Acer Iconia Tab B1 im Test: Das 119-Euro-Tablet
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Ähnlich wie bei anderen preiswerten Tablets hat auch Acer auf eine rückseitige Kamera verzichtet. Diese ist bei einem Tablet aber auch nicht unbedingt vonnöten. Vorderseitig kommt eine Kamera mit 0,3-MP-Sensor zum Einsatz, die Fotos und Videos mit maximal 640 × 480 Bildpunkten aufnimmt. Für Dinge wie Video-Telefonie oder ein Selbstporträt kann das Gebotene gerade noch verwendet werden, anhand unseres Beispielbildes lässt sich aber erkennen, dass die Kamera-Qualität darüber hinaus nicht überzeugt. Während der Aufnahme sollte auf einen gut ausgeleuchteten Raum geachtet werden – in dunkleren Umgebungen verlieren die Aufnahmen weiter an Qualität.
Acer setzt wie bereits angesprochen auf ein fast unverändertes Standard-Android, was einerseits positiv ist, andererseits den Multimedia-Umfang überschaubar hält. Für Musik kommt Play Music von Google zum Einsatz, das eigene und in Google Play erworbene Musik verwalten kann. Videos werden über die Standard-Galerie von Android wiedergegeben, die die Videoformate H.263/MPEG-4 und H.264/MPEG-4 AVC sowie Ton in den Standards AAC-LC, AAC, AAC+ (nicht RAW AAC), AMR-NB, AMR-WB, MP3, OGG Vorbis und WAV unterstützt. Im Test konnte ein x264-Video einer bekannten Zeichentrickserie ruckelfrei in 720p-Auflösung abgespielt werden, die Tonspur in AC-3 war aber nicht zu hören. Für Abhilfe sorgte die Installation eines anderen Players (MX Player). 1.080p-Video mit DTS-Tonspur konnte aber keiner der beiden Player abspielen. HD-Material, das über die YouTube-App abgespielt wurde, lief ohne Komplikationen.
Der rückseitige Lautsprecher kann nur richtig genutzt werden, wenn das Tablet für die horizontale Nutzung nach rechts gekippt wird. Nur so wird die Öffnung auf der Rückseite nicht von der Hand verdeckt. Die Tonqualität lässt sich als ausreichend beschreiben – einem Film in Spielfilmlänge möchte man so nicht lauschen, für die Wiedergabe kurzer Serien, YouTube-Clips oder auch Video-Telefonie ist der Lautsprecher jedoch ausreichend.
Die Galerie aus Android 4.1 setzt auf eine Kachel-Optik und erlaubt es Bilder mit bekannten Filtern wie Sepia zu verändern. Des Weiteren sind auf dem Tablet zwei Browser vorinstalliert: der Standard-Browser von Android (Weltkugel-Symbol) und Chrome.
Insgesamt gelingt es dem Iconia Tab B1 einen zufriedenstellenden Eindruck im Unterhaltssektor zu hinterlassen. Die Mindestanforderungen werden erfüllt, viel mehr wird jedoch nicht geboten.
Kommunikation
Auf ein 3G-Modul verzichtet Acer beim Iconia Tab B1, was in dieser Preisklasse aber auch wenig verwunderlich ist. Mit an Bord sind aber WLAN 802.11b/g/n mit 2,4 Gigahertz und Bluetooth 4.0, womit das Tablet auch ohne DLNA Inhalte an andere Geräte übertragen kann. Erfreulicherweise wurde von Acer ein GPS-Modul verbaut, sodass das Iconia Tab B1 mit einer vorgeladenen Karte, wie sie zum Beispiel in Google Maps geladen werden kann, theoretisch auch zur Navigation genutzt werden kann.
Laufzeiten
Gegenüber Smartphones besitzen Tablets üblicherweise deutlich größere Akkus mit einer entsprechend längeren Laufzeit. Aus Kostengründen hat sich Acer aber nur für einen 2.170 mAh (10 Wh) starken Energiespender entschieden, der mit seinen Spezifikationen nur wenig besser als ein Smartphone dasteht. Das hat zur Folge, dass die Laufzeit in unserem Test-Alltag auf etwas mehr als 22 Stunden begrenzt war. Über den Tag verteilt haben wir das Tablet mehrfach für YouTube oder das Surfen im Netz genutzt, gelegentlich wurde auch gespielt. Aufladen über die Nacht wird da zur Pflicht, denn bei stärkerer Belastung kann auch schon nach wenigen Stunden Schluss mit dem Vergnügen sein. Anzumerken ist noch, dass unser Gerät bei 15 Prozent Restkapazität stehen blieb, obwohl der Akku eigentlich schon fast erschöpft war.
Auch bei den von uns ermittelten Akku-Laufzeiten gilt, dass diese nur als Richtwert angesehen werden sollten. Zudem darf nicht vergessen werden, dass sich die hier präsentierten Geräte teils deutlich unterscheiden. Ob bei der Größe und Helligkeit des Displays oder bei der Größe des Akkus: Es handelt sich um heterogenes Testfeld, sodass eine direkte Vergleichbarkeit nur selten möglich ist.
Zur Methode: Die Werte wurden bei maximaler Display-Helligkeit und aktiviertem WLAN ermittelt. Bluetooth und GPS waren deaktiviert. Sofern das Gerät über 3G verfügte (Smartphones, Tablets in der 3G-Version), war die entsprechende Verbindung aktiviert.
Die unter Volllast beschriebene Problematik zeigt sich dann auch im Video-Dauertest. Nach zwei Stunden und 47 Minuten schaltete sich das Tablet ab. Kein anderes Tablet oder Smartphone erreichte bisher einen schlechteren Wert. Der Akku ist somit ein weiteres Bauteil, das dem radikalen Preis zum Opfer fällt. Entsprechend der gebotenen Leistung fällt auch unser folgendes Fazit aus.