Huawei Ascend G 615 im Test: Konkurrenz für das Nexus 4 aus China
6/7Kommunikation
Nicht nur beim Gehäuse, auch beim Thema Kommunikation wird klar, wo Huawei den Rotstift angesetzt hat. Denn mehr als eine gehobene Grundausstattung bringt das Ascend G 615 in diesem Bereich nicht mit. Damit ist das Smartphone bei der Datenübertragung in Mobilfunknetzen auf HSPA+ mit maximal 21 Megabit pro Sekunde im Downstream begrenzt – was in vielen Fällen aber ausreichend ist, im Vergleich zum Nexus 4 halbiert sich die höchstmögliche Übertragungsrate jedoch.
Abseits vom Mobilfunk stehen WLAN, nur im 2,4-Gigahertz-Netz, und Bluetooth zur Verfügung. NFC, in Googles Gerät und immer mehr Mittelklasse-Smartphones zu finden, ist nicht vorhanden.
Beim Telefonieren sind keine Auffälligkeiten zu erwarten. Im Test überzeugten sowohl Mikrofon als auch Lautsprecher; die Unterdrückung von störenden Nebengeräuschen, die auf ein zweites Mikrofon zurückgreift, funktionierte ebenfalls zuverlässig. Allerdings neigt das G 615 schneller als einige andere Smartphones dazu, die Verbindung zu verlieren. Bei der Datenübertragung kam hinzu, dass sehr früh von HSPA auf UMTS oder gar EDGE zurückgeschaltet wurde.
Laufzeiten
Auch in der Mittelklasse sind Akkus mit mehr als 2.000 mAh mittlerweile keine Seltenheit mehr. Dabei handelt es sich aber um eine Art Teufelskreis. Denn möglich werden die größeren Energiespeicher erst durch größere Gehäuse, die wiederum größere Display beherbergen, die am Ende aber wieder einen höheren Energiebedarf aufweisen. Die schiere Vergrößerung der Batterie bringt also in viele Fällen nichts.
Das beweist nicht nur das Nexus 4, sondern auch Huaweis Neuling. Dieser verfügt über einen 8,17-Wattstunden-Akku (2.150 mAh), der problemlos austauschbar ist. Angesichts der großen Anzeige sowie des Quad-Core-SoCs auf Basis nicht mehr ganz aktueller A9-Kerne überrascht es am Ende nicht, dass nur unterdurchschnittliche Laufzeiten ermöglicht werden.
In unserem Video-Test erreicht das Smartphones rund fünf (volle Helligkeit) und gut sechs (200 Candela pro Quadratmeter) Stunden, bevor das Ladegerät zwingend wieder angeschlossen werden muss. Damit schlägt man Googles Vorzeigegerät zwar, viele Konkurrenten ziehen aber mühelos vorbei.
Diese Schwäche offenbart sich aber nicht nur in theoretischen Szenarien, auch im Alltag enttäuscht das Ascend G 615 in dieser Beziehung. Bei „normaler“ Nutzung – mehrere kurze Telefonate pro Tag, circa 30 Minuten Surfen via WLAN und UMTS/HSPA+, automatische Helligkeitsregulierung – muss nach etwa eineinhalb Tagen wieder geladen werden. Viele andere aktuelle Android-Modelle schaffen zumindest zwei oder zweieinhalb Tage.
Auch bei den von uns ermittelten Akku-Laufzeiten gilt, dass diese nur als Richtwert angesehen werden sollten. Zudem darf nicht vergessen werden, dass sich die hier präsentierten Geräte teils deutlich unterscheiden. Ob bei der Größe und Helligkeit des Displays oder bei der Größe des Akkus: Es handelt sich um heterogenes Testfeld, sodass eine direkte Vergleichbarkeit nur selten möglich ist.
Zur Methode: Die Werte wurden bei maximaler Display-Helligkeit und aktiviertem WLAN ermittelt. Bluetooth und GPS waren deaktiviert. Sofern das Gerät über 3G verfügte (Smartphones, Tablets in der 3G-Version), war die entsprechende Verbindung aktiviert.