Asus Padfone 2 im Test: Die Smartphone-Tablet-Hochzeit
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Mit einer Auflösung von 13 Megapixeln ausgestattet übertrumpft das Padfone 2 fast jeden Konkurrenten zumindest auf dem Papier, zudem sind auch gängige Oberklassen-Standards wie Videoaufnahmen in bis zu Full HD (1.920 × 1.080) möglich. Doch bereits die Vergangenheit zeigte, dass die reine Pixelanzahl nichts über die tatsächliche Qualität der Fotoaufnahmen aussagt.
Bei genauerer Betrachtung der Bilder fällt auf, dass trotz der hohen Auflösung die Bilder der rückwärtig verbauten Kamera nicht in starkes Rauschen verfallen, was durchaus als großer Pluspunkt angesehen werden kann. Zudem fängt die Kamera die Farben sehr natürlich ein und verfälscht diese nicht. Auch die Details wissen zu überzeugen, auch wenn die Konkurrenz an dieser Stelle bereits bessere Arbeit geleistet hat wie beispielsweise Samsung beim Galaxy S III. Überdies sind die Bilder zwar scharf, allerdings muss das Padfone 2 in dieser Disziplin am meisten Federn lassen – dies kann die Konkurrenz besser.
Die Ergebnisse der Frontkamera fallen hingegen, wenig überraschend, deutlich schlechter aus. Die Farben wirken verwaschen und zudem büßen die Aufnahmen an Schärfe und Details ein. Da die Kamera vorzugsweise allerdings für Videochats oder kleinere Selbstporträts Verwendung finden dürfte, fällt dieser Punkt nicht ins Gewicht. Aufgefallen ist uns, dass die Frontkamera der Tablet-Einheit wesentlich schlechtere Bilder lieferte als die des Smartphones. Die Bilder wirken verrauscht, detailarm und verpixelt.
Die Videos fallen sehr scharf aus und sowohl verwackelte Bilder als auch ein hohes Grundrauschen in der Tonaufnahme sind nicht wahrzunehmen. Ein Kritikpunkt an den Videos ist hingegen die starke Veränderung der Farben je nach Lichteinfall, die sich auch bei Betrachtung der Videos in unterschiedlichen Farbtönen widerspiegelt.
Für Fotobearbeitung liefert Asus die App „Asus Studio“ mit, in der Schnappschüsse mit verschiedenen Effekten versehen, zugeschnitten oder verfeinert werden können. Auf eigene Multimedia-Dienste wie sie von Sony oder Samsung angeboten werden, verzichtet der taiwanische Hersteller hingegen, so dass für Musik- oder Videoservices auf bewährte Dienste Dritter zurückgegriffen werden muss. Abgespeichert werden können alle Dateien auf dem internen Speicher – dieser lässt sich leider nicht erweitern. Je nach Modell stehen brutto 16, 32 oder 64 Gigabyte zur Verfügung.
Kommunikation
Auch bei der Kommunikation bietet das Asus Padfone 2 ein vollgepacktes Datenblatt. Neben UMTS mit HSPA+ bietet das Gerät unter anderem auch LTE für nochmals schnellere Datenübertragung bei deutlich geringeren Latenzen im Mobilfunknetz. So erreicht das Smartphone nicht nur dank HSPA+ 21 MBit/s im Downstream, sondern kann – je nach Mobilfunkbetreiber und Netzauslastung – gar mit bis zu 100 MBit/s aufwarten.
Weiterhin kann sich das Asus Padfone 2 über WLAN nach IEEE-802.11n-Standard mit dem Internet und per Bluetooth 4.0 oder NFC mit anderen Empfangsgeräten verbinden. Asus steckt demnach alle gängigen Funkverbindungen in das Padfone 2.
Keine Auffälligkeiten zeigte das Gerät während des Telefonierens, sowohl im Tablet angedockt als auch beim reinen Einsatz als Smartphone. Der Empfang blieb immer konstant und ließ auch in bekanntermaßen schlechter versorgten Gebieten trotz allem Telefonate und Downloads zu. Die Lautstärke der Telefonate wusste sehr zu überzeugen, man hörte seinen Partner immerzu klar und verständlich. Wechsel zwischen 3G und GSM gelingen schnell, allerdings nicht willkürlich. Wir testeten im Netz von o2 im Großraum Essen und Umgebung.
Laufzeiten
Der fest verbaute Akku bietet 2.140 mAh und liegt somit etwa auf dem Niveau andere Oberklasse-Smartphones aus dem Android-Bereich, der Akku des Galaxy SIII misst beispielsweise 2.100 mAh. Das Tablet-Dock verfügt darüber hinaus über einen eigenen Akku mit 19 Wattstunden (5.000 mAh). Beide haben wir gesondert betrachtet.
Asus Padfone 2 – Smartphone
Das Smartphone kann, trotz des relativ großen Akkus, keine neuen Rekorden bezüglich der Akkulaufzeit erreichen. Dies ist in Anbetracht des großen Bildschirms und des Quad-Core-Prozessors jedoch wenig überraschend. Nichtsdestotrotz meistert man mit dem Padfone-2-Smartphone bei Nutzung von E-Mails, Messengern wie WhatsApp sowie sozialen Netzwerken, Surfen im Internet und wenige Dutzend Minuten Telefonie den (Arbeits-)Alltag, bevor es wieder an den Strom angeschlossen werden sollte. Währenddessen war die automatische Helligkeitsregulierung aktiv. In unserem Video-Dauertest positioniert sich das Padfone 2 bei maximaler Helligkeit im unteren Mittelfeld, bei verringerter Helligkeit erhöht sich die Laufzeit um rund 60 Minuten auf etwa sechs Stunden. Das Padfone 2 erreicht so zwar annehmbare Werte, die Konkurrenz zeigt allerdings, dass durchaus bessere Laufzeiten möglich sind.
Asus Padfone 2 – Tablet-Dock
Das Tablet-Dock erhöht die Akkulaufzeit in unserem Video-Dauertest um bis zu eineinhalb Stunden auf fast acht Stunden, wodurch das Tablet-Dock im oberen Mittelfeld liegt. Zwar können nicht die Spitzenwerte anderer Tablets erreicht werden, große Abzüge lässt sich Asus allerdings nicht zu Schulden kommen. Auch bei häufiger Nutzung von Anwendungen wie E-Mails, Webbrowsen und Spielen muss das Padfone 2 erst nach einigen Stunden intensiver Nutzung oder ein paar Tagen im Stand-By wieder aufgeladen werden.
Auch bei den von uns ermittelten Akku-Laufzeiten gilt, dass diese nur als Richtwert angesehen werden sollten. Zudem darf nicht vergessen werden, dass sich die hier präsentierten Geräte teils deutlich unterscheiden. Ob bei der Größe und Helligkeit des Displays oder bei der Größe des Akkus: Es handelt sich um heterogenes Testfeld, sodass eine direkte Vergleichbarkeit nur selten möglich ist.
Zur Methode: Die Werte wurden bei maximaler Display-Helligkeit und aktiviertem WLAN ermittelt. Bluetooth und GPS waren deaktiviert. Sofern das Gerät über 3G verfügte (Smartphones, Tablets in der 3G-Version), war die entsprechende Verbindung aktiviert.