Firefox OS für Sony Xperia E als Experimentalversion verfügbar
Firefox OS ist auf dem World Mobile Congress 2013 in das Bewusstsein der Öffentlichkeit getreten. Namhafte Hersteller und Mobilfunk-Konzerne bekundeten Interesse an dem freien mobilen Betriebssystem. Das gestern bekannt gewordene Interesse von Sony an der Plattform rückt das Ganze in ein neues Licht.
Die Nachricht, dass Sony im Rahmen der Verlängerung ihrer strategischen Partnerschaft mit dem spanischen Mobilfunk-Riesen Telefónica für das Jahr 2014 Interesse an der Produktion und dem Vertrieb eines Smartphones mit Firefox OS äußerte, war überraschend. Auch wenn die Formulierung noch sehr vorsichtig war, rückt die Tatsache, dass Sony wohl kaum ein Telefon der unteren Mittelklasse für Schwellenländer anbieten will, Firefox OS vermutlich in das Interesse weiterer Käuferschichten.
Sony hat heute mit einem Eintrag im Entwickler-Blog die zunächst sehr zurückhaltende Interessenbekundung an Firefox OS etwas konkreter gestaltet. Wie der Ankündigung zu entnehmen ist, existiert ein experimentelles ROM von Firefox OS, das Entwickler bereits jetzt auf dem Sony Xperia E ausprobieren können.
In dem Papier stellt Sony das neue Betriebssystem kurz vor, erläutert die drei Schichten des Architekturmodells, bekennt sich zur Offenheit bei Web-Apps und unterstützt deren Standardisierung, die gerade vom W3C vorangetrieben wird. Damit macht Sony klar, dass der Konzern keine Absicht hat, Firefox OS proprietär zu vereinnahmen.
Es folgt eine Anleitung, wie man das experimentelle Image auf das Xperia E bekommt. Sony stellt ein Flash-Tool bereit, dass den Bootloader öffnet und im weiteren Verlauf Firefox OS auf das Gerät aufspielt. Auch der umgekehrte Weg ist möglich, ein Sony-Image spielt wieder Android auf und versetzt das Gerät in den Auslieferungszustand. Dass dieses sehr frühe Image wirklich nur für Entwickler gedacht ist, die sich Firefox OS näher anschauen möchten, belegt die Tatsache, dass essentielle Funktionen zum „Herumspielen“ mit dem neuen System noch nicht aktiviert sind. So sind alle Funktechniken nicht nutzbar, da die entsprechenden Zertifizierungen noch nicht vorliegen. Man kann somit derzeit weder telefonieren noch WLAN oder Bluetooth nutzen. Die Nutzung einer SD-Karte kann noch instabil sein und der Touchscreen ist noch nicht endgültig kalibriert. Hinzu kommt die Tatsache, dass laut Aussage von Sony durch das Entsperren des Bootloaders „die Garantie erlöschen könnte“. Ob diese Tatsache dabei hilft, Entwickler zum Testen zu animieren und ihre Eindrücke zu übermitteln sei einmal dahin gestellt.