Acer Iconia Tab B1 im Test: Das 119-Euro-Tablet

 6/6
Nicolas La Rocco
51 Kommentare

Fazit

Fangen wir bei den positiv in Erinnerung gebliebenen Merkmalen des Iconia Tab B1 an. Das Tablet erfüllt grundsätzlich seinen Zweck. Es eignet sich für einfache Anwendungsgebiete wie das Surfen im Netz, das Schreiben und Lesen von E-Mails, Videos und Musik sowie für Spiele mit niedrigen bis mittleren Anforderungen. Hinzu kommt, dass Acer mit „Jelly Bean“ 4.1.2 auf eine relativ aktuelle Version von Android setzt und nur minimale Veränderungen an der Oberfläche vornimmt. Für 119 Euro geht die gebotene Leistung somit in Ordnung.

Der niedrige Preis wird allerdings durch eine Vielzahl von Sparmaßnahmen erreicht, die sich in mehrfacher Hinsicht negativ bemerkbar machen. Das gilt insbesondere für das verbaute Display. Das quasi wichtigste Bauteil in einem Tablet hinterließ einen sehr schlechten Eindruck. Die maximale Helligkeit fällt deutlich zu niedrig aus, das TN-Panel ist zudem sehr blickwinkelabhängig und bietet mit 703:1 einen Kontrast, der grenzwertig ausfällt. Die geringe Pixeldichte sorgt darüber hinaus für ein ausgefranstes Schriftbild sowie grob dargestellte Icons und Menüs. Darüber hinaus hinterließ auch das Gehäuse einen nicht ganz überzeugenden Eindruck.

Acer Iconia Tab B1
Acer Iconia Tab B1

Dass der SoC nicht genug Leistung für sehr anspruchsvolle Aufgaben bietet, lässt sich verschmerzen. Negativ fällt hingegen auf, dass selbst die Oberfläche mit der verbauten Dual-Core-CPU nicht flüssig läuft. 512 MB RAM sind zwar knapp bemessen, doch auch ohne geöffnete Apps wird die Bedienung durchgehend von Rucklern begleitet. Obwohl das Iconia Tab B1 über relativ wenig Leistung verfügt und das Display nicht sehr hell ist, kann die Laufzeit für ein Tablet nicht überzeugen. Mit nicht einmal 24 Stunden Laufzeit schneidet das Tablet schlechter ab als viele Smartphones. Unter Dauerbelastung ist das Ergebnis noch schlechter: Mit zwei Stunden und 47 Minuten stellt das Tablet einen neuen Negativ-Rekord auf, der auch im Bereich Smartphones gilt.

Was bleibt am Ende also übrig? Ein Tablet, das die Grundlagen abdeckt, aber nicht viel mehr bietet und kann. Käufer bekommen schlussendlich jedoch das geboten, wofür sie bezahlt haben. Der Preis spiegelt sich eindeutig in der Leistung wider. Sollten keine hohen Ansprüche an ein Tablet bestehen, so kann zugegriffen werden – aber auch nicht bedenkenlos. Allen anderen Tablet-Interessierten ist das Segment ab 200 Euro zu empfehlen, in dem die Hardware deutlich mehr zu bieten hat.

Acer Iconia Tab B1
Produktgruppe Tablets, 15.02.2013
  • Display
  • Leistung Produktiv
    O
  • Leistung Unterhaltung
    O
  • Laufzeit
  • Verarbeitung
    O
  • ausreichend schnell für Anwendungen und Spiele mit niedrigen bis mittleren Anforderungen
  • Android 4.1.2 „Jelly Bean“ vorinstalliert
  • Speicher erweiterbar
  • Display mit niedriger Auflösung, sehr niedriger Helligkeit, starker Blickwinkelabhängigkeit und schwachem Kontrast
  • instabil wirkendes Gehäuse mit kleinen Schwachpunkten bei der Verarbeitung
  • omnipräsente leichte Ruckler der Oberfläche
  • häufig langsam bei aufwendigen Apps
  • kurze Laufzeit

Alternativen von bekannten Herstellern gibt es zum Iconia Tab B1 quasi keine. Für einen Aufpreis von 30 Euro erhält man bei Asus mit dem MeMO Pad das wahrscheinlich hochwertigere Gehäuse, die Leistung von Display und SoC dürfte auf einem vergleichbaren Niveau liegen. Deutlich flotter ist man mit dem teureren Nexus 7 unterwegs. Dank Nvidia Quad-Core-SoC und IPS-Panel kommt hier richtiges Tablet-Feeling auf. Dafür sind dann aber auch mindestens 199 Euro aufzuwenden. Beide Alternativen verfügen mit 4.270 beziehungsweise 4.325 mAh über eine deutlich höhere Akku-Kapazität. Des Weiteren ist Amazons Kindle Fire HD zu erwähnen, das allerdings auf eine komplett eigenständige Version von Android setzt.

Verfügbarkeit & Preise

Das Acer Iconia Tab B1 ist in Deutschland seit Januar 2013 erhältlich und kann im freien Handel aktuell zu einem Preis von 119 Euro (aktueller Preisvergleich) erstanden werden.

(*) Bei den mit Sternchen markierten Links handelt es sich um Affiliate-Links. Im Fall einer Bestellung über einen solchen Link wird ComputerBase am Verkaufserlös beteiligt, ohne dass der Preis für den Kunden steigt.

Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.