Futuremark 3DMark: Atom-Tablet und High-End-PC mit einem Benchmark vergleichen

Volker Rißka (+1)
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Futuremark 3DMark: Atom-Tablet und High-End-PC mit einem Benchmark vergleichen

Einleitung

Ein neues Jahr, ein neuer 3DMark. Nach einigen Verzögerungen und viel Brimborium zuvor hat Futuremark heute wie erwartet die neue Version eines der bekanntesten Benchmarksuiten veröffentlicht. Während auf den ersten Blick eigentlich nur eine neue Version eben eine ältere ablöst, hat sich unter der Haube jedoch viel mehr getan. Denn auch Futuremark folgt dem Trend hin zu mobilen Geräten und hat deshalb den 3DMark, der ohne ein Zusatzkürzel wie „13“, „Next Gen“ oder Sonstigem auskommt, für alle Geräte vom kleinen Android-Smartphone bis hinauf zum 10.000-Euro-High-End-PC entwickelt. Der Clou an der ganzen Geschichte ist, dass sich eben diese Geräte in Zukunft auch noch alle vergleichen lassen sollen – plattformunabhängig. Deshalb sind die 2.456 Punkte, die unser Atom-Tablet im ersten Test „Ice Storm“ erreicht auch vergleichbar mit den 176.414 Punkten, die ein Core i7-3770K bei 4,5 GHz mit einer GeForce GTX 690 erzielt – zumindest meint dies Futuremark. Doch der Reihe nach.

Überblick

Drei mehr oder weniger umfangreiche Tests stehen im Fokus des neuen 3DMark, worin auch direkt die große Neuheit gegenüber den vorangegangenen Versionen liegt. So entspricht der letzte und größte Test „Fire Strike“ mit seinen Einzeltests am ehesten dem bisher klassischen 3DMark, der nun aber um zwei weitere Testszenarien ergänzt wurde. Durch diese drei eigentlich komplett separaten Tests erfolgt direkt eine Aufsplittung, die Futuremark im Groben mit High-End-PCs, Notebooks und Tablets bzw. Smartphones beschreibt. Am Ende eines kompletten Durchlaufs erhält man somit nicht mehr nur eine einzelne Punktzahl – die berühmt berüchtigten 3DMarks – sondern drei einzelne Ergebnisse.

Exakt dort findet sich auch eine Eigenheit des neuen 3DMark wieder. Denn die schlichte Aussage „Mein System erreicht 1234 3DMarks“ funktioniert mit dem neuen Teil nicht mehr. Zwar sind die Unterschiede bei den Punkten in den drei separaten Tests zum Start am heutigen Tage sehr deutlich, doch ohne die Angabe des genauen Einzeltest können ganz schnell falsche Schlussfolgerungen gezogen werden. Über kurz oder lang wird es in den einzelnen Bereichen Überschneidungen geben, dürfte der neue 3DMark doch mindestens zwei Jahre Bestand haben. Futuremark erklärte deshalb vorab auch mehrmals, dass zu jeder Angabe von den besagten 3DMarks auch zwingend die Testsuite publiziert werden muss.

Bereits in den letzten Versionen von 3DMark war ein Produktschlüssel nötig, um diverse Optionen freizuschalten. Auch in der neuen Version des 3DMark können Details und beispielsweise die Extreme-Einstellung des hardwareforderndsten Tests „Fire Strike“ erst mit einem Product-Key der käuflich erworbenen Version aktiviert werden. Ohne Key kann man den 3DMark jedoch mit vorgeschalteten Demo-Szenen jedes Benchmarks durchlaufen. Das Endergebnis kann jedoch nur online über die Futuremark-Webseite angezeigt werden. Wie üblich gibt es eine kostenlos nutzbare „Basic Edition“, eine „Advanced“-Variante (24,95 US-Dollar) mit etwas mehr Optionen sowie zu guter Letzt die „Professional“-Lösung (995 US-Dollar).

Systemanforderungen und Kompatibilität

Am heutigen Tage veröffentlicht die finnische Softwareschmiede zunächst nur die Variante des 3DMark für das klassische Windows. Noch im ersten Quartal sollen die anderen Varianten für Windows RT, Android und Apples iOS folgen – laut Futuremark eher binnen Wochen denn Monaten.

Systemanforderungen des neuen 3DMark für Windows
Komponente Minimum Herstellerempfehlung
Betriebssystem Windows Vista Windows 7, 8
Prozessor 1,8 GHz Dual-Core 1,8 GHz Dual-Core
Arbeitsspeicher 2 GByte 4 GByte
Grafik Direct X9 DirectX 11 mit 1 GByte Speicher
Festplattenspeicher ca. 3 Gigabyte

Mit 1,8 GHz Takt für zwei Kerne und dazu einer DirectX-9-Grafikeinheit sind die Anforderungen an die Hardware recht bescheiden, sodass auch aktuellen Tablets auf Basis von Intels Atom-Prozessoren damit zurecht kommen. Allerdings können diese Systeme nicht alle Benchmarksequenzen durchlaufen, sondern jeweils nur die von der Hardware unterstützen Szenen.

Asus Vivo Tab Smart
Asus Vivo Tab Smart

Für Windows-RT-Systeme wurden die empfohlenen Spezifikationen noch nicht genau definiert. 3DMark soll auf all diesen Systemen arbeiten, jedoch mitunter nicht alle Tests durchlaufen können – theoretisch kann Windows RT all drei Haupttests bewältigen, während für Android und iOS nur der erste Test verfügbar ist. Eine entsprechend angepasste Systemanforderung für Windows RT soll jedoch erst später zur Verfügung gestellt werden.

Systemanforderungen des neuen 3DMark für Android und Apple iOS
OS Android Apple iOS
Version 3.1 oder höher 5.0 oder höher
Prozessor n.v. iPhone 4, iPad 2, iPod touch (5. Gen.)
Arbeitsspeicher 1 GByte -
Grafik OpenGL ES 2.0 kompatibel -
Massenspeicher 300 MByte

Tabellarisch noch einmal die Übersicht, welches Betriebssystem von welchem Benchmark unterstützt wird. Erwartungsgemäß unterstützt natürlich Windows alle drei großen Tests, dass jedoch auch die RT-Variante mit dem Fire-Strike-Test umgehen kann, überrascht. Denn dieser verlangt unter anderem 1 GByte nur für Grafikspeicher und Tessellation muss unterstützt werden. Futuremark hat den 3DMark somit auch für die Zukunft ausgelegt, in der auch ARM-basierte Tablets mit Windows RT über entsprechende Hardware verfügen und diesen Test ausführen können.

Kompatibilität der Betriebssysteme zu den drei Benchmark-Tests
Betriebssystem Ice Storm Cloud Gate Fire Strike
Windows
Windows RT
Android X X
Apple iOS X X

Download

Wie üblich haben wie die neue Auflage des 3DMark auf unsere schnellen Downloadserver geladen, von denen sich die 970 MByte große Datei kurzerhand beziehen lässt: Download des neuen 3DMark.