Roccat Kone Pure und Kone XTD im Test: Nachwuchs in der Kone-Familie
4/5Roccat-Software
Sowohl die Kone Pure als auch die Kone XTD sind grundsätzlich unter Windows per Plug-n-Play lauffähig. Im Gegensatz zu den meisten Konkurrenzprodukten ist eine softwareseitige Anpassung der Serieneinstellungen bei beiden Mäusen jedoch sehr zu empfehlen, da die Werkskonfigurationen viel Potential auslassen. Insbesondere die Feinjustierung der Lasersensorik sollte dabei vorgenommen werden. Roccat bietet mit den „Tracking-Control-“ und „Distance-Control-Units“ die Möglichkeit, insbesondere die Intensität des Lasers an die gegebenen Untergrundverhältnisse anzupassen. Was zunächst wie etwas „Spielerei“ anmutet, entpuppt sich praktisch als absolute Notwendigkeit, denn mit den Standardparametern beträgt die Lift-of-Distanz (LOD), also jene Höhe, ab welcher die Untergrundabtastung beim Anheben der Maus unterbrochen wird, je nach Mauspad gut einen halben Zentimeter, womit sich nur die wenigsten Spieler tatsächlich anfreunden dürften. Mit Hilfe der Kalibrierung der Sensorik kann die LOD auf etwa einen Millimeter abgesenkt werden, wodurch die Gefahr des verspringenden Mauszeigers beim Umsetzen der Kone dramatisch minimiert wird. Dabei kann es jedoch durchaus sein, dass man die Kalibrierung mehrmals wiederholen muss, bis das Ergebnis wirklich zufriedenstellend ist.
Abseits der Sensorjustierung inklusive der obligatorischen dpi- (in 200-dpi-Schritten) und Polling-Anpassung gehört die Tastenbelegung zu den Hauptaufgaben der Roccat-Software. Vor allem die Roccat-eigene „Easy-Shift-[+]“-Funktion steht dabei im Fokus. Dahinter verbringt sich grundsätzlich nichts anderes als die Möglichkeit der Tastenzweitbelegung, analog zur Shift-Funktion der Tastatur. Eine der beiden Navigationstasten kann dabei die Easy-Shift-Fähigkeit erhalten, sodass die Zweitbelegung einer anderen Taste bei simultaner Betätigung mit dem Easy-Shift-Element aufgerufen wird. Über die „Roccat-Talk“-Funktion ist es dabei sogar denkbar, die Shift-Taste auf die Tastatur auszulagern, sofern das Keyboard ebenfalls von Roccat stammt und die Talk-Fähigkeit besitzt. In der Praxis ist die Shift-Möglichkeit mit der Maus zunächst gewöhnungsbedürftig und bedarf einiger Einarbeitungszeit. Je nach Anwendungsbereich und Lernbereitschaft des Anwenders kann diese Funktion jedoch auch sehr nützlich sein.
Für die Belegungen der Tasten hat Roccat umfangreiche Makro-Presets zusammen getragen, welche ausgehend von Multimedia-Optionen über 2D-Anwendungen wie Photoshop oder Skype bis hin zu einer Auswahl an beliebten 3D-Spielen bereits umfangreiche Anwendungsgebiete abdecken. Dabei besteht natürlich stets die Möglichkeit, die Makros mit Hilfe des entsprechenden Makro-Managers zu erweitern, an seine Bedürfnisse anzupassen oder zu ergänzen.
Alle vorgenommenen Einstellungen werden natürlich entsprechenden Profilen untergeordnet. Insgesamt fünf Slots können Kone Pure und Kone XTD jeweils mausintern abspeichern, weitere können auf der Festplatte abgelegt werden. Jedes der Profile lässt sich mit bis zu drei Anwendungen verknüpfen, sodass eine automatische Profilaktivierung beim Aufrufen der zugewiesenen Applikation erfolgt. Nach dem Beenden der Anwendung wird dann das als Windows-Profil deklarierte Pendant wieder eingespielt.
Als optischer Indikator für das aktivierte Profil, möchte man sich nicht auf die optionale akustische Information beim Profilwechsel verlassen, bietet sich die Beleuchtung der Kone an. Hier offeriert Roccat durch kombinierte LED-Illumination die Möglichkeit individueller Farbdarstellungen. Insbesondere die Kone XTD wartet zusätzlich mit zahlreichen Beleuchtungseffekte auf, welche die Optik der Maus beeinflussen. Auch eine vollständige Deaktivierung der Beleuchtung ist natürlich möglich.
Insgesamt führt am knapp 25 Megabyte schweren Download der aktuellen Roccat-Software also kaum ein Weg vorbei, will man seine Kone Pure oder Kone XTD bestmöglich betreiben. Neben den genannten und illustrierten Konfigurationsmöglichkeiten zählt auch das bei der Installation automatisch durchgeführte Firmware-Update, bei welchem mögliche Kinderkrankheiten der Mäuse beseitigt werden, zu den Vorteilen der gut funktionierenden Roccat-Software.