Canonical zeigt Ubuntu auf dem Nexus 4 und 10
Auf dem diesjährigen Mobile World Congress, welcher heute in Barcelona zu Ende geht, konnten sich interessierte Nutzer die mobilen Ubuntu-Versionen „Ubuntu for phones“ und „Ubuntu on tablets“ vorführen lassen. Bis es eine finale Version für den Endnutzer geben wird, wird aber noch einige Zeit ins Land ziehen.
Leider war es auf dem Stand des in London ansässigen Sponsors der auf Debian basierten Linux-Distribution nicht möglich, die Smartphone- und Tablet-Umsetzung selbst in Augenschein zu nehmen. Dafür gab es drei Präsentationsstände, auf denen das mobile Betriebssystem vorgeführt wurde. Warum der Besucher das System nicht selbst ausprobieren durfte, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden. Dass in den Vorführungen immer die gleichen Bestandteile von Ubuntu for phones und Ubuntu on tablets vorgeführt wurde, weckt zumindest den Eindruck, das unter der ansehnlichen Oberfläche doch noch einige Baustellen vorhanden sind, welche vor dem Fachpublikum verborgen gehalten werden sollen.
Dies bedeutet aber nicht, dass die Vorführung uninteressant gewesen wäre. Ubuntu besitzt durchaus das Potential, eine weitere Kraft auf dem hart umkämpften Sektor der mobilen Betriebssysteme zu werden. Gegenüber Android, welches als originales OS der hier verwendeten Geräte sich gut als Vergleich eignet, besitzen die mobilen Ubuntu-Versionen einige interessante Funktionen, auch wenn diese in einigen Fällen an dass OS BlackBerry 10 erinnern.
So wirkt die Galerie durch verschiedene Sortierungsmöglichkeiten und Informationsdarstellungen wesentlich benutzerfreundlicher als die des Konkurrenten Android. Auch die Arbeit mit Kontakten geht in manchen Fällen einfacher von der Hand. Während man sich bei den etablierten Systemen für eine einfache Kurznachricht durch verschiedene Menüs hangeln muss, öffnet sich bei Ubuntu ein kleines Eingabefeld unter dem Kontakt-Eintrag. Für längere Nachrichten aufgrund der einzeiligen Eingabemöglichkeit sicherlich keine optimale Lösung, für ein paar Worte aber durchaus nützlich und ausreichend. Des Weiteren haben die Entwickler im System eine sehr benutzerfreundliche Applikation zur Videowiedergabe implementiert.
An der Performance werden die Entwickler aber noch ein wenig feilen müssen. Wie im Video zu sehen, reagiert Ubuntu an manchen Stellen etwas träge, an anderen Stellen wiederum nur auf hartnäckiges Nachfragen.
Am Ende bleibt festzuhalten, dass Ubuntu noch einige Zeit brauchen wird, bis es sich wirklich gegenüber den etablierten Systemen behaupten kann. Die Demonstration zeigt aber auch, dass das System über Potential verfügt und einige interessante Funktionen und Herangehensweisen besitzt. Zudem steht man bereits mit Herstellern in Kontakt, welche Interesse bekundet haben, Ubuntu auch auf ihre mobilen Geräte zu bringen, ein genaues Datum konnte uns aber wiederum nicht genannt werden.