Samsung Ativ S im Test: Ein Galaxy S III mit Windows Phone
5/6Multimedia
Das große Komponenten-Recycling setzt sich auch bei der Kamera fort. Hier findet die gleiche f/2.6-Linse wie im Galaxy S III und im Galaxy Note 2 Verwendung. Dabei können Fotos mit bis zu acht Megapixeln aufgenommen werden. Auch in diesem Fall werden Puristen nicht den ultimativen Ersatz für ihre „richtige“ Kamera vorfinden; für gute bis sehr gute Ergebnisse reicht es bei guten Lichtverhältnissen aber allemal.
Allerdings muss auch erwähnt werden, dass auch in diesem Fall die Güte parallel zum abnehmenden Tageslicht abnimmt. So kann es auch am Mittag eines tristen Wintertages passieren, dass die mit dem Ativ S geschossenen Fotos in der Tendenz etwas ausgewaschen und lasch wirken.
Bei Einbruch der Dämmerung kann auf einen kräftigen, gut zwei Meter weit reichenden LED-Blitz zurückgegriffen werden, was die Grundlage für ordentliche Schnappschüsse darstellt. Und auch Freunde von Selbstportraits und Videochat-Anwendungen werden dank einer soliden 1,9-Megapixel-Frontkamera ordentlich bedient.
Auch die Qualität der Videoaufnahme fällt überzeugend aus. So gilt auch hier, dass die maximal in Full HD eingespielten Werke bei guten Lichtverhältnissen kaum Wünsche offen lassen. Obendrein fällt die Toleranz für eine mäßige Beleuchtung in diesem Fall unserem Eindruck nach deutlich besser aus, sodass sich Videoaufnahme-Junkies schnell mit dem Ativ S werden anfreunden können.
Die so gewonnenen Werke können per DLNA auf entsprechend zertifizierte Ausgabegeräte gestreamt werden. Allerdings bietet sich dank der Display-Größe und der knackigen Darstellung auch die lokale Wiedergabe an, die immerhin nativ in 720p erfolgt und damit dazu einlädt, Urlaubsfotos und Co. einer einzelnen Person gleich direkt auf dem Smartphone zu zeigen.
Sehr löblich ist dabei und auch bei der Nutzung als MP3-Player – das beigelegte Headset berauscht nicht, geht aber voll in Ordnung –, dass der Speicherplatz wie angedeutet jederzeit erweitert werden kann. Zwar stehen in der 16-GB-Variante immerhin rund 12 Gigabyte zur Verfügung, doch kommt man bei exzessiver Nutzung der Kamera und mit E-Mails und Musik doch schnell an die Grenze, sodass der integrierte microSD-Kartenslot gerne genutzt wird. Dieser Punkt ist besonders hervorhebenswert, weil HTC und Nokia bei ihren aktuellen WP-Flaggschiffen keine solche Möglichkeit bieten.
Kommunikation
Auch in puncto Kommunikation bewegt sich das Ativ S auf einem guten Niveau. Dementsprechend verfügt das Gerät über WLAN-n und Bluetooth 3.1. Komplettiert wird die Ausstattung von UMTS inklusive HSPA+, sodass auch mobil theoretisch mit bis zu 42 MBit/s im Down- und 5,76 MBit/s im Upstream gearbeitet werden kann. Zur weiteren Ausstattung gehört die Unterstützung von NFC, was für manchen an „Zukunftsfestigkeit“ interessierten Nutzer ein wichtiges Kriterium sein kann.
Auch bei der Qualität der Telefonie gibt es nichts zu meckern: Gesprächspartner gaben im o2-Netz an, ihr Gegenüber klar und ausreichend laut verstehen zu können und auch umgekehrt gibt es keinen Anlass zur Beschwerde.
Laufzeiten
Ein großes, hochauflösendes, aber nicht allzu helles Display, ein moderner SoC und ein im Vergleich zum Galaxy S III um 200 mAh auf 2.300 mAh erweiterter Akku – vorab gab es keine handfesten Gründe, um mit Blick auf die Laufzeiten des Testkandidaten in Sorge verfallen zu müssen.
Dies hat sich im Rahmen unserer gut anderthalbwöchigen Nutzung eindeutig bestätigt. Auch wenn man im Falle des Ativ S sagen muss „ein echter Langläufer sieht anders aus“, reicht es bei einer moderaten Nutzung doch für knapp zwei Werktage ohne Boxenstopp – Werte, die den meisten Nutzern völlig ausreichen dürften.
Auch bei den von uns ermittelten Akku-Laufzeiten gilt, dass diese nur als Richtwert angesehen werden sollten. Zudem darf nicht vergessen werden, dass sich die hier präsentierten Geräte teils deutlich unterscheiden. Ob bei der Größe und Helligkeit des Displays oder bei der Größe des Akkus: Es handelt sich um heterogenes Testfeld, sodass eine direkte Vergleichbarkeit nur selten möglich ist.
Zur Methode: Die Werte wurden bei maximaler Display-Helligkeit und aktiviertem WLAN ermittelt. Bluetooth und GPS waren deaktiviert. Sofern das Gerät über 3G verfügte (Smartphones, Tablets in der 3G-Version), war die entsprechende Verbindung aktiviert.
Beim Blick auf das Testfeld im Videodauertest platziert sich das Ativ S im soliden Mittelfeld. Dabei darf die gegenüber der WP-Konkurrenz unter „Maximalhelligkeit“ hervorstechende Platzierung nicht täuschen: Da das Display des Ativ S selbst in der höchsten von drei WP-Helligkeitsstufen recht nah an 200 cd/m² liegt, ist die gute Platzierung nicht besonders wertvoll. Deutlich wird dies mit Blick auf den 200-cd/m²-Graphen, in dem die Konkurrenz den Testkandidaten moderat aussticht.