Nokia Asha 311 im Test: Nicht Windows Phone sondern Nokia OS
2/6Asha 311 im Überblick
Design & Verarbeitung
Das Nokia Asha 311 setzt eigene Akzente in Sachen Design. Sofort fällt das äußerst kompakte Auftreten des Gerätes auf. Mit 106 × 52 × 12,9 mm Größe und gemessenen 97 Gramm Gewicht passt das Telefon problemlos in fast jede noch so kleine Tasche. Selten bekommt man heutzutage noch ein Telefon mit solchen Abmessungen in die Hände. Dies hat im Alltag durchaus Vorteile, kann aber auch etwas hinderlich sein, worauf wir später noch eingehen werden.
Auf besonders hochwertige Materialien verzichtet Nokia komplett. Abgesehen von dem hinter Corning Gorilla Glass geschützten Display wurde das Gehäuse ausschließlich aus Kunststoff gefertigt, der sehr glatt ausfällt und qualitativ wenig hochwertig erscheint. Vor allem der untere Abschluss des Telefons verdeutlicht dies und hinterlässt nach einem „Klopftest“ den Eindruck eines hohlen Bauteils ohne Funktion. Je nach dem wie das Telefon gehalten wird, kommt es auch vereinzelt zu Knarzgeräuschen, die dem Gesamteindruck nicht förderlich sind. Das alles muss aber in Relation zum Preis gesehen werden. Ein aus Aluminium gefertigtes Unibody-Gehäuse kann nicht erwartet werden und immerhin wurden die verschiedenen Bauteile passgenau zusammengesetzt.
Nokia stattet das Asha 311 mit insgesamt vier Knöpfen aus, wobei die linke Seite komplett frei von diesen bleibt und sich auf der rechten Seite die Wippe zur Einstellung der Lautstärke und darunter der Lockscreen-Knopf befinden. Während erstere einen guten Druckpunkt bietet, kann letzterer mit einem schwammigen Gefühl und einem sehr späten Auslösen nicht überzeugen. Unter dem Display umzieht das Gerät eine in Chromoptik gehaltene Umrandung, die zwei weitere Knöpfe beherbergt. Links für den Schnellzugriff auf die Telefon-Funktion und rechts ein Knopf zum Einschalten des Gerätes, der aber auch als eine Art Home-Button dient und ebenfalls zum Entsperren des Telefons benutzt werden kann. Gemeinsam haben die Knöpfe die schlechte und nicht zentrierte Einpassung in das Gerät, denn unter beiden Schaltern klaffen Lücken, die sich als perfekte Staubsammler herausstellten. Gleiches gilt übrigens auch für den Bereich zwischen Display und silbernem Rahmen.
Auf der Rückseite platziert Nokia zentriert im oberen Bereich die mit 3,2 Megapixeln auflösende Kamera, den Namen des Unternehmens sowie einen Modellschriftzug und den Lautsprecher. Alle Anschlüsse hat Nokia am Kopfende des Telefons versammelt, wobei diese in Form einer Micro-USB-Buchse, eines Kopfhöreranschlusses und einer Buchse für das Netzteil ausfallen. Es ist demnach eines der wenigen Geräte, das heutzutage noch über einen separaten Stromanschluss verfügt. Für die Datenverbindung zum Computer liefert Nokia leider kein passendes Kabel mit.
Wie bereits angesprochen fällt das Asha 311 sehr kompakt aus und findet so fast überall seinen Platz. Die geringen Abmessungen haben aber auch einen Nachteil, denn wo bei großen Smartphones oftmals die Finger sehr gestreckt werden müssen, müssen diese im vorliegenden Fall häufig angewinkelt werden, um alle Knöpfe zu erreichen. Insgesamt bleibt die Kompaktheit so das einzige Merkmal, das wirklich heraussticht. Die Verarbeitung geht in Ordnung, kann aber bei Weitem keine Maßstäbe setzen. Auch die Materialauswahl sowie die Einpassung der Knöpfe weiß nicht recht zu gefallen. All diese Kritikpunkte müssen aber immer wieder in Relation zum niedrigen Preis gesetzt werden. Letztendlich entschuldigt dieser aber nicht alle Schwächen.