Roccat Isku FX im Test: Beleuchtung „à la carte“
2/4Äußerlichkeiten
Äußerlich unterscheidet sich die Isku FX nicht von der ursprünglichen Isku, wenngleich der Lieferumfang nur noch die übersichtliche Kurzanleitung enthält, Treiber müssen aus dem Internet geladen werden. Der Unterschied wird optisch lediglich durch einen Schriftzug unterhalb des Tastenblockes auf der integrierten Handballenauflage klargestellt, welcher das „Multicolor Gaming Keyboard“ verrät. Das um 17 auf 123 Tasten ergänzte Normlayout, welches über fünf Makrotasten links am Chassis, acht Mediatasten an der Oberseite und die drei Daumentasten unterhalb der Leertaste verfügt, bleibt unverändert erhalten. Unverändert sind aufgrund des identischen Gehäuses mit integrierter Handballenauflage und praktischen Kabelkanälen auf der Unterseite auch die Abmessungen von 50,9 × 24,7 × 3,2 respektive 4,1 Zentimetern mit Anstellfüßen in Länge, Breite und Höhe sowie der Anstellwinkel. Erneut wird um die Tastenblöcke außerdem auf Klavierlack zurückgegriffen, dessen Empfindlichkeit gegenüber Verschmutzungen und Kratzern für ein Eingabegerät denkbar ungünstig ist. Dies gilt insbesondere, weil sich die Berührung um die Daumen- oder Zusatztasten am oberen Chassisrand kaum vermeiden lässt. Für Reinigungsbedarf sorgen zusätzlich die Fugen an den Übergängen zwischen den glänzenden und matten Elementen der Isku-Serie, welche mit einem Staubtuch oder Wischlappen nicht mehr zu bändigen sind. Der ansonsten vorherrschende Kunststoff mit rauer, aber matter Oberfläche wirkt im Vergleich jedoch hochwertiger – Materialwahl und Verarbeitung sind zwar nicht direkt schlecht, allerdings bietet die (mechanische) Konkurrenz für gleiches Geld haptisch bessere Produkte, die wesentlich hochwertiger anmuten.
Neben der angenehm großen Handballenauflage hat Roccat außerdem eine Leertaste mit abgerundeter Front verbaut, was den Bedienkomfort tatsächlich steigert. Auch die flachen Tasten mit einer Grundfläche von 12 × 14 Millimetern stehen bequemem Tippen nicht im Weg, wenngleich diese Einschätzung bei Eingabegeräten immer von persönlichen Präferenzen des Nutzers abhängig ist. Die Schalter, die durch das Eindrücken einer Gummiglocke einen Kontakt auslösen und damit ein Signal übertragen, fallen durch ihr „weiches“ Tippgefühl und dem zur Mitte des Schaftweges bauartbedingt exponentiell ansteigenden Widerstand auf. Ein Signal wird nach etwa zwei Dritteln des gesamten Hubweges ausgelöst, wobei die Tasten zur sicheren Datenübertragung komplett heruntergedrückt werden müssen.
Wie bei beleuchteten Tastaturen üblich sind die Tastenkappen aus beschichtetem, transparenten Kunststoff gefertigt. Die Ausleuchtung selbst fällt dabei absolut gleichmäßig aus, sofern nicht der Betrachtungswinkel und die gewählte Leuchtintensität schlechter ausgeleuchtete Bereiche herbeiführen. Grund hierfür ist die Ausleuchtung durch die Gummiglocken hindurch, welche vor allem bei einer Betrachtung im einem Winkel von 90 Grad überzeugt. Die gewählte Farbe scheint bei hoher Helligkeit allerdings auf die Profilanzeige durch. Hier ergibt sich ein weiterer, weniger nebensächlicher Kritikpunkt: Profil- und Status-LEDs sind entgegen den Bildern auf der Roccat-Homeopage ebenso wie die Daumentasten stets blau erleuchtet, wobei sich die Leuchtstärke, im Gegensatz zu den Tasten nicht einstellen lässt. Die gewählte Intensität ist im peripheren Sichtfeld zudem in dunkleren Umgebungen prinzipiell eher störend. Ebenfalls von der Isku übernommen wurden die unbeleuchteten Zusatztasten am oberen Chassisrand, wozu die Media-Steuerung ebenso zählt wie die Regelung der Beleuchtung und die Makro-Aufnahme. Da die Beschriftung der verwendeten Tasten in einem dunklen Grau erfolgt, ist die Ablesbarkeit bereits in helleren Arbeitsumgebungen nicht optimal und geht bei dunkleren Umgebungen völlig gegen Null.
Die Anordnung der Zusatztasten erweist sich als durchdacht: Die fünf Makrotasten an der linken Seite der Isku-Serie sind so gut zu erreichen wie zu differenzieren, was eher überraschend auch für die Daumentasten gilt. Hier hat Roccat einen Treffer gelandet, da diese betätigt werden können, ohne die Hand beim Spielen oder die Hände beim Tippen aus ihrer Nullposition zu entfernen. Die Mediatasten hingegen liegen vergleichsweise dicht beieinander, was ihre Differenzierung zusammen mit der unglücklichen Beschriftung erschwert. Das zugrundeliegende Platzproblem wird durch die ebenfalls in der Achterreihe platzierten Funktionen zum Aufruf des Browsers und Arbeitsplatzes verursacht, zwei Funktionen deren Nutzen im Alltag in den meisten Fällen gering sein wird. Überdies ließen sich diese und ähnliche Shortcuts in einem Windows-Profil ergonomischer und effizienter auf Makro- oder als Doppelbelegung auf Easy-Shift-Tasten legen.