Roccat Kone Pure und Kone XTD im Test: Nachwuchs in der Kone-Familie

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Martin Eckardt
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Roccat Kone Pure

Dass es sich bei der Pure nicht unbedingt um eine abgespeckte Version der Roccat Kone handelt, wird bereits beim Blick auf den Verkaufspreis deutlich. Mit über 60 Euro ist die Pure nur unwesentlich günstiger als die Vorgängerin Kone [+]. Dafür hält der Lieferumfang zunächst jedoch keine Besonderheiten bereit. Neben der Maus findet sich lediglich eine knappe, mehrsprachige Produktanleitung in der typisch gestalteten Retail-Kartonage.

Charakteristisch für die Roccat Kone ist ihr ergonomischer Mauskörper für die rechte Hand, welcher aufgrund seiner üppigen Dimensionen kleinere bis mittelgroße Hände vollständig ausfüllt und damit eine sehr unterstützte Mausführung durch komplette Hand- oder Armbewegungen bedingt („Palm-Grip“). Angenehmer und präziser ist es jedoch für die meisten Anwender, die Maus nur mit den Fingerspitzen berührend einzuklemmen, während der Handballen auf dem Mauspad verweilt. Die Kone Pure zeigt sich aufgrund der deutlich geringeren Abmessungen im Vergleich zur großen Schwester wie geschaffen für diese als „Fingertip-Grip“ bezeichnete Art der Maushaltung.

Der Lieferumfang besteht nur aus Maus und Anleitung
Der Lieferumfang besteht nur aus Maus und Anleitung
Ergonomisches Design für die rechte Hand
Ergonomisches Design für die rechte Hand
Mauskörper seitlich leicht abfallend gestaltet
Mauskörper seitlich leicht abfallend gestaltet

Die in China produzierte Kone Pure besitzt ein ansprechend verwindungssteifes und robustes Chassis. Dennoch kann Roccat das Gesamtgewicht mit knapp 90 Gramm relativ gering halten, wobei auf die Möglichkeit der Gewichtsanpassung mit entsprechenden Zusatzmassen verzichtet wird. Mit ihrer leichten Taillierung liegt die Pure sehr angenehm in der Hand und kann aufgrund der ausgeprägten Kanten problemlos gegriffen und umgesetzt werden.

Als ausgesprochen angenehm empfinden wir die vermittelte Soft-Touch-Oberflächengestaltung, welche neben ihrer matten Optik einen weichen, schmeichelnden Kontakt mit der Haut erzeugt. Einzig die Beständigkeit und Haltbarkeit der Beschichtung könnte auf längere Sicht zum Thema werden. Insbesondere im Bereich des Rückenlogos, wo die Beschichtung zur Durchleuchtung des Chassis partiell ausgespart wird, könnten sich Abnutzungserscheinungen bei Dauerbelastung einstellen.

Daumenmulde und Taillierung für Ring- und kleinen Finger
Daumenmulde und Taillierung für Ring- und kleinen Finger
Hinter dem Mausrad sind die Profilschalter platziert
Hinter dem Mausrad sind die Profilschalter platziert
Sehr gute Griffigkeit trotz einheitlicher Oberflächengestaltung
Sehr gute Griffigkeit trotz einheitlicher Oberflächengestaltung

Die Pure hat im Gegensatz zur Kone XTD nur sechs native Tasten zu bieten. Neben den Haupt- und Navigationstasten-Duos befinden sich zwei Profil- oder dpi-Schalter im Bereich des Mausrades. Darüber hinaus kann natürlich auch das Mausrad als mittlere Taste genutzt werden.

Roccat verbaut hochwertige Omron-Taster, welche einen sehr angenehmen Druckpunkt, eine präzise Führung ohne Spiel und im Allgemeinen eine sehr hohe Lebenserwartung aufweisen. Insbesondere die beiden Haupttasten überzeugen durch eine gute Rückmeldung und einen guten Kompromiss aus Auslösewiderstand und Leichtgängigkeit. Allerdings hat sich bei unserem Muster der Kone Pure gezeigt, dass sich die Tasten zunächst etwas einarbeiten müssen. So hatten wir anfänglich mit einem etwas dumpfen Klang der linken Haupttaste und einer etwas versetzten Nullstellung zu kämpfen, was sich allerdings nach wenigen Stunden der intensiven Nutzung vollständig gegeben hat.

Einen sehr guten Eindruck hinterlässt das neu gestaltete Mausrad. Die griffig gummierte Walze scrollt in beide Richtungen gedämpft leise, sitzt sicher und wackelfrei in ihrer Aufhängung und bietet einen ausreichend großen Gegendruck als mittlere Zusatztaste. Im Gegensatz zur Kone XTD lässt sich das Pendant der Pure im Sinne des horizontalen Bildlaufes jedoch nicht seitlich neigen, worauf die meisten Anwender allerdings ohnehin verzichten können.

Avago ADNS 9800 sichert die präzise Erfassung des Untergrundes
Avago ADNS 9800 sichert die präzise Erfassung des Untergrundes
Abgeflachte Kanten sorgen für gutes Gleiten auch auf Stoffuntergrund
Abgeflachte Kanten sorgen für gutes Gleiten auch auf Stoffuntergrund
Beleuchtetes Rückenlogo in verschiedenen Farben als Profilindikator
Beleuchtetes Rückenlogo in verschiedenen Farben als Profilindikator

Die gestalterische Einfachheit setzt sich an der Unterseite der Maus fort. Zwei schmale, lange Gleitfüße sorgen für entsprechend reibungsarme Bewegung auf gängigen Mausunterlagen. Die Agilität der leichten Kone Pure ist dabei ausgesprochen gut. Aufgrund der abgeflachten Gleitfuß-Kanten treten auch auf textilen Mauspads keine Probleme mit kratzigen Laufgeräuschen auf.

Die Öffnung der Laser-Sensorik ist ordnungsgemäß zentral positioniert. Hinter der von Roccat als „Pro-Aim Lasersensor R3“ bezeichneten Einheit verbirgt sich mit dem Avago ADNS 9800 ein guter Bekannter, den wir zuletzt mit Logitechs G600 MMO-Spielermaus vorstellten. Die Abtastung erfolgt in einem Bereich zwischen 200 und 8.200 dpi bei besten Tracking-Eigenschaften ohne Angle-Snapping oder sonstigen, ungewollten Korrekturen. Dabei lässt sich die Leistung der Sensorik im Zusammenspiel mit der Roccat-Software sehr vielseitig auf die persönlichen Bedürfnisse anpassen. Die besten Eigenschaften entfaltet der Laser der Kone naturgemäß auf Hartplastik- oder Granulat-Pads.