Enermax Platimax 500 Watt im Test: Leise und effizient dank 80Plus-Platin
6/10Messungen
Effizienz
Den Wirkungsgrad bestimmen wir in vier üblichen Szenarien mit 10, 20, 50 und 100 Prozent Belastung. Zunächst simulieren wir dabei einen Betrieb im nordamerikanischen 115-Volt-Stromnetz. Diese Werte sind für unsere Leser zwar wenig Praxis-relevant, sind aber perfekt geeignet, um zu prüfen, ob ein Netzteil zu Recht das 80Plus-Zertifikat trägt. Die anschließenden Messungen mit den in Europa üblichen 230 Volt Eingangsspannung dienen der eigentlichen Bewertung des Wirkungsgrads des Probanden.
Bei der Effizienz hinterlässt das Platimax einen gemischten Eindruck: Natürlich setzt es als erstes Platin-Netzteil in unserem Test nicht gerade unerwartet eine neue Bestmarke bezüglich des Wirkungsgrades und kann sich vom Gold-Standard klar abgrenzen. Andererseits kann sich das Netzteil kaum vom 80Plus-Platinum-Minimum absetzen. Zudem weicht der Wirkungsgrad bei 50 Prozent Belastung um einen Zehntel Prozentpunkt nach unten ab. Sicher – die Abweichung liegt klar im Rahmen der Messtoleranz, ist aber zumindest unschön. Absolut betrachtet halten wir die Effizienz für hervorragend, relativ zum 80Plus-Zertifikat hingegen nur für ordentlich.
Leistungsfaktorkorrektur (PFC)
Ein PC-Netzteil verhält sich im Stromnetz anders als gewöhnliche (ohmsche) Lasten wie z.B. eine Glühlampe. Die nicht Sinus-förmige Stromaufnahme bedeutet, dass neben der Wirkleistung sog. Blindstrom entsteht. Dies führt zum einen zu einer höheren gemessenen Scheinleistung, zum anderen zu einer Belastung für das Stromnetz. Ein Messwert von "1" an dieser Stelle würde bedeuten, dass das Netzteil sich perfekt verhält und kein Blindstrom entsteht. In der Realität werden immer geringere Ergebnisse gemessen. Verbraucher bezahlen in Deutschland übrigens i.d.R. lediglich die Wirkleistung. Diese und alle folgenden Messungen werden mit 230 Volt Eingangsspannung durchgeführt.
Bei der Leistungsfaktorkorrektur liefert das Platimax eher enttäuschende Werte. Von den magischen 99 Prozent ist das Platimax immer ein gutes Stück entfernt. Allerdings bezahlen Verbraucher in Deutschland lediglich für die aufgenommene Wirkleistung. Der Leistungsfaktor ist daher für die meisten Kaufentscheidungen sekundär.