Ausgestattet mit einem Snapdragon S4 Pro mit vier Kernen und 1,5 Gigahertz Taktrate, 2 Gigabyte Arbeits- und bis zu 64 Gigabyte Flash-Speicher braucht sich das Padfone 2 keineswegs hinter den großen Namen auf dem hiesigen Smartphone-Markt zu verstecken, in einigen Bereichen liegt Asus' Smartphone-Tablet-Hybrid sogar vor dem Samsung Galaxy SIII oder HTC One X(+). Der in 28 Nanometer gefertigte Prozessor ist aus der aktuellen Generation des Chipherstellers Qualcomm, verfügt über eine Leistungsstarke Adreno 320 GPU und sorgt unter anderem für die Leistung im Google Nexus 4.
Die Leistung des Padfone 2 weiß zu überzeugen. Dies betrifft sowohl die Leistung in einigen synthetischen Benchmarks – welche allerdings wenig über die tatsächliche Leistung im Alltag und vor allem während der Bedienung aussagen –, als auch die Geschwindigkeit bei alltäglichen Szenarios. Apps öffnen sich sehr schnell und aufgrund des großen Arbeitsspeichers schränkt auch das Multitasking das Padfone 2 nicht ein. Weiterhin laufen auch anspruchsvollere Anwendungen wie die Kamera, aufwendigere 3D-Spiele oder große Webseiten ruckelfrei und mit schnellen Ladezeiten über den Bildschirm.
Mit Android 4.1.1 kommt zudem eine relativ aktuelle Version zum Einsatz, welche aufgrund von „Project Butter“ mit Sicherheit einen großen Teil dazu beisteuert, dass die Bedienung derart zügig gelingt. Ebenfalls erwähnenswert ist, dass Asus auf eine eigene Oberfläche in weiten Teilen verzichtet und fast vollkommen auf „Stock Android“, also die unangetastete Android-Oberfläche, setzt. Lediglich die Benachrichtigungsleiste hat der Hersteller vollkommen verändert, weitere Zusätze sind nur in Form von eigenen Widgets oder Apps zu finden, die nicht direkt in das Betriebssystem integriert sind.
Screenshot Asus Padfone 2
Die verbaute Grafikeinheit bietet ausreichend Leistung für aktuelle und anspruchsvolle Spiele und stellt zudem ausreichende Leistungsreserven für die Darstellung der Auflösung oder das Abspielen von Full-HD-Videos.
Grundsätzlich sei dazu auch in diesem Fall zunächst vermerkt, dass wir dem Thema „Benchmarks“ im Bereich der Smartphones mit Skepsis gegenüberstehen und das nicht nur, weil die Aussagekraft von (synthetischen) Benchmarks selbst in einer homogenen Geräte-Gruppe mit gleichem Betriebssystem zumindest diskussionswürdig ist. Hinzu kommt, dass eine effektive Messung über die unterschiedlichen Plattformen methodisch schwierig ist – ein weiterer Faktor, der verstärkend zu der Feststellung beiträgt, dass die hier wie anderswo präsentierten Ergebnisse nur als Richtwert, nicht aber als ultimativ-objektive Darstellung der Realität angesehen werden müssen.
Die Auswahl der Benchmarks leitet sich wie gewohnt nicht nur von der Beliebtheit, sondern auch von den Schwerpunkten ab: Während Smartbench und CF-Bench auf die Gesamt- und GLBenchmark auf die GPU-Performance abzielen, ermittelt Linpack die pure Rechenpower und SunSpider und BrowserMark zielen auf die Performance des Browsers ab, sodass alle relevanten Aspekte abgedeckt werden. Gelistet werden fast ausschließlich Geräte, die einem Test unterzogen wurden.
Gemessen wurde gleich nach der ersten Geräte-Einrichtung, wobei aus jeweils drei Messungen je Benchmark der schnellste Wert in die Wertung einfließt. Nach der Installation der Benchmarks wurde das Gerät neugestartet und für einige Minuten im Idle belassen; zwischen den Durchläufen je Benchmark wurde das Gerät ebenfalls jeweils neugestartet.
Wie bereits erwähnt, gelingt es dem Padfone 2 auch in den ermittelten Benchmarks die Konkurrenz teilweise hinter sich zu lassen. Die Werte im Linpack liegen jedoch derart hoch, dass hier nur von einer falschen Berechnung ausgegangen werden kann. In anderen Benchmarks liegt das Smartphone in einigen Bereichen auch im Mittelfeld. Dessen ungeachtet fallen die Unterschiede im Alltag, auch im Vergleich zu besagter Konkurrenz, nicht auf. Ladezeiten und auch das eher subjektive Gefühl der flüssigen Bedienung und Geschwindigkeit sind immer auf einem Level mit anderen Android-Boliden der Oberklasse.
Auch der Wechsel zwischen Smartphone und Tablet gelingt sehr schnell und ohne merkliche Verzögerung in der Bedienung. Sobald das Smartphone in das Dock geschoben wird, wechselt es in weniger als drei Sekunden in den Tablet-Mode. Auch in diesem gelingt die Bedienung immerzu flüssig und schnell. Ein großer Vorteil ist, dass man aufgrund der Smartphone-Einheit auch dessen Funktionen wie SMS oder WhatsApp – bekanntlich eigentlich nicht für Tablets verfügbar – nutzen kann. Die Vorteile der Hybridisierung liegen in der Synchronität der Daten und Inhalte: Alles, was auf dem Smartphone ist, findet sich auch auf dem Tablet. Zusätzlich hat man auf Wunsch stets ein Tablet mit mobilem Internet und Telefonfunktion dabei, ansonsten lässt sich das relativ leichte Tablet-Dock gut verstauen und transportieren. Aufgrund der schnellen Wechsel zwischen den einzelnen Modi gelingt das Arbeiten mit beiden Geräten zügig.
Ein Nachteil ist jedoch, dass sämtliche Anwendungen, die nicht für dynamisches Arbeiten ausgelegt sind, nach dem Ein- bzw. Ausschieben des Smartphones geschlossen werden und so die Arbeit nicht mit jedem Programm problemlos möglich ist, da die Daten sicherheitshalber vorher gespeichert werden sollten, was den Zeitaufwand vergrößert. In Anbetracht der geringen Anzahl an angepassten Anwendungen entpuppt sich dies im Alltagsnutzen als größerer Nachteil, da beispielsweise keine bekannten Drittanbieter-Anwendungen wie Spiele oder Facebook „dynamisch“ funktionieren, auch Googles Chrome nicht. Lediglich die ab Werk installierten Apps ermöglichen die sofortige Weiterarbeit, so beispielsweise SMS oder Kontakte. Wer sich davon nicht stören lässt und sein Smartphone in der Regel nicht einfach aus der Tablet-Einheit herausnimmt, bekommt eine sehr alltagstaugliche Kombination geliefert. Wer allerdings auf fortlaufendes Multitasking bei fast allen Anwendungen setzt, beispielsweise wenn vergessen wird, vorher abzuspeichern, sollte sich mit dem Wechsel zwischen den Modi nach den eigenen Nutzungsgewohnheiten intensiver befassen.