Acer Iconia W510: Wenig Leistung über lange Zeit

 3/5
Patrick Bellmer
92 Kommentare

Technik

Auf Intels Atom Z2760 sind wir bereits mehrfach eingegangen, zuletzt im Test des Asus Vivo Tab Smart, weshalb wir hier die wichtigsten Punkte zusammenfassen. Der Prozessor verfügt über zwei CPU-Kerne, die mit maximal 1,8 Gigahertz takten. Dank des unterstützten Hyper-Threadings können vier Threads gleichzeitig ausgeführt werden, was bei kompatibler Software für ein Leistungsplus sorgt. Für die Grafikberechnung ist eine GPU vom Typ PowerVR SGX 545 zuständig, die Intel selbst aber schlicht als Intel GMA bezeichnet. Prinzipiell beherrscht diese DirectX 10, durch den Treiber ist sie allerdings auf Version 9.3 limitiert.

Versammelte Anschlüsse auf der rechten Seite
Versammelte Anschlüsse auf der rechten Seite

Weiterhin gehören ein ein Megabyte großer Level-2-Cache, ein Dual-Channel-Speicher-Controller für bis zu zwei Gigabyte LPDDR2-800-RAM sowie verschiedene Schnittstellen zum SoC. Hierzu zählen unter anderem USB 2.0, HDMI 1.3 und eMMC. Klar ist also, dass man in puncto Leistung zahlreiche Abstriche im Vergleich zu Core-CPUs hinnehmen muss.

Bestätigt wird dies unter anderem von verschiedenen Benchmarks. Weder im Cinebench, PCMark oder in Geekbench werden Werte erreicht, die auch nur annähernd an CPUs der i3- oder i5-Reihe heranreichen – auch AMDs E-Familie rechnet schneller. Bezeichnend ist aber, dass das Iconia W510 in vielen Bereichen nochmals langsamer als das Vivo Tab Smart ist respektive schlechter als dieses abschneidet. Zwar handelt es sich hier nur um wenige Prozentpunkte, aufgrund der sehr ähnlichen Hardware ist dies aber nur auf Software-Unterschiede zurückzuführen.

Leistungs-Benchmarks

Aber nicht nur der Atom ist langsam, auch der in eMMC-Form verbaute Massenspeicher arbeitet sehr behäbig. In der Spitze konnten wir beim Lesen und Schreiben rund 81 und 29 Megabyte pro Sekunde ermitteln. Selbst zahlreiche langsam drehende 2,5-Zoll-Festplatten arbeiten schneller, von SSDs ist man gar meilenweit entfernt. In der Praxis offenbaren sich die geringen Übertragungsraten in häufigen Wartezeiten beim Starten von Programmen oder beim Speichern größerer Daten.

Im Gegensatz dazu überzeugt das Tablet bei den Laufzeiten. Dank des genügsamen Z2760 reicht eine Akkuladung in alltagsnahen Situationen etwa elf Stunden. In unserem Laufzeit-Benchmark Battery Eater erreicht das Iconia W510 bei geringer Last knapp zehn, bei hoher Auslastung immerhin noch rund viereinhalb Stunden. Wird bei angeschlossenem Tastatur-Dock gearbeitet, verdoppeln sich die Laufzeiten. Denn Acer spendiert diesem einen separaten Energiespeicher, der ebenfalls eine Kapazität von 27 Wattstunden aufweist. Somit lässt sich auch ein kompletter Arbeitstag nebst Überstunden überstehen.

Laufzeit-Benchmarks

Die restliche Ausstattung des Acer-Tablets ist schnell zusammengefasst. Zu dieser gehören neben WLAN auch Bluetooth und NFC zur Datenübertragung, vergleichsweise gute Stereolautsprecher und zwei Kameras. Während der rückwärtig verbaute Sensor mit acht Megapixeln auflöst, sind es beim vorderen zwei. Die Qualität reicht für Schnappschüsse oder Video-Telefonate aus, gegenüber guten Smartphone-Kameras fallen sie aber deutlich zurück. Für Zubehör stehen insgesamt zwei USB-2.0-Ports zur Verfügung: Eine vollwertige Buchse am Tastatur-Dock, eine Micro-USB-Schnittstelle am Tablet. Für letztere legt Acer einen Adapter auf USB bei, so dass im gedockten Modus zwei Ports ohne Einschränkungen genutzt werden können.