Der im Acer Iconia Tab B1 verbaute SoC stammt vom noch relativ jungen Unternehmen MediaTek, das 1997 gegründet wurde und seinen Sitz in Taiwan hat. Das zum Einsatz kommende Modell MTK 8317T bietet zwei Cortex-A9-Kerne, die mit 1,2 Gigahertz takten. Im GPU-Bereich setzt der SoC auf den PowerVR SGX531. Der Arbeitsspeicher fällt mit 512 MB relativ gering aus. Trotz Dual-Core-Antrieb und Android 4.1.2, inklusive „Project Butter“, hat das Acer-Tablet im Alltag mit Rucklern zu kämpfen. Diese sind omnipräsent und nicht auf ein bestimmtes Anwendungsgebiet beschränkt. Menüs öffnen immer mit einer leichten Verzögerung und einer stockenden Animation. Als Tablet für die Beantwortung von E-Mails, das Betrachten von Webseiten oder für Besuche auf YouTube, erfüllt das Iconia Tab B1 aber grundsätzlich seinen Zweck, wenn auch nur mit den oben genannten Einschränkungen sowie den Nachteilen des Displays. Bei mehreren geöffneten Anwendungen muss aufgrund des geringen Arbeitsspeichers mit einem weiteren Leistungsverlust gerechnet werden.
Grundsätzlich sei dazu auch in diesem Fall zunächst vermerkt, dass wir dem Thema „Benchmarks“ im Bereich der Smartphones mit Skepsis gegenüberstehen und das nicht nur, weil die Aussagekraft von (synthetischen) Benchmarks selbst in einer homogenen Geräte-Gruppe mit gleichem Betriebssystem zumindest diskussionswürdig ist. Hinzu kommt, dass eine effektive Messung über die unterschiedlichen Plattformen methodisch schwierig ist – ein weiterer Faktor, der verstärkend zu der Feststellung beiträgt, dass die hier wie anderswo präsentierten Ergebnisse nur als Richtwert, nicht aber als ultimativ-objektive Darstellung der Realität angesehen werden müssen.
Die Auswahl der Benchmarks leitet sich wie gewohnt nicht nur von der Beliebtheit, sondern auch von den Schwerpunkten ab: Während Smartbench und CF-Bench auf die Gesamt- und GLBenchmark auf die GPU-Performance abzielen, ermittelt Linpack die pure Rechenpower und SunSpider und BrowserMark zielen auf die Performance des Browsers ab, sodass alle relevanten Aspekte abgedeckt werden. Gelistet werden fast ausschließlich Geräte, die einem Test unterzogen wurden.
Gemessen wurde gleich nach der ersten Geräte-Einrichtung, wobei aus jeweils drei Messungen je Benchmark der schnellste Wert in die Wertung einfließt. Nach der Installation der Benchmarks wurde das Gerät neugestartet und für einige Minuten im Idle belassen; zwischen den Durchläufen je Benchmark wurde das Gerät ebenfalls jeweils neugestartet.
In den Benchmarks liegt der SoC von MediaTek im unteren Mittelfeld. Das betrifft aber nur den produktiven Bereich, bei Spielen landet das Tablet hingegen im Schlussfeld. In diesem Szenario zeigt sich die geringe Leistung des SGX531 gegenüber moderneren GPU-Lösungen. Im GLBenchmark kam es in allen Versuchen zu Abstürzen, die zum Beispiel von der Fehlermeldung „Low memory“ begleitet wurden. Nur über die Reset-Taste konnte das Tablet dann wieder neu gestartet werden. Das durchgehende Ruckeln der Oberfläche ist zwar ärgerlich, doch die Leistung ist für weniger aufwendige Anwendungen grundsätzlich ausreichend. Auch Spiele wie „Angry Birds“, „Temple Run (2)“, „Trial Xtreme 3“ oder „DeadCrossing“ liefen nach einer etwas längeren Ladezeit annähernd ruckelfrei, obwohl das Tablet in den Spiele-Benchmarks weniger Leistung erwarten ließ.
Das verwendete Betriebssystem ist einer der Pluspunkte des Acer Iconia Tab B1. Dass nicht das aktuelle Android 4.2 zum Einsatz kommt, kann verschmerzt werden, denn mit Android „Jelly Bean“ sind die wichtigsten Veränderungen seit „Ice Cream Sandwich“ bereits integriert. Auch wenn das Tablet von „Project Butter“ nicht profitieren kann. Es stehen aber zum Beispiel die Statusleiste inklusive des neuen Bereichs für Benachrichtigungen und Google Now zur Verfügung. Positiv zu vermerken ist, dass Acer quasi nichts an der Standard-Oberfläche von Android verändert hat. Es werden keine unnötigen Apps vorinstalliert. Vorhanden sind nur Anwendungen, die aus dem Hause Google stammen. Einzig ein weiteres Widget und Verknüpfungen zu den Einstellungen wurden hinzugefügt. Das verwendete Betriebssystem hat uns in seiner Konfiguration gut gefallen.