Nokia Asha 311 im Test: Nicht Windows Phone sondern Nokia OS
6/6Fazit
Wie viel Smartphone steckt letzten Endes noch im Nokia Asha 311? Leider nicht mehr sehr viel. Das Gerät erscheint im Alltag eher wie ein „normales“ Telefon, das zusätzlich über eine Anbindung zum Internet verfügt und mit (wenig brauchbaren) Apps erweitert werden kann. Vor allem das Display macht einem größeren Vergnügen den Gar aus. Aber auch das antiquierte Betriebssystem und die enttäuschende Kamera tragen am Ende zum schlechten Gesamtergebnis bei. Die leichten Schwächen bei der Verarbeitung sind zwar ebenfalls zu erwähnen, doch wird dieser Nachteil von den anderen Kritikpunkten überschattet.
Wirklich punkten kann das Gerät nur über seine kompakten Abmessungen, das niedrige Gewicht und die Unterstützung einer Vielzahl von Frequenzen. Von Vorteil ist zudem der austauschbare Akku und die Möglichkeit den Speicher des Telefons zu erweitern. Letzteres ist aber nur ein kleiner Pluspunkt, denn mit 140 MB internem Speicher muss zwangsläufig auf eine microSD-Karte zurückgegriffen werden. Die Gewichtung dieser Pluspunkte fällt aber niedriger aus und so reicht es summa summarum nicht, um die Liste der Kritikpunkte auszugleichen. Insgesamt hat Nokia den Rotstift also deutlich zu oft angesetzt und das Telefon zu stark beschnitten. Selbst über den Preis können die Finnen so nur sehr schwer die potenzielle Kundschaft anlocken.
Wer einfach nur telefonieren oder SMS schreiben möchte, könnte auch zum klassischen „Sprechapparat“ in Form eines normalen Handys ohne UMTS oder Touch-Display greifen. Diese sind nochmals günstiger, aber für ihre Zwecke vollkommen ausreichend. Für ein waschechtes Smartphone ist die Ausstattung des Asha 311 zu gering, sodass auch Nutzer, die nach einem smarten Begleiter suchen, nach anderen Geräten Ausschau halten sollten. Das Asha 311 ist somit weder das Eine noch das Andere und hat es deshalb sehr schwer.
- kompakt und leicht
- wechselbarer Akku
- Speicher erweiterbar
- global einsetzbar
- oftmals langsam
- Display sehr enttäuschend
- schlechte Kamera
- eingeschränktes Betriebssystem
- leichte Schwächen in der Verarbeitung
Als deutlich bessere Alternative sei hier das bereits erwähnte und preislich ähnlich angesiedelte Huawei Ascend Y201 Pro zu nennen, dass zwar auch eindeutige Schwächen hat, aber in unserem Test den deutlich besseren Gesamteindruck hinterließ. Auch das etwas ältere und nur knapp 30 Euro teurere HTC Wildfire S oder Desire C gelten als Konkurrenten. Technisch zwar nicht überlegen, sind beide dank Android aber eindeutig umfangreicher in Sachen Betriebssystem und Apps und somit insgesamt deutlich attraktiver.
Verfügbarkeit & Preise
Das Nokia Asha 311 ist in Deutschland seit einiger Zeit erhältlich und kann bei verschiedenen Providern im Rahmen von unterschiedlichen Verträgen zu entsprechend variierenden Preisen erstanden werden. In der freien Variante muss aktuell mit Preisen von nur noch knapp 100 Euro gerechnet werden (aktueller Preisvergleich).
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