Arctic Accelero Hybrid im Test: GPU-Kühler mit Luft und Wasser
5/8Schalldruckvergleich
Naturgemäß wollen wir unsere subjektiven Einschätzungen messtechnisch unterlegen. Grundlage unserer Messungen bildet hierfür das Voltcraft 320 Schalldruckpegelmessgerät, welches den von der Lärmquelle erzeugten Schalldruck in Dezibel nach den A-Frequenzfilterkurven im Bereich zwischen 30 und 120 dB(A) interpretiert. Um eine bessere Auflösung in niederen Drehzahlregionen zu erhalten, verringern wir abweichend von entsprechenden Standardmessverfahren den Abstand zwischen Messgerät und Quelle auf lediglich zehn Zentimeter. Lüfter oder Kühler werden dabei einzeln per Passivnetzteil mit Strom versorgt und stehen frei im Raum auf einer entkoppelnden Unterlage. Die Messungen erfolgen jeweils nachts bei subjektiv empfundener Stille des Messraumes. Zur Orientierung können von uns angegebene Pegel bis 35 db(A) als leise und aus einem geschlossenen Gehäuse kaum identifizierbar angesehen werden. Oberhalb von 50 db(A) ist die Geräuschbelastung auf Dauer als sehr störend zu bezeichnen.
Für unsere Schalldruckmessungen haben wir, auch aus der Not heraus, aus Mangel an Steuermöglichkeiten für den Accelero Hybrid in unserem zuvor beschriebenen Szenario der Einzelmessung, zwei unterschiedliche Methoden in den folgend aufgeführten Diagrammen dargestellt. Zunächst legen wir die ermittelten Schalldrücke der Einzelkomponenten der Accelero Hybrid bei voller Drehzahl dar. Hier zeigt sich, dass der 80-mm-Grafiklüfter nominell den meisten Lärm emittiert, während die Pumpeneinheit zumindest in der messtechnischen Bewertung relativ unaufdringlich bleibt.
In Relation zu den bisher von uns getesteten Pumpen so genannter all-in-one-Systeme reiht sich das Pendant der Accelero Hybrid zwischen den Modellen Antec 620 und Antec 920 ein, welche ihrerseits ebenfalls aus dem Hause Asetek stammen, allerdings unterschiedlich hohe Drehzahlen aufweisen. Die Vermutung liegt daher nahe, dass die Nenndrehzahl der Arctic-Pumpe im 12-V-Betrieb ebenfalls in Regionen zwischen 2.000 und 2.800 U/min liegt.
Ergänzend zu diesen Einzelmessungen haben wir als Anhaltspunkte auch die Schalldruck des gesamten Test-PCs im laufenden Betrieb gemessen, wobei der Fokus natürlich auf den verbauten VGA-Kühlern liegt. Dieses Setup bietet uns die Möglichkeit, die Drehzahlen der Accelero-Hybrid-Kühlung per Software über das PWM-Signal der Grafikkarte zu steuern. Störkomponenten (Gehäuselüfter sowie CPU-Lüfter) wurden bis auf den Netzteillüfter deaktiviert, sodass die aus sehr kurzer Distanz gemessenen Parameter hauptsächlich auf den verbauten Grafikkarten-Kühler zurück zu führen sind. Überdies haben wir mit dem Thermalright Shaman sowie dem Alpenföhn Peter zwei überaus leistungsstarke Grafikkartenkühler vergleichend hinzugezogen.
Wir untersuchen den Arctic Accelero Hybrid fortan in den drei Leistungsstufen 30, 60 sowie 100 Prozent der Maximalleistung. Es zeigt sich, dass diese Abstufungen auch aus akustischer Sicht einen guten Vergleich zu den genannten Referenzkühlern bieten.
Ergänzung zur Interpretation: Aufgrund der logarithmischen Skalierung des Schalldruckpegels führt eine Verdopplung der Lärmquelle (etwa zwei identische Lüfter gleicher Drehzahl) theoretisch zu einer Erhöhung um drei Dezibel. Eine Erhöhung um sechs Dezibel wird vom Menschen unterdessen etwa als Verdopplung der Lautstärke empfunden.