Sony Xperia Z im Test: Full HD im Hosentaschenformat
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Beeindruckende zwei Millionen Pixel versammeln sich auf dem Display des Sony Xperia Z. Anders ausgedrückt bietet das Display auf fünf Zoll Diagonale eine Auflösung, die alles bisher Gebotene in den Schatten stellt. 1.920 × 1.080 Pixel und somit 443 ppi sorgen für ein extrem scharfes Bild, das zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise einzelne Bildpunkte erkennen lässt. Der Unterschied zwischen einem Display mit 720p-Auflösung und dem hier verbauten ist tatsächlich sichtbar. Dem Sony Xperia Z gelingt es, die Messlatte in diesem Bereich um mindestens eine Stufe anzuheben.
Nicht nur die Schärfe, sondern auch die Darstellung von Farben überzeugt. Das sogenannte „HD Reality Display“ mit „Bravia Engine 2“ liefert satte Farben ohne diese unnatürlich wirken zu lassen. Auch Weiß meistert die Anzeige ohne erkennbare Schwächen. Das Bild wirkt weder zu kühl noch zu warm und gefällt mit seiner neutralen Darstellung.
Doch wo Licht ist, ist auch Schatten: Mit dunklen Tönen hat das Display leichte Schwierigkeiten. Schwarz wird eher als sehr dunkles Grau dargestellt. Der Kontrast fällt mit 574:1 sogar erschreckend schlecht aus und liegt weit hinter den von Sony angegebenen 1000:1. Die maximale Helligkeit von 402 cd/m² kann als gut bewertet werden, einen neuen Bestwert setzt Sony damit aber nicht. Abermals liegt man hinter dem eigenen Wert, den Sony mit 500 cd/m² angibt. Auch kann das IPS-Display nur bei einer optimalen Ausrichtung zum Betrachter von seinen Stärken profitieren. Einem TN-Panel ist die Anzeige in diesem Punkt zwar eindeutig überlegen, doch insgesamt gesehen kann die Blickwinkelabhängigkeit nur als mittelmäßig bezeichnet werden. Je nach Winkel verblassen Farben und die Ablesbarkeit verschlechtert sich. Auch das Xperia T hatte bereits mit diesen Problemen zu kämpfen.
Sony setzt also nur in den Bereichen Auflösung und Schärfe neue Maßstäbe, die restlichen Eigenschaften sind nur durchschnittlich bis gut. Der Kontrast ist sogar als schlecht zu bewerten. Die überragende Pixeldichte verhilft dem Display des Xperia Z letztendlich aber zur Note „gut“. Die Chance ein Display auf Referenzniveau abzuliefern, hat Sony trotz Full-HD-Auflösung verpasst.
Als optimalen Weißpunkt sehen wir D65 an, also eine Farbtemperatur von 6.500 Kelvin (K). Dies entspricht nach gängiger Definition einem mittlerem Tageslicht und ist der Weißpunkt der gängigen Farbräume sRGB und AdobeRGB. Eine Abweichung von einigen hundert bis etwa 1000 K ist bei Mobiltelefonen als noch akzeptabel anzusehen, einige Displays – bauartbedingt vor allem OLED-Modelle – liegen allerdings beim Weiß und noch mehr bei Grautönen oft im Bereich um 10.000 K, was bereits als deutlicher Blaustich wahrnehmbar ist. Sehr viele Displays von Smartphones und Notebooks treffen zwar den Weißpunkt von 6.500 K relativ genau, weichen aber bei Grautönen und anderen mittleren Farbtönen deutlich mit einem Blaustich ab. Vor allem bei gleichzeitigem Auftreten von Grau und Weiß ist diese ungleichmäßige Graubalance wahrnehmbar.
Gegenüber der LCD-Technik weisen OLED-Bildschirme einige Besonderheiten auf, die sich teilweise in unseren Messungen niederschlagen und erklärungsbedürftig sind. Zum einen ist das der bekanntermaßen hohe Kontrast, der bei OLED durch die selbstleuchtenden Pixel möglich ist – es gibt hier kein Backlight, welches durch das Panel mehr oder weniger stark abgedunkelt wird, sondern ein schwarz angesteuerter Pixel ist tatsächlich komplett schwarz und leuchtet nicht. Da das Kontrastverhältnis den Quotienten zwischen der Helligkeit von Weiß und Schwarz angibt, ergibt die Kontrastmessung bei OLED-Displays theoretisch eine Division durch Null und damit ein nicht definiertes Ergebnis – in der Praxis gibt es bei der Schwarzmessung immer eine gewisse Resthelligkeit durch Streulicht und ein Signalrauschen beim Messgerät, sodass Kontrastergebnisse im fünfstelligen Bereich entstehen. Da die Darstellung dieser Kontrastwerte im Balkendiagramm den irreführenden Eindruck erzeugen, der Kontrast wäre bei OLED sichtbar um viele Größenordnungen besser, haben wir uns entschieden als Kontrast maximal 5000:1 darzustellen und auf diese Erklärung zu verweisen. Im Alltag ist der Unterschied allenfalls in sehr dunklen Umgebungen deutlich wahrnehmbar, bei Tageslicht sind Faktoren wie die Reflexionen der Displayoberfläche wesentlich wichtiger.
Die zweite Besonderheit ist die beim derzeitigen Stand der Technik verhältnismäßig geringe Lebensdauer der blauen Leuchtelemente bei OLED-Displays. Dies veranlasst die Hersteller dazu, zur Steigerung der Lebensdauer bei einigen Displays die klassische RGB-Subpixelmatrix durch alternative Anordnungen abzulösen. Bekannt ist dabei beispielsweise Samsungs „PenTile“-Matrix, deren Hauptmerkmal die Vergrößerung der blauen und roten Subpixel ist – allerdings bei gleichzeitiger Halbierung ihrer Anzahl. Das bedeutet, dass bei gleicher Nennauflösung diese Displays eine geringere Anzahl von Subpixeln aufweisen als Displays mit der bewährten RGB-Matrix. Jeder Pixel verfügt weiterhin über seinen eigenen grünen Subpixel, teilt sich aber den jeweiligen roten und blauen Subpixel mit seinem Nachbarpixel. Das ganze führt bei gleicher Nennauflösung zu einer geringeren tatsächlichen Auflösung und an Kontrastkanten zu Farbsäumen, die vor allem die Lesbarkeit von Text deutlich verringern können.