rebrand-Aktion sein. Dieses hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen, nach anfänglich ein oder zwei Modellen, die weitergeführt wurden, vermischen sich mittlerweile bis zu drei, vier Generation in einem Produktupdate für ein neues Jahr. Für den Kunden wird es quasi unmöglich, den Überblick zu behalten. Selbst Experten müssen drei Mal nachschlagen und anhand einiger technischer Daten Rückschlüsse ziehen, was denn bei Produkt XY wirklich dahinter steckt.
Medion hat heute per Pressemitteilung angekündigt, dass ab 17. Januar 2013 mit dem Medion Akoya P7818 ein Notebook für 599 Euro über die Aldi-Filialen im Handel steht, welches neben dem Core i3 von Intel auf die „brandneue NVIDIA GeForce GT 730M DirectX 11 Grafik“ vertraut.